Samurai Hawk (1961)
Ein Film von Nobuo Nakagawa
Bewertung: 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Hatamoto kenka taka
Genre: Jidai-geki, Toei goraku, Toei Jidai-geki, Chambara eiga
Regie: Nobuo Nakagawa
Darsteller: Utaemon Ichikawa (Daikichi Takara), So Yamamura (Lord Koyama), Ryosuke Kagawa (Echizo-ya), Ryuji Shinagawa (Yasutaro), Kogiku Hanayagi,
Hiromi Hanazono, Yumiko Hasegawa, Kenji Susukida (Lord Ogasawara),
Atsushi Watanabe, Shunji Sakai, Michiko Yoshikawa Gesamten Cast anzeigen...
Drehbuch: Hyogo Suzuki
Kamera: Shintaro Kawasaki
Musik: Eiichi Yamada
Toei Company, 81 Minuten, Color
Hatamoto kenka taka
Genre: Jidai-geki, Toei goraku, Toei Jidai-geki, Chambara eiga
Regie: Nobuo Nakagawa
Darsteller: Utaemon Ichikawa (Daikichi Takara), So Yamamura (Lord Koyama), Ryosuke Kagawa (Echizo-ya), Ryuji Shinagawa (Yasutaro), Kogiku Hanayagi,
Hiromi Hanazono, Yumiko Hasegawa, Kenji Susukida (Lord Ogasawara),
Atsushi Watanabe, Shunji Sakai, Michiko Yoshikawa Gesamten Cast anzeigen...
Drehbuch: Hyogo Suzuki
Kamera: Shintaro Kawasaki
Musik: Eiichi Yamada
Toei Company, 81 Minuten, Color
Auch die visuell meisterhaften Kaidan eiga ("Geisterfilme") des Vertragsregisseurs Nobuo Nakagawa konnten die Shintoho-Studios nicht vor ihrem Untergang bewahren. Als das Studio Anfang der 1960er Jahre dann Pleite ging, musste sich Nakagawa einen neuen Arbeitsplatz suchen und fand diesen schließlich an den Pforten der Toei Company.
„Samurai Hawk“ ist dabei Nakagawas erster Film, welchen er für seine neue Arbeitsstätte drehte und zeigt die Fähigkeit des Regisseurs, sich dem einzigartigen Stil des typischen Produkts eines beliebigen Studios unterzuordnen.
Wer bei „Samurai Hawk“ also einen überragenden Film erwartet, der wird enttäuscht werden, denn der Jidai-geki passt sich überraschend reibungslos an die Gepflogenheiten des Toei-Entertaiment-Films (Toei goraku) an, wie ihn die Toei Company in den 1950ern und Anfang der -60er Jahre in Massen produzierten...
Story:
Im Jahre 1716 wird Yoshitsune der Shogun Japans und viele Parteien versuchen den neuen Herrscher zu stürzen, um sich selbst die Krone aufzusetzen. In seiner Not erhofft sich das Shogunat die Unterstützung von Daikichi Takara (Utaemon Ichikawa), doch dieser will mit dem Leben eines Shogunats-Beamten nichts zu tun haben. Damals verheiratete Takaras enger Freund Lord Koyama (So Yamamura) seine Schwester Aya an einen anderen Mann, obwohl Takara diese liebte, weshalb er jetzt das Leben eines Ronin führt. In Wahrheit ist Takara dem Komplott aber schon auf der Spur und lässt mit der Hilfe des Jünglings Yasutaro (Ryuji Shinagawa) den Reishändler Echizo-ya (Ryosuke Kagawa) ausspionieren, der heimlich Kontakte zum Finanzminister des Shoguns unterhält. Schnell wird klar, dass der Finanzminister plant, dass Shogunat umzustürzen und Takara sieht sich vor die Frage gestellt, ob er seinen Stolz nicht doch überwinden und ein Beamter des Shoguns werden sollte, um so der Rebellion entgegenzutreten.
Kritik:
In „Samurai Hawk“ scheint das technisch beachtliche Talent seines Regisseurs nur manchmal durch. In einigen wenigen hübschen Kamerafahrten ist Nobuo Nakagawas visuelles Vermögen zu erahnen, ansonsten zeichnet sich der Film durch eine weitgehend unsichtbare, wenn auch reibungslose Inszenierung mit routiniertem Handwerk in Kameraführung und Montage aus.
Die Atmosphäre des Films verpflichtet sich dann auch völlig dem leichtfüßigen Ton der Toei-Jidai-geki, angereichert mit Anflügen von Sentimentalität. Die Handlung ist dabei nur ein banales Gemisch aus Genreklischees, wobei die Geschichte durch Nakagawas straffe und zielgerichtete Handlungsführung wenigstens nie allzu stark vom Kern abdriftet, um sich, wie viele Toei-Genre-Genoßen, in Sub-Plots und Lückenfüllern zu verlieren.
Zumindest ein etwas sentimentaler Sub-Plot, um die unerfüllte Liebe der Hauptfigur wird eingebaut, welcher dem archetypischen Plot, um den Kampf eines ehrbaren Helden gegen böse Schurken, den Anschein von Nuancen verleiht, aber letztlich durch die klischeehafte Zeichnung der Figuren im Keim erstickt wird.
Hauptfigur Daikichi Takara etwa erscheint als typisch eindimensionaler Toei-Held, ein unbeschwerter Freigeist, der sich aber gewaltsam gegen jede Ungerechtigkeit zur Wehr setzt und nur deshalb hervorscheint, da er vom wie immer soliden Superstar Utaemon Ichikawa verkörpert wird.
Viel interessanter ist So Yamamuras Charakter, der zuerst als guter Freund des Helden auftritt und dann nach und nach auch Schattenseiten offenbart. Yamamura spielt die innerliche Zerrissenheit dieses Charakters mit Bravour und der Konflikt in den seine Nebenfigur gestürzt wird, verleiht dem Film eine gewisse emotionale Resonanz.
So ist es er, der für den größten emotionalen Impakt sorgt und den Film letztlich, auch wenn das durch den Charakterwandel von Yamamuras Figur gegebene Potential zu einem ambivalenteren Filmende für ein etwas aufgesetztes Happy End eingetauscht wird, vor dem absoluten Mittelmaß rettet.
„Samurai Hawk“ ist kein schlechter Film. Routiniert gefilmt, flott erzählt und gut gespielt. Sicher bleibt er weit hinter dem Potential seines Regisseur zurück, doch er ist ein unterhaltsamer, nie langweiliger Chambara eiga. Auch wenn er nur minimal vom Talent seines überdurchschnittlichen Regisseurs profitiert.
Fazit:
„Samurai Hawk“ ist ein routinierter Toei-Chambara eiga, der nur durch den interessanten Konflikt des Charakters von Eitaro Shindo aus seinen Rollenklischees und seiner archaischen Handlung ausbricht, aber immer solide Unterhaltung mit flotter Regie und hochwertiger technischer Machart bietet.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 22. 04. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
„Samurai Hawk“ ist dabei Nakagawas erster Film, welchen er für seine neue Arbeitsstätte drehte und zeigt die Fähigkeit des Regisseurs, sich dem einzigartigen Stil des typischen Produkts eines beliebigen Studios unterzuordnen.
Wer bei „Samurai Hawk“ also einen überragenden Film erwartet, der wird enttäuscht werden, denn der Jidai-geki passt sich überraschend reibungslos an die Gepflogenheiten des Toei-Entertaiment-Films (Toei goraku) an, wie ihn die Toei Company in den 1950ern und Anfang der -60er Jahre in Massen produzierten...
Story:
Im Jahre 1716 wird Yoshitsune der Shogun Japans und viele Parteien versuchen den neuen Herrscher zu stürzen, um sich selbst die Krone aufzusetzen. In seiner Not erhofft sich das Shogunat die Unterstützung von Daikichi Takara (Utaemon Ichikawa), doch dieser will mit dem Leben eines Shogunats-Beamten nichts zu tun haben. Damals verheiratete Takaras enger Freund Lord Koyama (So Yamamura) seine Schwester Aya an einen anderen Mann, obwohl Takara diese liebte, weshalb er jetzt das Leben eines Ronin führt. In Wahrheit ist Takara dem Komplott aber schon auf der Spur und lässt mit der Hilfe des Jünglings Yasutaro (Ryuji Shinagawa) den Reishändler Echizo-ya (Ryosuke Kagawa) ausspionieren, der heimlich Kontakte zum Finanzminister des Shoguns unterhält. Schnell wird klar, dass der Finanzminister plant, dass Shogunat umzustürzen und Takara sieht sich vor die Frage gestellt, ob er seinen Stolz nicht doch überwinden und ein Beamter des Shoguns werden sollte, um so der Rebellion entgegenzutreten.
Kritik:
In „Samurai Hawk“ scheint das technisch beachtliche Talent seines Regisseurs nur manchmal durch. In einigen wenigen hübschen Kamerafahrten ist Nobuo Nakagawas visuelles Vermögen zu erahnen, ansonsten zeichnet sich der Film durch eine weitgehend unsichtbare, wenn auch reibungslose Inszenierung mit routiniertem Handwerk in Kameraführung und Montage aus.
Die Atmosphäre des Films verpflichtet sich dann auch völlig dem leichtfüßigen Ton der Toei-Jidai-geki, angereichert mit Anflügen von Sentimentalität. Die Handlung ist dabei nur ein banales Gemisch aus Genreklischees, wobei die Geschichte durch Nakagawas straffe und zielgerichtete Handlungsführung wenigstens nie allzu stark vom Kern abdriftet, um sich, wie viele Toei-Genre-Genoßen, in Sub-Plots und Lückenfüllern zu verlieren.
Zumindest ein etwas sentimentaler Sub-Plot, um die unerfüllte Liebe der Hauptfigur wird eingebaut, welcher dem archetypischen Plot, um den Kampf eines ehrbaren Helden gegen böse Schurken, den Anschein von Nuancen verleiht, aber letztlich durch die klischeehafte Zeichnung der Figuren im Keim erstickt wird.
Hauptfigur Daikichi Takara etwa erscheint als typisch eindimensionaler Toei-Held, ein unbeschwerter Freigeist, der sich aber gewaltsam gegen jede Ungerechtigkeit zur Wehr setzt und nur deshalb hervorscheint, da er vom wie immer soliden Superstar Utaemon Ichikawa verkörpert wird.
Viel interessanter ist So Yamamuras Charakter, der zuerst als guter Freund des Helden auftritt und dann nach und nach auch Schattenseiten offenbart. Yamamura spielt die innerliche Zerrissenheit dieses Charakters mit Bravour und der Konflikt in den seine Nebenfigur gestürzt wird, verleiht dem Film eine gewisse emotionale Resonanz.
So ist es er, der für den größten emotionalen Impakt sorgt und den Film letztlich, auch wenn das durch den Charakterwandel von Yamamuras Figur gegebene Potential zu einem ambivalenteren Filmende für ein etwas aufgesetztes Happy End eingetauscht wird, vor dem absoluten Mittelmaß rettet.
„Samurai Hawk“ ist kein schlechter Film. Routiniert gefilmt, flott erzählt und gut gespielt. Sicher bleibt er weit hinter dem Potential seines Regisseur zurück, doch er ist ein unterhaltsamer, nie langweiliger Chambara eiga. Auch wenn er nur minimal vom Talent seines überdurchschnittlichen Regisseurs profitiert.
Fazit:
„Samurai Hawk“ ist ein routinierter Toei-Chambara eiga, der nur durch den interessanten Konflikt des Charakters von Eitaro Shindo aus seinen Rollenklischees und seiner archaischen Handlung ausbricht, aber immer solide Unterhaltung mit flotter Regie und hochwertiger technischer Machart bietet.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 22. 04. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
created by Nippon-Kino.net
all rights reserved.
all rights reserved.