Bounty Hunter 2: Fort of Death (1969)
Ein Film von Eiichi Kudo
Bewertung: 8 von 10 Punkten = Sehr gut!
Gonin no shokin kasegi
Genre: Jidai-geki, Chambara eiga, zongoku jidai mono
Regie: Eiichi Kudo
Darsteller: Tomisaburo Wakayama (Shikoro Ichibei), Minoru Oki (Yataro Mochizuki), Kanjuro Arashi (Tazaemon), Kenji Ushio (Kunai Aoto), Junko Toda (Omon), Ichiro Nakatani (Mondo Shibaike), Asao Koike (Lord Ozeki), Shinji Oda, Gentaro Mori, Eizo Kitamura (Hayato Onizuka) Gesamten Cast anzeigen...
Drehbuch: Koji Takada
Kamera: Juhei Suzuki
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 97 Minuten, Color
Gonin no shokin kasegi
Genre: Jidai-geki, Chambara eiga, zongoku jidai mono
Regie: Eiichi Kudo
Darsteller: Tomisaburo Wakayama (Shikoro Ichibei), Minoru Oki (Yataro Mochizuki), Kanjuro Arashi (Tazaemon), Kenji Ushio (Kunai Aoto), Junko Toda (Omon), Ichiro Nakatani (Mondo Shibaike), Asao Koike (Lord Ozeki), Shinji Oda, Gentaro Mori, Eizo Kitamura (Hayato Onizuka) Gesamten Cast anzeigen...
Drehbuch: Koji Takada
Kamera: Juhei Suzuki
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 97 Minuten, Color
Nachdem der erste Film der dreiteiligen Bounty Hunter-Reihe eher atypische Chambara-Unterhaltung bot, entfernt sich die Fortsetzung erstaunlich weit von der Handlung des Vorgängers. Ganz im Stil von Filmen wie „The Seven Samurai“ (1954) oder „Duel of Blood and Sand“ (1963) wird hier eine klassische Underdog-Story aufgetischt, in der sich ein paar tapfere Krieger im Kampf gegen einen mächtigen Lord auf die Seite der unterdrückten Dorfbewohner stellen.
Passenderweise inszeniert mit Eiichi Kudo dann auch ein Toho-Vertragregisseur den Film, der als großer Spezialist in dieser Art von Jidai-geki gesehen werden kann. Schließlich drehte Kudo zuvor schon seine legendäre „Samurai Revolution“-Trilogie, die durch ihre düstere Stimmung und realistischen Gemetzel von Fans des Genres zum Klassiker geadelt wurde.
Während die einzelnen Filme dieser Trilogie heute als Meisterwerke gehandelt werden, fristet Bounty Hunter 2: Fort of Death zu Unrecht sein Dasein in deren Schatten, denn nicht nur sein Star Tomisaburo Wakayama läuft hier zu Hochform auf, auch Eiichi Kudo präsentiert sich von seiner besten Seite und knüpft mit dem vorliegenden Film beinahe an die Qualität seiner gefeierten Trilogie an.
Story:
Die Bewohner eines kleinen Dorfes müssen unter der Willkür des grausamen Lord Ozeki (Asao Koike) und seiner rechten Hand Mondo Shibaike (Ichiro Nakatani) leiden, die die Menschen seiner Domäne mit hohen Steuern in den Ruin treibenund jeden exekutieren lassen, der diese nicht bezahlen kann. In seiner Verzweiflung versucht der Dorfvorsteher Tazaemon (Kanjuro Arashi) den Arzt und Kopfgeldjäger Shikoro Ichibei (Tomisaburo Wakayama) im Kampf gegen den Lord anzuheuern. Nach einigem Zögern willigt Ichibei ein und zieht sich mit ein paar treuen Wegesgenossen und den überlebenden Dorfbewohnern in ein kleines Fort zurück, welches als letzte Bastion gegen Lord Ozeki und seine Übermacht an brutalen Vasallen standhalten muss...
Kritik:
Mit seinem Plot, um einen kleinen Trupp kampfstarker Helden, der den unterdrückten Bauern im Kampf gegen einen willkürlichen und arroganten Lord, der selbst mit dem Tod vor Augen noch Befehle brüllt, zur Seite steht, besitzt „Bounty Hunter 2: Fort of Death“ starke Ähnlichkeiten zu Kudos legendärer Trilogie. Tatsächlich sind die Gemeinsamkeiten so groß, dass es scheint, als wäre der Film direkt auf seinen Regisseur zugemünzt worden.
Entsprechend kompetent zeigt sich Eiichi Kudo bei der Regie dann auch. Seine Inszenierung ist flott und wird mit mindestens einer Kampfszene alle zehn Minuten angereichert, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Zudem setzt Kudo konsequent auf eine düstere Stimmung und vermeidet den albernen Humor des Vorgänger weitgehendst. Besonders das Finale, indem Ichibeis Truppe den Lord zwar besiegt, aber einen viel zu hohen Preis für diesen Sieg zahlen muss, ist ein regelrechter Schlag ins Gesicht.
Ähnlichkeiten zum ersten Teil finden sich nur noch in den klaren Anspielungen auf den Italo-Western. Statt klassischer japanischer Klänge, ertönt melancholische Trompetenmusik und eine spanische Gitarre, die Landschaft ist geprägt von karger Wüste mit nur kleinen Auswüchsen an japanischer Vegetation und mit dem Einbezug einer Gatling, mit der unser Held ganze Gegnerhorden niedermäht, spielt Kudo auf den drei Jahre zuvor erschienenen „Django“ (1966) an.
Letztendlich zieht dieses Setting seine stilistische Klasse aber gerade aus der erfolgreichen Kombination von Elementen des Chambara eiga und des Italo-Westerns. Schwerter treffen auf Kanonen und ein lautes Schussgefecht im Wüstensand wechselt sich schon einmal mit einem leisen Ninja-Kampf in einem brennenden Bambuswald ab.
Trotz Eiichi Kudos energetischer Regie reicht der Film aber nicht ganz an die Qualität seiner „Samurai Revolution“-Trilogie heran. Grund hierfür sind vor allem die Comedy-Momente, die, obgleich selten, inmitten der düsteren Grundstimmung forciert wirken und die flache Charakterzeichnung der Hauptfiguren.
In der Trilogie waren die Helden alle runde Figuren, die mit ihrem Anschlag auf den Lord vor ein schweres Dilemma zwischen ihrer Ehre als Samurai und ihrer Menschlichkeit gestellt wurden, die Hauptfiguren aus „Bounty Hunter 2: Fort of Death“ hingegen sind recht platte Standard-Helden, die den Bauern aus reinem guten Willen helfen und nie einen großen persönlichen Konflikt mit sich selbst ausfechten müssen.
Trotzdem holt Tomisaburo Wakayama aus seiner klischeehaften Rolle des humanistischen Ichibeis viel Kraft heraus, so dass besonders sein Gefühlsausbruch am Ende richtig bewegt. Neben ihm spielen Toei-Recken wie Kanjuro Arashi als ehrenvoller Dorfvorsteher, Minoru Oki, dessen mit melancholischer Trompete unterlegte Todesszene zu den effektivsten Szenen des Films gehört, und Ichiro Nakatani als hinterlistiger Vasall Lord Ozekis.
„Bounty Hunter 2: Fort of Death“ mag nicht ganz an die Exzellenz der „Samurai-Revolution“-Trilogie herankommen, doch schon in einem Atemzug mit der brillanten Reihe genannt zu werden, zeugt von Qualität. Mit effizienter Regie, aufwendiger Machart und einem gut aufgelegten Cast holt Kudo dann auch erstaunlich viel aus dem eher flachen Konzept der Handlung heraus und inszeniert den mit Abstand besten Film der Bounty Hunter-Reihe.
Fazit:
Bounty Hunter 2: Fort of Death ist eine flott und effektiv inszenierte Mischung aus Italo-Western und Chambara eiga, deren actionreiche Underdog-Handlung ihm die nötige Spannung verleihen, um sich trotz flachem Titelcharakter und forciertem Humor zu einem „sehr guten“ Film emporzuschwingen.
8 von 10 Punkten = Sehr gut!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 13. 03. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
Passenderweise inszeniert mit Eiichi Kudo dann auch ein Toho-Vertragregisseur den Film, der als großer Spezialist in dieser Art von Jidai-geki gesehen werden kann. Schließlich drehte Kudo zuvor schon seine legendäre „Samurai Revolution“-Trilogie, die durch ihre düstere Stimmung und realistischen Gemetzel von Fans des Genres zum Klassiker geadelt wurde.
Während die einzelnen Filme dieser Trilogie heute als Meisterwerke gehandelt werden, fristet Bounty Hunter 2: Fort of Death zu Unrecht sein Dasein in deren Schatten, denn nicht nur sein Star Tomisaburo Wakayama läuft hier zu Hochform auf, auch Eiichi Kudo präsentiert sich von seiner besten Seite und knüpft mit dem vorliegenden Film beinahe an die Qualität seiner gefeierten Trilogie an.
Story:
Die Bewohner eines kleinen Dorfes müssen unter der Willkür des grausamen Lord Ozeki (Asao Koike) und seiner rechten Hand Mondo Shibaike (Ichiro Nakatani) leiden, die die Menschen seiner Domäne mit hohen Steuern in den Ruin treibenund jeden exekutieren lassen, der diese nicht bezahlen kann. In seiner Verzweiflung versucht der Dorfvorsteher Tazaemon (Kanjuro Arashi) den Arzt und Kopfgeldjäger Shikoro Ichibei (Tomisaburo Wakayama) im Kampf gegen den Lord anzuheuern. Nach einigem Zögern willigt Ichibei ein und zieht sich mit ein paar treuen Wegesgenossen und den überlebenden Dorfbewohnern in ein kleines Fort zurück, welches als letzte Bastion gegen Lord Ozeki und seine Übermacht an brutalen Vasallen standhalten muss...
Kritik:
Mit seinem Plot, um einen kleinen Trupp kampfstarker Helden, der den unterdrückten Bauern im Kampf gegen einen willkürlichen und arroganten Lord, der selbst mit dem Tod vor Augen noch Befehle brüllt, zur Seite steht, besitzt „Bounty Hunter 2: Fort of Death“ starke Ähnlichkeiten zu Kudos legendärer Trilogie. Tatsächlich sind die Gemeinsamkeiten so groß, dass es scheint, als wäre der Film direkt auf seinen Regisseur zugemünzt worden.
Entsprechend kompetent zeigt sich Eiichi Kudo bei der Regie dann auch. Seine Inszenierung ist flott und wird mit mindestens einer Kampfszene alle zehn Minuten angereichert, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Zudem setzt Kudo konsequent auf eine düstere Stimmung und vermeidet den albernen Humor des Vorgänger weitgehendst. Besonders das Finale, indem Ichibeis Truppe den Lord zwar besiegt, aber einen viel zu hohen Preis für diesen Sieg zahlen muss, ist ein regelrechter Schlag ins Gesicht.
Ähnlichkeiten zum ersten Teil finden sich nur noch in den klaren Anspielungen auf den Italo-Western. Statt klassischer japanischer Klänge, ertönt melancholische Trompetenmusik und eine spanische Gitarre, die Landschaft ist geprägt von karger Wüste mit nur kleinen Auswüchsen an japanischer Vegetation und mit dem Einbezug einer Gatling, mit der unser Held ganze Gegnerhorden niedermäht, spielt Kudo auf den drei Jahre zuvor erschienenen „Django“ (1966) an.
Letztendlich zieht dieses Setting seine stilistische Klasse aber gerade aus der erfolgreichen Kombination von Elementen des Chambara eiga und des Italo-Westerns. Schwerter treffen auf Kanonen und ein lautes Schussgefecht im Wüstensand wechselt sich schon einmal mit einem leisen Ninja-Kampf in einem brennenden Bambuswald ab.
Trotz Eiichi Kudos energetischer Regie reicht der Film aber nicht ganz an die Qualität seiner „Samurai Revolution“-Trilogie heran. Grund hierfür sind vor allem die Comedy-Momente, die, obgleich selten, inmitten der düsteren Grundstimmung forciert wirken und die flache Charakterzeichnung der Hauptfiguren.
In der Trilogie waren die Helden alle runde Figuren, die mit ihrem Anschlag auf den Lord vor ein schweres Dilemma zwischen ihrer Ehre als Samurai und ihrer Menschlichkeit gestellt wurden, die Hauptfiguren aus „Bounty Hunter 2: Fort of Death“ hingegen sind recht platte Standard-Helden, die den Bauern aus reinem guten Willen helfen und nie einen großen persönlichen Konflikt mit sich selbst ausfechten müssen.
Trotzdem holt Tomisaburo Wakayama aus seiner klischeehaften Rolle des humanistischen Ichibeis viel Kraft heraus, so dass besonders sein Gefühlsausbruch am Ende richtig bewegt. Neben ihm spielen Toei-Recken wie Kanjuro Arashi als ehrenvoller Dorfvorsteher, Minoru Oki, dessen mit melancholischer Trompete unterlegte Todesszene zu den effektivsten Szenen des Films gehört, und Ichiro Nakatani als hinterlistiger Vasall Lord Ozekis.
„Bounty Hunter 2: Fort of Death“ mag nicht ganz an die Exzellenz der „Samurai-Revolution“-Trilogie herankommen, doch schon in einem Atemzug mit der brillanten Reihe genannt zu werden, zeugt von Qualität. Mit effizienter Regie, aufwendiger Machart und einem gut aufgelegten Cast holt Kudo dann auch erstaunlich viel aus dem eher flachen Konzept der Handlung heraus und inszeniert den mit Abstand besten Film der Bounty Hunter-Reihe.
Fazit:
Bounty Hunter 2: Fort of Death ist eine flott und effektiv inszenierte Mischung aus Italo-Western und Chambara eiga, deren actionreiche Underdog-Handlung ihm die nötige Spannung verleihen, um sich trotz flachem Titelcharakter und forciertem Humor zu einem „sehr guten“ Film emporzuschwingen.
8 von 10 Punkten = Sehr gut!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 13. 03. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
created by Nippon-Kino.net
all rights reserved.
all rights reserved.