Black River (1957)
Ein Film von Masaki Kobayashi
Bewertung: 8 von 10 Punkten = Sehr gut!
kuroi kawa
Genre: Gendai-geki, Shakai-mono, Satire
Regie: Masaki Kobayashi
Darsteller: Fumio Watanabe, Ineko Arima, Tatsuya Nakadai (Killer Joe), Asao Sano, Seiji Miyaguchi, Eijiro Tono, Isuzu Yamada, Keiko Awaji, Natsuko Kahara, Chisato Kasuga, Yoko Katsuragi, Koichi Kitami, Masao Kiyomizu, Sue Mitobe, Eiko Miyoshi, Tomo'o Nagai, Yasushi Nagata, Koreyoshi Nakamura, Masao Oda, Shojiro Ogasawara, Kin Sugai, Toyo Takahashi, Tamotsu Tamura, Nakajiro Tomita, Kanji Osugi, Jun Otomo
Drehbuch: Zenzo Matsuyama (Story: Takeo Tomishima)
Kamera: Yuharu Atsuta
Musik: Chuji Kinoshita
Shochiku Eiga, 114 Minuten, S/W
kuroi kawa
Genre: Gendai-geki, Shakai-mono, Satire
Regie: Masaki Kobayashi
Darsteller: Fumio Watanabe, Ineko Arima, Tatsuya Nakadai (Killer Joe), Asao Sano, Seiji Miyaguchi, Eijiro Tono, Isuzu Yamada, Keiko Awaji, Natsuko Kahara, Chisato Kasuga, Yoko Katsuragi, Koichi Kitami, Masao Kiyomizu, Sue Mitobe, Eiko Miyoshi, Tomo'o Nagai, Yasushi Nagata, Koreyoshi Nakamura, Masao Oda, Shojiro Ogasawara, Kin Sugai, Toyo Takahashi, Tamotsu Tamura, Nakajiro Tomita, Kanji Osugi, Jun Otomo
Drehbuch: Zenzo Matsuyama (Story: Takeo Tomishima)
Kamera: Yuharu Atsuta
Musik: Chuji Kinoshita
Shochiku Eiga, 114 Minuten, S/W
Die Frühwerke Masaki Kobayashis haben gezeigt, dass der Filmemacher seine Karriere keineswegs als Meisterregisseur begann. Schon in seinem dritten Werk The Thick-Walled Room bewies er zwar ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein und den Mut, die Missstände in der japanischen Gesellschaft anzuprangern, doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis er lernte, seinen persönlichen Regie-Stil zu perfektionieren und seine Sozialkritik auf möglichst eloquente Weise auszuformulieren.
Der vorliegende Film markiert in dieser Entwicklung wohl seinen Durchbruch und zeigt sowohl aus stilistischer wie auf inhaltlicher Ebene einen neuen Kobayashi, der sich langsam einer charakteristischen Handschrift annähert. Gleichzeitig ist Black River aber wohl das eigenwilligste Frühwerk Kobayashis, welches Sozialkritik und formale Darstellung mit einer untypischen Dynamik und Leichtigkeit präsentiert.
Von den geordneten Mittelklasse-Milieus seiner frühen Werke wie I Will Buy You verlegt er die Handlung von Black River in einen Slum der Nachkriegsjahre, der sich um eine amerikanische Militärbasis gebildet hat, und startet damit nach The Thick-Walled Room seinen zweiten Angriff auf die desaströsen Zustände im Nachkriegsjapan und die moralische Verkommenheit seiner Landsleute.
Besonders in Bezug auf die amerikanische Militärpräsenz eine überaus delikate Gelegenheit, an welcher sich schon zahlreiche Zeitgenossen von Kobayashi die Finger verbrannten. Ein Filmemacher wie Tetsuji Takechi („Black Snow“) etwa, der das Thema mit Anti-Amerikanismus und Polemik behandelte, während Seijun Suzuki sich den Sozialproblemen der Japaner nach dem zweiten Weltkrieg in „Gate of Flesh“ unpolitisch und mit hohem Exploitationfaktor widmete.
Kobayashi wählt eine ganz eigene Herangehensweise, welche seinen Black River wohl zum vollkommensten und besten „Problemfilm“ seiner Prä-The Human Conditions-Phase macht, überrascht dabei aber mit einem für ihn recht untypischen Regie-Stil, welcher das Werk auch zu einem von Kobayashis stilistisch eigenwilligsten Filmen macht.
Story:
Japan in den Nachkriegsjahren: In einem Slum, der sich vor einer amerikanischen Militärbasis gebildet hat, leben arme Verlierer und Halsabschneider ganz am Abgrund der japanischen Gesellschaft. Auch der junge Student Nishida (Fumio Watanabe) ist gezwungen, sich dort gemeinsam mit seiner Freundin Shizuko (Ineko Arima) anzusiedeln und zieht in ein schäbiges Mehrfamilienhaus, dessen Einwohner von der gierigen Vermietern (Isuzu Yamada) terrorisiert werden. Zu allem Überfluss macht der im Ort gefürchtete Yakuza „Killer Joe“ (Tatsuya Nakadai) Nishidas Freundin Avancen, derer sie sich nur mühselig erwehren kann. Schon bald entspinnt sich zwischen Shizuko und ihren beiden Verehrern ein fatales Liebesdreieck, an welchem alle Beteiligten langsam zu zerbrechen beginnen.
Kritik:
Black River ist immer dann am besten, wenn er sich auf die skurrilen Bewohner des schäbigen Mehrfamilienhaus, in welchem unser Held Nishida lebt, konzentriert. Es gibt einen enthusiastischen Revoluzzer, gespielt von Seiji Miyaguchi, der an der Politikverdrossenheit seiner Mitbewohner verzweifelt, Eijiro Tono spielt einen zwielichtigen Yakuza und natürlich darf man die bösartige Vermietern selbst nicht vergessen, deren faule, hervorstehende Zähne ihre Verkommenheit und Gier wiederspiegeln.
Anhand dieses bunten Trupps aus Kriegsverlierern und sonstigen erbärmlichen Geschöpfen am unteren Ende der Gesellschaft observiert Kobayashi die moralische Verdorbenheit der japanischen Menschen, die in ihrem harten Nachkriegsalltag gelernt haben, gierig und egoistisch zu sein, so dass sie selbst einem sterbenden Mitbewohner eine Blutspende verweigern und allesamt bei der Angabe ihrer Blutgruppe lügen.
Noch bizarrer wird es, wenn ein Streit darüber entbrennt, ob das Gemüse auf dem Gärtchen einer der Bewohnerinnen geteilt werden müsse, da sie sich zum Düngen des Beetes der gesammelten Fäkalien aus der gemeinschaftlichen Latrine bediente. Durch diese skurril-schwarzhumorige Herangehensweise vermeidet Kobayashi jegliche Polemik und didaktischen Einflüsse und schafft damit einen Durchbruch in der Darstellung seiner sozialkritischen Themen.
Vorbei ist die statische und trockene Herangehensweise von I Will Buy You, weg die todernste und humorlose Wut von The Thick-Walled Room, stattdessen präsentiert Kobayashi seine Sozialkritik mit erstaunlich viel zynischem Humor und mitreißender Dynamik. Schon im Intro wird dieser neue Stil mit einem flotten Big-Bang-Soundtrack eingeläutet und zieht sich konsequent durch den ganzen Film.
Ebenfalls bemerkenswert ist Kobayashis Behandlung der amerikanischen Militärpräsenz. Er vermeidet es, die Schuld an den Nachkriegszuständen den Amerikanern in die Schuhe zu schieben, sondern macht sehr genau klar, dass es die Japaner selbst waren, die ihre Menschlichkeit in den Nachkriegsjahren gegen Raffgier und Härte eintauschten. Denn bei aller Überzeichnung der Charaktere vergisst Kobayashi nie seine Botschaft, so dass seine Charakterisierung des Nachkriegsjapans immer authentisch und wahrhaftig anmutet und niemals in die Polemik abgleitet.
Wenn Black River seinen Blickwinkel jedoch von den Bewohnern der Apartment-Blocks abwendet, dann wird der Film ein gutes Stück profaner. Ein Großteil der Handlung wird nämlich von einem recht gewöhnlichen Liebesdreieck eines naiven Studenten, seiner gutherzigen Freundin Shizuko und dem brutalen Gangster Killer Joe beherrscht, welches den sozialkritischen Charakter des Films manchmal etwas übertönt.
Doch wenigstens kommen wir in diesem Teil des Films in den Genuss einiger toller Schauspielerleistungen. Für Fans der Toei-Genrefilme aus den 1960er und –70er Jahren wird es kurios sein, Fumio Watanabe in der Rolle eines naiven Studenten zu sehen, sollte er in den folgenden Jahren doch einer der diabolischsten Bösewichtedarsteller des japanischen Kinos werden (Fans der Sasori-Reihe etwa kennen ihn als sadistischen Gefängnisaufseher in den ersten beiden Teilen).
Doch es ist Tatsuya Nakadai, in einer seiner ersten Hauptrollen, der hier alle anderen an die Wand spielt. Er verkörpert seinen Killer Joe mit seinem charakteristischen vergifteten Charme und besitzt eine überaus bedrohliche Präsenz, aber gleichzeitig auch einen Funken Menschlichkeit, der seinen Part gegenüber den Standard-Bösewichten in einem konventionellen Liebesdreieck emporhebt.
Sein Auftritt im Film markiert den Auftakt einer ungemein erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Kobayashi und ihm, in dessen Verlauf er großartige Performances als humanistischer Soldat Kaji in den The Human Conditions-Filmen oder als ehrenvoller Samurai in „Samurai Rebellion“ spielen sollte und mit seinem Hanshiro Tsugumo in Kobayashis Meisterwerk "Harakiri" eine der kraftvollsten Figuren aller Zeiten verkörpern sollte.
Insofern trübt das relativ profane Liebesdreieck das Gesamtergebnis nur geringfügig, denn Black River ist ein „sehr guter“ Film, der durch seine wunderbaren Charaktere, ihre nicht minder guten Darsteller und Kobayashis eklektischen Stil überzeugt, der sowohl die düstere Atmosphäre eines Film-Noir erkennen lässt, als auch wie eine entfesselte und derbe Satire auf die japanische Nachkriegsgesellschaft daherkommt.
Doch dieser dynamische Regie-Stil sollte in den Folgejahren nicht charakteristisch für Kobayashi werden, eher im Gegenteil, seine Film wurden ernster, manieristischer und in den meisten Fällen auch besser, doch in Black River zeigt Kobayashis Stil eine einnehmende Lockerheit und Skurrilität, welche weder davor noch danach ein Kobayashi-Film jemals wieder an den Tag legen sollte, weshalb Black River gewissermaßen als Unikat in das Filmschaffen Kobayashis eingehen kann.
Fazit:
Black River ist eine überraschend dynamische und lockere Satire auf die japanische Nachkriegsgesellschaft mit tollen Charakteren, düsterer Atmosphäre und einigen grotesken Zügen, die jedoch von dem relativ profanen Liebesdreieck im Zentrum des Films etwas übertönt wird. Besonders auch wegen der guten Schauspieler dennoch ein „sehr guter“ Film.
8 von 10 Punkten = Sehr gut!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 26. 06. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Der vorliegende Film markiert in dieser Entwicklung wohl seinen Durchbruch und zeigt sowohl aus stilistischer wie auf inhaltlicher Ebene einen neuen Kobayashi, der sich langsam einer charakteristischen Handschrift annähert. Gleichzeitig ist Black River aber wohl das eigenwilligste Frühwerk Kobayashis, welches Sozialkritik und formale Darstellung mit einer untypischen Dynamik und Leichtigkeit präsentiert.
Von den geordneten Mittelklasse-Milieus seiner frühen Werke wie I Will Buy You verlegt er die Handlung von Black River in einen Slum der Nachkriegsjahre, der sich um eine amerikanische Militärbasis gebildet hat, und startet damit nach The Thick-Walled Room seinen zweiten Angriff auf die desaströsen Zustände im Nachkriegsjapan und die moralische Verkommenheit seiner Landsleute.
Besonders in Bezug auf die amerikanische Militärpräsenz eine überaus delikate Gelegenheit, an welcher sich schon zahlreiche Zeitgenossen von Kobayashi die Finger verbrannten. Ein Filmemacher wie Tetsuji Takechi („Black Snow“) etwa, der das Thema mit Anti-Amerikanismus und Polemik behandelte, während Seijun Suzuki sich den Sozialproblemen der Japaner nach dem zweiten Weltkrieg in „Gate of Flesh“ unpolitisch und mit hohem Exploitationfaktor widmete.
Kobayashi wählt eine ganz eigene Herangehensweise, welche seinen Black River wohl zum vollkommensten und besten „Problemfilm“ seiner Prä-The Human Conditions-Phase macht, überrascht dabei aber mit einem für ihn recht untypischen Regie-Stil, welcher das Werk auch zu einem von Kobayashis stilistisch eigenwilligsten Filmen macht.
Story:
Japan in den Nachkriegsjahren: In einem Slum, der sich vor einer amerikanischen Militärbasis gebildet hat, leben arme Verlierer und Halsabschneider ganz am Abgrund der japanischen Gesellschaft. Auch der junge Student Nishida (Fumio Watanabe) ist gezwungen, sich dort gemeinsam mit seiner Freundin Shizuko (Ineko Arima) anzusiedeln und zieht in ein schäbiges Mehrfamilienhaus, dessen Einwohner von der gierigen Vermietern (Isuzu Yamada) terrorisiert werden. Zu allem Überfluss macht der im Ort gefürchtete Yakuza „Killer Joe“ (Tatsuya Nakadai) Nishidas Freundin Avancen, derer sie sich nur mühselig erwehren kann. Schon bald entspinnt sich zwischen Shizuko und ihren beiden Verehrern ein fatales Liebesdreieck, an welchem alle Beteiligten langsam zu zerbrechen beginnen.
Kritik:
Black River ist immer dann am besten, wenn er sich auf die skurrilen Bewohner des schäbigen Mehrfamilienhaus, in welchem unser Held Nishida lebt, konzentriert. Es gibt einen enthusiastischen Revoluzzer, gespielt von Seiji Miyaguchi, der an der Politikverdrossenheit seiner Mitbewohner verzweifelt, Eijiro Tono spielt einen zwielichtigen Yakuza und natürlich darf man die bösartige Vermietern selbst nicht vergessen, deren faule, hervorstehende Zähne ihre Verkommenheit und Gier wiederspiegeln.
Anhand dieses bunten Trupps aus Kriegsverlierern und sonstigen erbärmlichen Geschöpfen am unteren Ende der Gesellschaft observiert Kobayashi die moralische Verdorbenheit der japanischen Menschen, die in ihrem harten Nachkriegsalltag gelernt haben, gierig und egoistisch zu sein, so dass sie selbst einem sterbenden Mitbewohner eine Blutspende verweigern und allesamt bei der Angabe ihrer Blutgruppe lügen.
Noch bizarrer wird es, wenn ein Streit darüber entbrennt, ob das Gemüse auf dem Gärtchen einer der Bewohnerinnen geteilt werden müsse, da sie sich zum Düngen des Beetes der gesammelten Fäkalien aus der gemeinschaftlichen Latrine bediente. Durch diese skurril-schwarzhumorige Herangehensweise vermeidet Kobayashi jegliche Polemik und didaktischen Einflüsse und schafft damit einen Durchbruch in der Darstellung seiner sozialkritischen Themen.
Vorbei ist die statische und trockene Herangehensweise von I Will Buy You, weg die todernste und humorlose Wut von The Thick-Walled Room, stattdessen präsentiert Kobayashi seine Sozialkritik mit erstaunlich viel zynischem Humor und mitreißender Dynamik. Schon im Intro wird dieser neue Stil mit einem flotten Big-Bang-Soundtrack eingeläutet und zieht sich konsequent durch den ganzen Film.
Ebenfalls bemerkenswert ist Kobayashis Behandlung der amerikanischen Militärpräsenz. Er vermeidet es, die Schuld an den Nachkriegszuständen den Amerikanern in die Schuhe zu schieben, sondern macht sehr genau klar, dass es die Japaner selbst waren, die ihre Menschlichkeit in den Nachkriegsjahren gegen Raffgier und Härte eintauschten. Denn bei aller Überzeichnung der Charaktere vergisst Kobayashi nie seine Botschaft, so dass seine Charakterisierung des Nachkriegsjapans immer authentisch und wahrhaftig anmutet und niemals in die Polemik abgleitet.
Wenn Black River seinen Blickwinkel jedoch von den Bewohnern der Apartment-Blocks abwendet, dann wird der Film ein gutes Stück profaner. Ein Großteil der Handlung wird nämlich von einem recht gewöhnlichen Liebesdreieck eines naiven Studenten, seiner gutherzigen Freundin Shizuko und dem brutalen Gangster Killer Joe beherrscht, welches den sozialkritischen Charakter des Films manchmal etwas übertönt.
Doch wenigstens kommen wir in diesem Teil des Films in den Genuss einiger toller Schauspielerleistungen. Für Fans der Toei-Genrefilme aus den 1960er und –70er Jahren wird es kurios sein, Fumio Watanabe in der Rolle eines naiven Studenten zu sehen, sollte er in den folgenden Jahren doch einer der diabolischsten Bösewichtedarsteller des japanischen Kinos werden (Fans der Sasori-Reihe etwa kennen ihn als sadistischen Gefängnisaufseher in den ersten beiden Teilen).
Doch es ist Tatsuya Nakadai, in einer seiner ersten Hauptrollen, der hier alle anderen an die Wand spielt. Er verkörpert seinen Killer Joe mit seinem charakteristischen vergifteten Charme und besitzt eine überaus bedrohliche Präsenz, aber gleichzeitig auch einen Funken Menschlichkeit, der seinen Part gegenüber den Standard-Bösewichten in einem konventionellen Liebesdreieck emporhebt.
Sein Auftritt im Film markiert den Auftakt einer ungemein erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Kobayashi und ihm, in dessen Verlauf er großartige Performances als humanistischer Soldat Kaji in den The Human Conditions-Filmen oder als ehrenvoller Samurai in „Samurai Rebellion“ spielen sollte und mit seinem Hanshiro Tsugumo in Kobayashis Meisterwerk "Harakiri" eine der kraftvollsten Figuren aller Zeiten verkörpern sollte.
Insofern trübt das relativ profane Liebesdreieck das Gesamtergebnis nur geringfügig, denn Black River ist ein „sehr guter“ Film, der durch seine wunderbaren Charaktere, ihre nicht minder guten Darsteller und Kobayashis eklektischen Stil überzeugt, der sowohl die düstere Atmosphäre eines Film-Noir erkennen lässt, als auch wie eine entfesselte und derbe Satire auf die japanische Nachkriegsgesellschaft daherkommt.
Doch dieser dynamische Regie-Stil sollte in den Folgejahren nicht charakteristisch für Kobayashi werden, eher im Gegenteil, seine Film wurden ernster, manieristischer und in den meisten Fällen auch besser, doch in Black River zeigt Kobayashis Stil eine einnehmende Lockerheit und Skurrilität, welche weder davor noch danach ein Kobayashi-Film jemals wieder an den Tag legen sollte, weshalb Black River gewissermaßen als Unikat in das Filmschaffen Kobayashis eingehen kann.
Fazit:
Black River ist eine überraschend dynamische und lockere Satire auf die japanische Nachkriegsgesellschaft mit tollen Charakteren, düsterer Atmosphäre und einigen grotesken Zügen, die jedoch von dem relativ profanen Liebesdreieck im Zentrum des Films etwas übertönt wird. Besonders auch wegen der guten Schauspieler dennoch ein „sehr guter“ Film.
8 von 10 Punkten = Sehr gut!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 26. 06. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
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