Shinobi no mono 5 - Zoku Kirigakure Saizo
Ein Film von Kazuo Ikehiro
Bewertung: 7 von 10 Punkten = Sehenswert!
Shinobi no mono: zoki kirigakura Saizo
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Ikehiro
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Tomisaburo Wakayama (Sanada Yukimura), Yukiko Fuji (Akemi), Shiho Fujimura (Shino), Saburo Date (Hattori Hanzo), Eitaro Ozawa, Katsuhiko Kobayashi
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Chishi Makiura
Musik: Sei Ikeno
Japan 1964, Daiei Studios, 91 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Shinobi no mono: zoki kirigakura Saizo
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Ikehiro
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Tomisaburo Wakayama (Sanada Yukimura), Yukiko Fuji (Akemi), Shiho Fujimura (Shino), Saburo Date (Hattori Hanzo), Eitaro Ozawa, Katsuhiko Kobayashi
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Chishi Makiura
Musik: Sei Ikeno
Japan 1964, Daiei Studios, 91 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Im vierten
Teil der wohl ersten Filmreihe über Ninja entschieden sich die
verantwortlichen Produzenten die Handlung der vorherigen drei Teile einfach zu
verwerfen und eine völlig neue Geschichte, diesmal aus
der Perspektive der vorherigen Gegenspieler zu erzählen.
Nur das thematische gleiche Grundmuster um Ninja und das historisch größtenteils akkurate Aufarbeiten einer wichtigen Epoche im japanischen Mittelalter wurde beibehalten. Eine weise Entscheidung, denn so wurde der Filmreihe ihre Frische zurückgegeben und sie ermöglichte zudem eine spannendere Perspektive aus der Sicht des beinahe besiegten Toyotomi-Clans.
"Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" knüpft direkt am Vorgänger an und schreibt dabei auch gleich die wahren historische Begebenheiten um. Schon die neue Hauptfigur des vierten Teil Kirigakure Saizo gilt mehr als eine Sagengestalt, denn als reale Persönlichkeit, doch auch der Feldherr Sanada Yukimura überlebt in der alternativen Vergangenheit dieses Films die Schlacht von Tennoji-guchi (eigentlich stirbt er dort am 3. Juni 1615).
Schon im dritten Teil wurde die Geschichte auf eine ähnliche Art umgeschrieben, was den schwächsten und passivsten Film der ganzen Reihe zur Folge hatte, da die Filmemacher mehr Interesse zu haben schienen historisch akkurat zu bleiben, als einfach eine spannende Geschichte zu erzählen. Doch hier ist man zum Glück mutiger, denn "Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" übertrifft vielleicht nicht den Vorgänger, bietet aber weiterhin durchwegs grundsolide Ninja-Unterhaltung.
Story:
Der einst so mächtige Clan der Toyotomi ist vernichtend geschlagen und Tokugawa Ieyasu herrscht nun uneingeschränkt über ganz Japan. Doch während fast alle Widersacher tot sind, ist es dem Ninja Saizo Kirigakure (Raizo Ichikawa) gelungen, gemeinsam mit dem Feldherren Sanada Yukimura (Tomisaburo Wakayama) über den Ajigawa Fluss zu entkommen. Sanada und Saizo schaffen es beim Clan der Shimazu Zuflucht zu finden. Gemeinsam mit ihm planen sie nun den Widerstand gegen Tokugawa. Dazu wird Saizo auf die Insel Tanegashima um dort eine ausreichende Versorgung mit Schusswaffen zu organisieren. Auf der Insel begegnet er der Prostituieren Akemi (Yukiko Fuji) und ihrer Tochter Shino (Shiho Fujimura), welchen er aus Mitleid Geld schenkt. Akemi und Raizo verlieben sich, denn noch ahnt die geheimnisvolle Frau nicht das Saizo einst eine folgenschwere Begegnung mit ihrem Vater hatte. Zudem wird auch der meisterhafte Ninja Hattori Hanzo (Saburo Date) losgeschickt um Saizo zu töten. Eine Aufgabe die er mit vollem Einsatz verfolgt, denn von Saizos Tod könnte das Überleben seines eigenen Ninja-Clan abhängen.
Kritik:
Trotz aller kleinen Ungenauigkeiten und Abänderungen der realen historischen Ereignisse ist es weiterhin bemerkenswert, wie chronologisch und historisch akkurat der Zeitstrahl der Filme verläuft. Kämpfte im ersten Teil der Ninja Ichikawa Goemon in den Jahren von 1575-1600 der Reihenfolge nach gegen Nobunaga Oda und dem nachfolgenden Herrscher Hideyoshi Toyotomi, bis dieser schließlich von dem brillanten Strategen Tokugawa Ieyasu 1615 besiegt wurde, so behandelt dieser Film nun das Todesjahr Tokugawa Ieyasus.
Doch glücklicherweise befasst er sich weitaus weniger mit Politik als etwa der dritte Teil, sondern konzentriert sich voll auf die Geschichte seiner Hauptfiguren Kirigakure Saizo und Sanada Yukimura. Tomisaburo Wakayama überzeugt erneut als stoischer Samurai Yukimura, doch seine Rolle fällt schon weitaus unbedeutender aus. Der größte Teil des Films behandelt einen Subplot um das Aufeinandertreffen von Saizo und der Prostituierten Akemi und Saizos Suche nach Unterstützung im Kampf gegen Tokugawa.
Ein kluger Schachzug des neuen Regisseurs Kazuo Ikehiro, denn so kann er eine spannende und wendungsreiche Geschichte erzählen, ohne allzu stark in die realen geschichtlichen Ereignisse um Tokugawa Ieaysus Tod eingreifen zu müssen. Nur am Schluss kehrt Saizo zu seinem Plan den Herrscher zu töten zurück und erlebt eine herbe Enttäuschung. Das Ende ist nihilistisch und bitter, ein Ende, welches die Sinnlosigkeit von Saizos Rachegelüsten zeigt und dabei trotzdem keine Abänderungen der historischen Ereignisse verlangt.
Im Ende, sowie im glänzend choreographierten Kampf davor gegen Hattori Hanzo im Dachboden Tokugawas erreicht der Film seine Höhepunkte. Davor ist er unterhaltsam, aber größtenteils routiniert. Auch die Kämpfe der Ninja in Dachböden haben wir schon viele Male davor in der Reihe gesehen (man könnte sich einmal fragen, wer eigentlich die unzähligen unentdeckt gebliebenen Ninjaleichen in den Dachstühlen der Feldherren entsorgt? Wahrscheinlich entstand so die Berufsgruppe der Kammerjäger...). Weiterhin ist der Film eher ein klassischer Jidai-geki-Film, nur das hier keine Samuraikampftechniken zum Einsatz kommen, sondern wir eben den Kampfstil der Ninjas bestaunen können.
Wie immer ist ein gewisses Grundwissen in japanischer Geschichte vom Nutzen, da man sonst bei den vielen Namen leicht die Übersicht verlieren könnte. Raizo Ichikawas Figur des Ninjas Saizo Kirigakure bleibt, wie schon im vorherigen Teil, etwas unausgearbeitet und involviert nicht sonderlich. Die weibliche Unterstützung, bestehend aus Shiho Fujimura und Yukiko Fuji hingegen überzeugt auf ganzer Linie durch ihr sehr natürliches und solides Spiel, aber auch der markante Saburo Date mit seinem eingedellten, falkenartigen Gesicht überzeugt in seinem wohl finalen Auftritt als Hattori Hanzo.
Bei der Figur des Hattori Hanzo, wie er sie in den vorherigen Teilen verkörperte kann man durchaus von seiner Paraderolle sprechen. Kameraarbeit von Chishi Makiura ist versiert und recht edel, Sei Ikenos Soundtrack kommt nicht an den tollen Soundtrack des letzten Films von Akira Ifukube heran, ist aber zweckdienlich und Kazuo Ikehiro inszeniert den Film stringent und routiniert.
Insgesamt also ein weiterer "sehenswerter" Film der Shinobi no mono-Reihe, der weder sonderlich heraussticht, noch abfällt. Eben Durchschnitt, doch das bedeutet bei den hohen Produktionsstandards des Studios Daiei zumindest solide Unterhaltung auf technisch hohem Niveau.
Fazit:
"Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" bietet erneut solide Jidai-geki-Unterhaltung, die zwar gegenüber dem Vorgänger etwas abfällt, aber mit ihrer technischer Versiertheit und guten Schauspielern auch weiterhin jeden Ninja- und Samurai-Fan zufrieden stellen sollte.
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 04. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Nur das thematische gleiche Grundmuster um Ninja und das historisch größtenteils akkurate Aufarbeiten einer wichtigen Epoche im japanischen Mittelalter wurde beibehalten. Eine weise Entscheidung, denn so wurde der Filmreihe ihre Frische zurückgegeben und sie ermöglichte zudem eine spannendere Perspektive aus der Sicht des beinahe besiegten Toyotomi-Clans.
"Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" knüpft direkt am Vorgänger an und schreibt dabei auch gleich die wahren historische Begebenheiten um. Schon die neue Hauptfigur des vierten Teil Kirigakure Saizo gilt mehr als eine Sagengestalt, denn als reale Persönlichkeit, doch auch der Feldherr Sanada Yukimura überlebt in der alternativen Vergangenheit dieses Films die Schlacht von Tennoji-guchi (eigentlich stirbt er dort am 3. Juni 1615).
Schon im dritten Teil wurde die Geschichte auf eine ähnliche Art umgeschrieben, was den schwächsten und passivsten Film der ganzen Reihe zur Folge hatte, da die Filmemacher mehr Interesse zu haben schienen historisch akkurat zu bleiben, als einfach eine spannende Geschichte zu erzählen. Doch hier ist man zum Glück mutiger, denn "Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" übertrifft vielleicht nicht den Vorgänger, bietet aber weiterhin durchwegs grundsolide Ninja-Unterhaltung.
Story:
Der einst so mächtige Clan der Toyotomi ist vernichtend geschlagen und Tokugawa Ieyasu herrscht nun uneingeschränkt über ganz Japan. Doch während fast alle Widersacher tot sind, ist es dem Ninja Saizo Kirigakure (Raizo Ichikawa) gelungen, gemeinsam mit dem Feldherren Sanada Yukimura (Tomisaburo Wakayama) über den Ajigawa Fluss zu entkommen. Sanada und Saizo schaffen es beim Clan der Shimazu Zuflucht zu finden. Gemeinsam mit ihm planen sie nun den Widerstand gegen Tokugawa. Dazu wird Saizo auf die Insel Tanegashima um dort eine ausreichende Versorgung mit Schusswaffen zu organisieren. Auf der Insel begegnet er der Prostituieren Akemi (Yukiko Fuji) und ihrer Tochter Shino (Shiho Fujimura), welchen er aus Mitleid Geld schenkt. Akemi und Raizo verlieben sich, denn noch ahnt die geheimnisvolle Frau nicht das Saizo einst eine folgenschwere Begegnung mit ihrem Vater hatte. Zudem wird auch der meisterhafte Ninja Hattori Hanzo (Saburo Date) losgeschickt um Saizo zu töten. Eine Aufgabe die er mit vollem Einsatz verfolgt, denn von Saizos Tod könnte das Überleben seines eigenen Ninja-Clan abhängen.
Kritik:
Trotz aller kleinen Ungenauigkeiten und Abänderungen der realen historischen Ereignisse ist es weiterhin bemerkenswert, wie chronologisch und historisch akkurat der Zeitstrahl der Filme verläuft. Kämpfte im ersten Teil der Ninja Ichikawa Goemon in den Jahren von 1575-1600 der Reihenfolge nach gegen Nobunaga Oda und dem nachfolgenden Herrscher Hideyoshi Toyotomi, bis dieser schließlich von dem brillanten Strategen Tokugawa Ieyasu 1615 besiegt wurde, so behandelt dieser Film nun das Todesjahr Tokugawa Ieyasus.
Doch glücklicherweise befasst er sich weitaus weniger mit Politik als etwa der dritte Teil, sondern konzentriert sich voll auf die Geschichte seiner Hauptfiguren Kirigakure Saizo und Sanada Yukimura. Tomisaburo Wakayama überzeugt erneut als stoischer Samurai Yukimura, doch seine Rolle fällt schon weitaus unbedeutender aus. Der größte Teil des Films behandelt einen Subplot um das Aufeinandertreffen von Saizo und der Prostituierten Akemi und Saizos Suche nach Unterstützung im Kampf gegen Tokugawa.
Ein kluger Schachzug des neuen Regisseurs Kazuo Ikehiro, denn so kann er eine spannende und wendungsreiche Geschichte erzählen, ohne allzu stark in die realen geschichtlichen Ereignisse um Tokugawa Ieaysus Tod eingreifen zu müssen. Nur am Schluss kehrt Saizo zu seinem Plan den Herrscher zu töten zurück und erlebt eine herbe Enttäuschung. Das Ende ist nihilistisch und bitter, ein Ende, welches die Sinnlosigkeit von Saizos Rachegelüsten zeigt und dabei trotzdem keine Abänderungen der historischen Ereignisse verlangt.
Im Ende, sowie im glänzend choreographierten Kampf davor gegen Hattori Hanzo im Dachboden Tokugawas erreicht der Film seine Höhepunkte. Davor ist er unterhaltsam, aber größtenteils routiniert. Auch die Kämpfe der Ninja in Dachböden haben wir schon viele Male davor in der Reihe gesehen (man könnte sich einmal fragen, wer eigentlich die unzähligen unentdeckt gebliebenen Ninjaleichen in den Dachstühlen der Feldherren entsorgt? Wahrscheinlich entstand so die Berufsgruppe der Kammerjäger...). Weiterhin ist der Film eher ein klassischer Jidai-geki-Film, nur das hier keine Samuraikampftechniken zum Einsatz kommen, sondern wir eben den Kampfstil der Ninjas bestaunen können.
Wie immer ist ein gewisses Grundwissen in japanischer Geschichte vom Nutzen, da man sonst bei den vielen Namen leicht die Übersicht verlieren könnte. Raizo Ichikawas Figur des Ninjas Saizo Kirigakure bleibt, wie schon im vorherigen Teil, etwas unausgearbeitet und involviert nicht sonderlich. Die weibliche Unterstützung, bestehend aus Shiho Fujimura und Yukiko Fuji hingegen überzeugt auf ganzer Linie durch ihr sehr natürliches und solides Spiel, aber auch der markante Saburo Date mit seinem eingedellten, falkenartigen Gesicht überzeugt in seinem wohl finalen Auftritt als Hattori Hanzo.
Bei der Figur des Hattori Hanzo, wie er sie in den vorherigen Teilen verkörperte kann man durchaus von seiner Paraderolle sprechen. Kameraarbeit von Chishi Makiura ist versiert und recht edel, Sei Ikenos Soundtrack kommt nicht an den tollen Soundtrack des letzten Films von Akira Ifukube heran, ist aber zweckdienlich und Kazuo Ikehiro inszeniert den Film stringent und routiniert.
Insgesamt also ein weiterer "sehenswerter" Film der Shinobi no mono-Reihe, der weder sonderlich heraussticht, noch abfällt. Eben Durchschnitt, doch das bedeutet bei den hohen Produktionsstandards des Studios Daiei zumindest solide Unterhaltung auf technisch hohem Niveau.
Fazit:
"Shinobi no mono 5: Zoku kirigakure Saizo" bietet erneut solide Jidai-geki-Unterhaltung, die zwar gegenüber dem Vorgänger etwas abfällt, aber mit ihrer technischer Versiertheit und guten Schauspielern auch weiterhin jeden Ninja- und Samurai-Fan zufrieden stellen sollte.
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 04. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
created by Nippon-Kino.net
all rights reserved.
all rights reserved.