Golgo 13 (1977)
Ein Film von Yukio Noda
Bewertung: 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Golgo 13: Kuron no kubi
Genre: Exploitation, Action-Film
Regie: Yukio Noda
Darsteller: Sonny Chiba (Duke "Golgo 13" Togo), Lun Chia (Detective Sminny), Etsuko Shihomi (Lam Ling), Emi Shindo (Yip Lin), Elaine Sung (Kong Laan), Dana (Leika), Nick Lam Wai Kei (Chow Lui Fung), Jerry Ito (Polanski), Chi-Chung Lee (Wong Tak Ming), Yao Lin Cheng (Chan), Shu Tong Wong (Hung), Joana Tors (Maliya), Fiona Humphrey (Cassowary), Tien Hsi Tang (Baldy Nyudo), Gam Shing Sung (Lee), Fat Wan, Shan Tai,
Alan Chui Chung San (Poison Spider), Clayton (Rocky Brown), Billy Cosby, Scott D'Antonio, Sai Aan Dai, Wai Chuen Do, Hiroshi Hatano, Bob Ingles (Spencer), Jim James, Hirofumi Koga (Karate Brother), Kim Hung Lai, Bill Lake, Terry O`Brien, Kenji Ohba (Karate Brother 1) Irwin Panos (Toliano), Shunji Sasaki, Toshimitsu Takahashi (Karate Brother 2), Glenn
Thompson, Koji Tsuruta (Senzo Shigemune)
Drehbuch: Isao Matsumoto, Nobuaki Nakajima (Manga: Takao Saito)
Kamera: Shigeru Akatsuka
Musik: Harumi Ibe
Toei Company, 93 Minuten, Color
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Golgo 13: Kuron no kubi
Genre: Exploitation, Action-Film
Regie: Yukio Noda
Darsteller: Sonny Chiba (Duke "Golgo 13" Togo), Lun Chia (Detective Sminny), Etsuko Shihomi (Lam Ling), Emi Shindo (Yip Lin), Elaine Sung (Kong Laan), Dana (Leika), Nick Lam Wai Kei (Chow Lui Fung), Jerry Ito (Polanski), Chi-Chung Lee (Wong Tak Ming), Yao Lin Cheng (Chan), Shu Tong Wong (Hung), Joana Tors (Maliya), Fiona Humphrey (Cassowary), Tien Hsi Tang (Baldy Nyudo), Gam Shing Sung (Lee), Fat Wan, Shan Tai,
Alan Chui Chung San (Poison Spider), Clayton (Rocky Brown), Billy Cosby, Scott D'Antonio, Sai Aan Dai, Wai Chuen Do, Hiroshi Hatano, Bob Ingles (Spencer), Jim James, Hirofumi Koga (Karate Brother), Kim Hung Lai, Bill Lake, Terry O`Brien, Kenji Ohba (Karate Brother 1) Irwin Panos (Toliano), Shunji Sasaki, Toshimitsu Takahashi (Karate Brother 2), Glenn
Thompson, Koji Tsuruta (Senzo Shigemune)
Drehbuch: Isao Matsumoto, Nobuaki Nakajima (Manga: Takao Saito)
Kamera: Shigeru Akatsuka
Musik: Harumi Ibe
Toei Company, 93 Minuten, Color
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Nach dem großen Erfolg des Manga "Golgo 13" von Takao Saito, dessen erste
Kapitel 1969 erschienen und der sich bis heute ungebrochener Beliebtheit
erfreut und weiterhin fortgesetzt wird, war es nur einen Frage der Zeit bis er
auch für die Leinwand adaptiert werden würde. Schließlich atmete die Geschichte
des Mangas um den eiskalten und schweigsamen Auftragsmörder Duke "Golgo
13" Togo den Geist der 1970er Jahre, welcher filmisch geprägt von der Lust
der Japaner auf neuartige und oftmals blutige und schräge Kost mit stärkerem
westlichen Einschlag war. Der Niedergang der traditionellen japanischen
Filmkultur war die Folge, aber dafür auch die Blütezeit der Exploitationfilme
und Manga-Adaptionen.
Schon im Jahr 1973 drehte Junya Sato einen "Golgo 13"-Realfilm mit Superstar Ken Takakura in der Hauptrolle und nur vier Jahre später legte Exploitation-Regisseur Yukio Noda seine Version mit dem Martial-Arts-Superstar Shinichi "Sonny" Chiba in der Rolle des Golgo nach. Eine perfekte Wahl für die Hauptrolle, denn welcher Schauspieler könnte einen unbesiegbaren Superkiller wie Golgo besser darstellen, als der härteste und coolste Kampfsport-Star der 1970er Jahre, dessen "The Street Fighter" als erster Film überhaupt ein X-Rating für seine Gewalt in Amerika erhielt? Eine perfekte Casting-Wahl also, in einem sonst eher durchschnittlichen Film.
Story:
Duke "Golgo 13" Togo (Sonny Chiba), der beste Auftragsmörder Japans, soll in Macau einen gefürchteten Drogenboss zur Strecke bringen. Doch kurz vor dem endgültigen Schuss kommt ihm ein anderer Auftragskiller zuvor, und Golgo sieht sich plötzlich von den kaltblütigen Leuten des Drogensyndikats gejagt und muss sich zudem noch um die junge Lam Li (Etsuko Shihomi) kümmern, die er vor den Häschern des Syndikats rettete. Aber auch die Polizei, angeführt vom brutalen Kriminalpolizist Sminny (Lun Chia), setzt alles daran Golgo zu schnappen, denn Sminny scheint noch eine alte Rechnung mit dem Killer offen zu haben.
Fazit:
"Golgo 13, sein Name bezieht sich auf den 13. Mann, der Christus seine Dornenkrone gab und ihn zum Tode am Golgota-Hügel trieb. Sein Name, sein Alter und seine Herkunft sind unbekannt, doch er spricht sieben Sprachen und gilt als perfekter Sniper" so klärt zu Anfang ein Gangster ehrfurchtsvoll seinen unwissenden Kollegen über Golgo 13 auf. Die Beiden sollen nämlich ein Treffen von Golgo 13 und ihrem Boss überwachen, doch sie haben nicht lange Zeit sich über Golgos Unbesiegbarkeit zu wundern, denn aus heiterem Himmel werden sie von Golgo mit seinen Sniper-Gewehr aus weiter Ferne erschossen. Golgos Begründung: "das Treffen sollte alleine stattfinden".
Ach, wie ich dieses Macho-Gehabe von Sonny Chiba liebe! Die Tendenz seiner Charaktere Gegner scheinbar grundlos grausam niederzumetzeln, anstelle den Pseudo-Samariter im Stile eines Hollywood-Helden raushängen zu lassen, macht ihn zu einem der trashigsten, aber auch besten Antihelden der 1970er Jahre. Mit dieser Einführung lässt er an seinem Golgo keine Zweifel, dass dieser der härteste Auftragskiller Japans ist und auch das Sonny Chiba selbst wie angegossen in seine Rolle passt. Chiba IST Golgo und so erschafft er mit seiner einmalig energetischen und wilden Ausstrahlung einen weiteren ultimativen "Badass"-Charakter, eine Mischung aus James Bond und Chibas eigener Kreation, welcher sich nicht vor seinem alter Ego Takuma "Terry" Tsurugi in den Street Fighter-Filmen verstecken muss.
In seiner Präsentierung macht Regisseur Yukio Noda auch alles richtig und zelebriert die Härte und Unbesiegbarkeit von Sonny Chibas Charakter wo er nur kann, findet mit seinem Kameramann Shigeru Akatsuka immer wieder schöne Bilder und Kameraperspektiven im ansonsten hektischen Geschehen, während Harumi Ibe den Film mit einem pulpigen und coolen Synthesizer-Soundtrack perfekt unterlegt. Tatsächlich macht der Film immer dann großen Spaß, wenn Sonny Chiba auf der Leinwand zu sehen ist und seine Gegner blutig mit seinem Martial-Arts zerlegt. Doch einem leider deutlich größeren Teil der Spielzeit folgen wir nicht ihm, sondern seinem Verfolger, dem Polizisten Sminny und mit ihm fällt auch der gesamte Film merklich ab.
Lun Chia hat so etwas wie eine natürliche Ausstrahlung, doch seine Figur ist nur ein weiterer harter, aber gerechter 1970er Jahre-Cop und bleibt so ziemlich blass und langweilig. Sein Sub-Plot ist klischeehaft und zu archetypisch, um zu fesseln und er verfügt nicht einmal über nennenswerte Kampfsportfähigkeiten, welche das actionreiche Finale, indem wir aber meistens wieder ihm und leider nicht Sonny Chiba folgen, ziemlich frustrierend macht. Auch Yukio Noda inszeniert zwar flott und trotz der eher unspektakulären Geschichte recht kurzweilig, aber abseits von der Musikauswahl und manchen hübschen Bildern sind auch einige Mängel in seiner Regie aufzufinden.
Man merkt dem B-Movie den Zeitdruck und eine gewisse Schlampigkeit des eigentlich recht talentierten Nodas ("Zero Woman: Red Handcuffs") an. Zum Beispiel in den Nachtszenen, welche allzu offensichtlich in einem Day-for-Night-Verfahren gedreht wurden und zudem eine eigentlich tolle Messer-Kampfszene mit Sonny Chiba unkenntlich machen und damit verwässern. Schauspielerisch ist ebenfalls neben Chibas Performance nicht viel zu holen, für kleine Lichtblicke sorgen immerhin Chiba-Stammschauspielerin Etsuko Shihomi und ein kurzer Auftritt des Yakuzafilm-Superstars Koji Tsuruta. Bleibt am Ende zu sagen, dass für einen Film über "Golgo 13" viel zu wenig "Golgo 13" zu sehen war. Der Film ist nicht übel, aber er macht viel zu wenig aus seiner Prämisse, aus seinem coolen Hauptcharakter und ist so qualitativ weit von den besseren Chiba-Klassikern wie "The Street Fighter" oder "Samurai Reincarnation" entfernt.
Fazit:
Das Zentrum von "Golgo 13" sollte eigentlich der titelgebende Charakter sein, doch trotz Chibas perfektem Verkörpern der Rolle verschenkt der Film zu viel Laufzeit an uninteressante Charaktere und archetypische Sub-Plots. Der coole Soundtrack und die meist pulpige Inszenierung machen ihn immerhin zu einem "durchschnittlichen" Sonny Chiba-Vehikel.
6 von 10 Punkten = Durchschnitt.
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 08. 07. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 18. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Schon im Jahr 1973 drehte Junya Sato einen "Golgo 13"-Realfilm mit Superstar Ken Takakura in der Hauptrolle und nur vier Jahre später legte Exploitation-Regisseur Yukio Noda seine Version mit dem Martial-Arts-Superstar Shinichi "Sonny" Chiba in der Rolle des Golgo nach. Eine perfekte Wahl für die Hauptrolle, denn welcher Schauspieler könnte einen unbesiegbaren Superkiller wie Golgo besser darstellen, als der härteste und coolste Kampfsport-Star der 1970er Jahre, dessen "The Street Fighter" als erster Film überhaupt ein X-Rating für seine Gewalt in Amerika erhielt? Eine perfekte Casting-Wahl also, in einem sonst eher durchschnittlichen Film.
Story:
Duke "Golgo 13" Togo (Sonny Chiba), der beste Auftragsmörder Japans, soll in Macau einen gefürchteten Drogenboss zur Strecke bringen. Doch kurz vor dem endgültigen Schuss kommt ihm ein anderer Auftragskiller zuvor, und Golgo sieht sich plötzlich von den kaltblütigen Leuten des Drogensyndikats gejagt und muss sich zudem noch um die junge Lam Li (Etsuko Shihomi) kümmern, die er vor den Häschern des Syndikats rettete. Aber auch die Polizei, angeführt vom brutalen Kriminalpolizist Sminny (Lun Chia), setzt alles daran Golgo zu schnappen, denn Sminny scheint noch eine alte Rechnung mit dem Killer offen zu haben.
Fazit:
"Golgo 13, sein Name bezieht sich auf den 13. Mann, der Christus seine Dornenkrone gab und ihn zum Tode am Golgota-Hügel trieb. Sein Name, sein Alter und seine Herkunft sind unbekannt, doch er spricht sieben Sprachen und gilt als perfekter Sniper" so klärt zu Anfang ein Gangster ehrfurchtsvoll seinen unwissenden Kollegen über Golgo 13 auf. Die Beiden sollen nämlich ein Treffen von Golgo 13 und ihrem Boss überwachen, doch sie haben nicht lange Zeit sich über Golgos Unbesiegbarkeit zu wundern, denn aus heiterem Himmel werden sie von Golgo mit seinen Sniper-Gewehr aus weiter Ferne erschossen. Golgos Begründung: "das Treffen sollte alleine stattfinden".
Ach, wie ich dieses Macho-Gehabe von Sonny Chiba liebe! Die Tendenz seiner Charaktere Gegner scheinbar grundlos grausam niederzumetzeln, anstelle den Pseudo-Samariter im Stile eines Hollywood-Helden raushängen zu lassen, macht ihn zu einem der trashigsten, aber auch besten Antihelden der 1970er Jahre. Mit dieser Einführung lässt er an seinem Golgo keine Zweifel, dass dieser der härteste Auftragskiller Japans ist und auch das Sonny Chiba selbst wie angegossen in seine Rolle passt. Chiba IST Golgo und so erschafft er mit seiner einmalig energetischen und wilden Ausstrahlung einen weiteren ultimativen "Badass"-Charakter, eine Mischung aus James Bond und Chibas eigener Kreation, welcher sich nicht vor seinem alter Ego Takuma "Terry" Tsurugi in den Street Fighter-Filmen verstecken muss.
In seiner Präsentierung macht Regisseur Yukio Noda auch alles richtig und zelebriert die Härte und Unbesiegbarkeit von Sonny Chibas Charakter wo er nur kann, findet mit seinem Kameramann Shigeru Akatsuka immer wieder schöne Bilder und Kameraperspektiven im ansonsten hektischen Geschehen, während Harumi Ibe den Film mit einem pulpigen und coolen Synthesizer-Soundtrack perfekt unterlegt. Tatsächlich macht der Film immer dann großen Spaß, wenn Sonny Chiba auf der Leinwand zu sehen ist und seine Gegner blutig mit seinem Martial-Arts zerlegt. Doch einem leider deutlich größeren Teil der Spielzeit folgen wir nicht ihm, sondern seinem Verfolger, dem Polizisten Sminny und mit ihm fällt auch der gesamte Film merklich ab.
Lun Chia hat so etwas wie eine natürliche Ausstrahlung, doch seine Figur ist nur ein weiterer harter, aber gerechter 1970er Jahre-Cop und bleibt so ziemlich blass und langweilig. Sein Sub-Plot ist klischeehaft und zu archetypisch, um zu fesseln und er verfügt nicht einmal über nennenswerte Kampfsportfähigkeiten, welche das actionreiche Finale, indem wir aber meistens wieder ihm und leider nicht Sonny Chiba folgen, ziemlich frustrierend macht. Auch Yukio Noda inszeniert zwar flott und trotz der eher unspektakulären Geschichte recht kurzweilig, aber abseits von der Musikauswahl und manchen hübschen Bildern sind auch einige Mängel in seiner Regie aufzufinden.
Man merkt dem B-Movie den Zeitdruck und eine gewisse Schlampigkeit des eigentlich recht talentierten Nodas ("Zero Woman: Red Handcuffs") an. Zum Beispiel in den Nachtszenen, welche allzu offensichtlich in einem Day-for-Night-Verfahren gedreht wurden und zudem eine eigentlich tolle Messer-Kampfszene mit Sonny Chiba unkenntlich machen und damit verwässern. Schauspielerisch ist ebenfalls neben Chibas Performance nicht viel zu holen, für kleine Lichtblicke sorgen immerhin Chiba-Stammschauspielerin Etsuko Shihomi und ein kurzer Auftritt des Yakuzafilm-Superstars Koji Tsuruta. Bleibt am Ende zu sagen, dass für einen Film über "Golgo 13" viel zu wenig "Golgo 13" zu sehen war. Der Film ist nicht übel, aber er macht viel zu wenig aus seiner Prämisse, aus seinem coolen Hauptcharakter und ist so qualitativ weit von den besseren Chiba-Klassikern wie "The Street Fighter" oder "Samurai Reincarnation" entfernt.
Fazit:
Das Zentrum von "Golgo 13" sollte eigentlich der titelgebende Charakter sein, doch trotz Chibas perfektem Verkörpern der Rolle verschenkt der Film zu viel Laufzeit an uninteressante Charaktere und archetypische Sub-Plots. Der coole Soundtrack und die meist pulpige Inszenierung machen ihn immerhin zu einem "durchschnittlichen" Sonny Chiba-Vehikel.
6 von 10 Punkten = Durchschnitt.
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 08. 07. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 18. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
created by Nippon-Kino.net
all rights reserved.
all rights reserved.