Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill (1972)
Ein Film von Shigehiro Ozawa
Bewertung: 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Shokin Kubi: Isshun Hachi-nin Giri (kein Imdb-Eintrag vorhanden)
Genre: Jidai-geki, Chambara eiga
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Tomisaburo Wakayama (Shikoro Ichibei), Shigeru Amachi (Azami Yajuro),
Minoru Oki (Kanoke Tatsu), Kyoichi Saito (Tendo), Maki Kawamura (Omon),
Tatsuo Endo (Hirutoku), Kenji Imai (Yashi Okami), Taketoshi Naito (Noro Jinnai), Asao Uchida (Hotta Bungo), Toshiaki Minami (husband), Akira Shioji
Drehbuch: ?
Kamera: ?
Musik: ?
Toei Company, 88 Minuten, Color
Shokin Kubi: Isshun Hachi-nin Giri (kein Imdb-Eintrag vorhanden)
Genre: Jidai-geki, Chambara eiga
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Tomisaburo Wakayama (Shikoro Ichibei), Shigeru Amachi (Azami Yajuro),
Minoru Oki (Kanoke Tatsu), Kyoichi Saito (Tendo), Maki Kawamura (Omon),
Tatsuo Endo (Hirutoku), Kenji Imai (Yashi Okami), Taketoshi Naito (Noro Jinnai), Asao Uchida (Hotta Bungo), Toshiaki Minami (husband), Akira Shioji
Drehbuch: ?
Kamera: ?
Musik: ?
Toei Company, 88 Minuten, Color
Vier Jahre nach dem zweiten Bounty Hunter-Film kehrte Tomisaburo Wakayama im Jahre 1972 ein drittes Mal in die Rolle des Arztes und Kopfgeldjägers Shikoro Ichibei zurück. Bei diesem dritten Kinofilm sollte es dann auch bleiben, denn anschließend wechselte Wakayama mit dem Konzept der Bounty Hunter-Reihe ins Fernsehen, wo er Mitte der 1970er Jahre seinen Ichibei in 26 Folgen verkörperte.
Anscheinend war dieser dritte Teil also kein heiß erwartetes Abschlusswerk, sondern nicht mehr als ein routinierter Schnellschuss, wodurch auch die absolute Obskurität des Films zu erklären wäre, von dessen Existenz die meisten Kenner der Reihe nichts wissen und der nicht einmal einen eigenen Imdb-Eintrag besitzt, was eigentlich selbst Filmen von weitaus niedrigerer Qualität vergönnt ist.
Deshalb ist die völlige Unbekanntheit von "Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill" auch nicht verdient, denn während der Film tatsächlich wohl als der schwächste Eintrag der Reihe bezeichnet werden muss, bietet er weiterhin routinierte Unterhaltung mit hochwertiger Machart, die zudem von der gesteigerten Bereitschaft für das Zeigen brutaler Gewalt in den Jidai-geki der 1970er Jahre profitiert.
Story:
Shikoro Ichibei (Tomisaburo Wakayama) wird von den Gesandten des Shogunates beauftragt, eine Ladung gestohlenes Gold zu finden, welches von einer Horde brutaler Räuber an einem unbekannten Ort versteckt worden ist. Um das Versteck ausfindig zu machen, befreit Ichibei den gefangenen Anführer der Bande Yashi Okami (Kenji Imai) aus dem Gefängis. Bevor dieser ihn aber zum Gold führen kann, wird er von dem geheimnisvollen Ronin Yajuro (Shigeru Amachi) getötet, der ebenfalls Interesse an dem Gold bekundet. Mit Hilfe eines weiteren Bandenmitglieds, der schöne Omon (Maki Kawamura), die Ichibei erfolgreich verführen konnte, gelangt er schließlich doch zum vermuteten Versteck, in einer Goldmine, die sich unter der Kontrolle des brutalen Tatsu (Minoru Oki) befindet. Zwar schafft es Ichibei sich als Bodyguard bei dem Minenchef einzuschleichen, doch Tatsu scheint Zweifel an Ichibeis Identität zu hegen und auch Yajuro befindet sich in seiner Gier auf Gold dicht auf den Fersen Ichibeis...
Kritik:
Das generelle Problem der Bounty Hunter-Reihe lässt sich antithetisch zu Wakayamas etwa zur selben Zeit gedrehten Wicked Priest-Reihe erläutern. Während die Wicked Priest-Filme technisch oftmals eher unterdurchschnittlich waren, aber mit Wakayamas wolllüstigem Priester Mikuni Shinkai eine einzigartige und runde Hauptfigur ins Zentrum der Handlung stellten, sind die Filme der Bounty Hunter-Trilogie technisch allesamt hochwertig gedreht, wobei die Handlung aber an ihrem eher faden Hauptcharakter Shikoro Ichibei krankt.
Dieser ist nicht mehr als ein generischer Standard-Held, der zwar über ein humanistisches Gedankengut, aber dafür umso weniger echte Persönlichkeit verfügt. Ichibeis größtes Alleinstellungsmerkmal sind seine zahlreichen Gadgets und moderne Schusswaffen. Ein Handlungselement, welches man in weitaus originellerer Form aber auch in den "Lone Wolf and Cub"-Filmen mit ihrem zur Massenvernichtungswaffe umgebauten Kinderwagen bewundern kann.
Bei so einem blassen Hauptcharakter wundert es auch nicht, dass "Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill" nicht mehr als Routine bietet. Erneut finden sich die typischen Elemente der Reihe in technisch solider Machart vor: Ein stylisches Italo-Western-Setting, Wakayamas immer weiter expandierendes Waffenarsenal und ein hübsches Ninja-Mädchen in kurzen Höschen, doch all dies in eher uninspirierter Weise, zumal die grundlegende Handlung diesmal eher notdürftig zusammengeschustert wird.
Entgegen des englischen Titels muss Wakayamas Ichibei keine acht Männer töten, sondern befindet sich auf einer storytechnisch eher abgekauten Jagd nach den Dieben einer Ladung Gold des Shogunats. Schon allein die Entscheidung des Shogunats, Ichibei erneut einzustellen, wo er im Vorgänger doch eine ganze Armee clantreuer Samurai niedermähte, erscheint merkwürdig, doch auch sonst ist das Verhalten vieler Charaktere eher der Not geschuldet, schnell zusammengeflickte Sub-Plots zum Ende zu bringen, als großartig Sinn zu ergeben.
Mit einer höheren Dosis an nackter Haut und Gewalt versucht der Film diesem Missstand zu kontern, so kommen wir in den Genuss einer etwas forcierten Soft-Core-Sexszene zwischen Ichibei und der schönen Omon und auch sonst werden deutlich mehr Körperteile abgehackt und mehr Blutfontänen spritzen aus den Körpern der Getöteten, als in den Vorgängern. Doch auch in diesem Bereich ist der Film zweitklassig, weit weniger blutig etwa als die zur selben Zeit produzierte "Lone Wolf and Cub"-Reihe.
So bleibt am Ende der schwächste Film der Bounty Hunter-Trilogie, der nur durch seinen weiterhin soliden Cast, diesmal unter Anderen mit dem ehemaligen Chambara-Star Shigeru Amachi, und die wie immer eindrucksvolle Präsenz Tomisaburo Wakayamas, der besonders im erneut düsteren Finale, trotz seiner flachen Rolle, eine denkwürdige Performance leistet, manchmal aus der Routine ausbricht.
Fazit:
Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill ist der routinierte Abschluss der Bounty Hunter-Trilogie, der versucht, seiner mageren Handlung und stereotypen Charaktere mit einer erhöhten Dosis an Sex und Gewalt beizukommen, jedoch auch hier vergleichsweise eher unterdurchschnittliche Unterhaltung bietet. Wegen Wakayamas immer sehenswerter Performance immerhin noch unterhaltsame Chambara-Kost in technisch solider Machart.
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 13. 03. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
Anscheinend war dieser dritte Teil also kein heiß erwartetes Abschlusswerk, sondern nicht mehr als ein routinierter Schnellschuss, wodurch auch die absolute Obskurität des Films zu erklären wäre, von dessen Existenz die meisten Kenner der Reihe nichts wissen und der nicht einmal einen eigenen Imdb-Eintrag besitzt, was eigentlich selbst Filmen von weitaus niedrigerer Qualität vergönnt ist.
Deshalb ist die völlige Unbekanntheit von "Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill" auch nicht verdient, denn während der Film tatsächlich wohl als der schwächste Eintrag der Reihe bezeichnet werden muss, bietet er weiterhin routinierte Unterhaltung mit hochwertiger Machart, die zudem von der gesteigerten Bereitschaft für das Zeigen brutaler Gewalt in den Jidai-geki der 1970er Jahre profitiert.
Story:
Shikoro Ichibei (Tomisaburo Wakayama) wird von den Gesandten des Shogunates beauftragt, eine Ladung gestohlenes Gold zu finden, welches von einer Horde brutaler Räuber an einem unbekannten Ort versteckt worden ist. Um das Versteck ausfindig zu machen, befreit Ichibei den gefangenen Anführer der Bande Yashi Okami (Kenji Imai) aus dem Gefängis. Bevor dieser ihn aber zum Gold führen kann, wird er von dem geheimnisvollen Ronin Yajuro (Shigeru Amachi) getötet, der ebenfalls Interesse an dem Gold bekundet. Mit Hilfe eines weiteren Bandenmitglieds, der schöne Omon (Maki Kawamura), die Ichibei erfolgreich verführen konnte, gelangt er schließlich doch zum vermuteten Versteck, in einer Goldmine, die sich unter der Kontrolle des brutalen Tatsu (Minoru Oki) befindet. Zwar schafft es Ichibei sich als Bodyguard bei dem Minenchef einzuschleichen, doch Tatsu scheint Zweifel an Ichibeis Identität zu hegen und auch Yajuro befindet sich in seiner Gier auf Gold dicht auf den Fersen Ichibeis...
Kritik:
Das generelle Problem der Bounty Hunter-Reihe lässt sich antithetisch zu Wakayamas etwa zur selben Zeit gedrehten Wicked Priest-Reihe erläutern. Während die Wicked Priest-Filme technisch oftmals eher unterdurchschnittlich waren, aber mit Wakayamas wolllüstigem Priester Mikuni Shinkai eine einzigartige und runde Hauptfigur ins Zentrum der Handlung stellten, sind die Filme der Bounty Hunter-Trilogie technisch allesamt hochwertig gedreht, wobei die Handlung aber an ihrem eher faden Hauptcharakter Shikoro Ichibei krankt.
Dieser ist nicht mehr als ein generischer Standard-Held, der zwar über ein humanistisches Gedankengut, aber dafür umso weniger echte Persönlichkeit verfügt. Ichibeis größtes Alleinstellungsmerkmal sind seine zahlreichen Gadgets und moderne Schusswaffen. Ein Handlungselement, welches man in weitaus originellerer Form aber auch in den "Lone Wolf and Cub"-Filmen mit ihrem zur Massenvernichtungswaffe umgebauten Kinderwagen bewundern kann.
Bei so einem blassen Hauptcharakter wundert es auch nicht, dass "Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill" nicht mehr als Routine bietet. Erneut finden sich die typischen Elemente der Reihe in technisch solider Machart vor: Ein stylisches Italo-Western-Setting, Wakayamas immer weiter expandierendes Waffenarsenal und ein hübsches Ninja-Mädchen in kurzen Höschen, doch all dies in eher uninspirierter Weise, zumal die grundlegende Handlung diesmal eher notdürftig zusammengeschustert wird.
Entgegen des englischen Titels muss Wakayamas Ichibei keine acht Männer töten, sondern befindet sich auf einer storytechnisch eher abgekauten Jagd nach den Dieben einer Ladung Gold des Shogunats. Schon allein die Entscheidung des Shogunats, Ichibei erneut einzustellen, wo er im Vorgänger doch eine ganze Armee clantreuer Samurai niedermähte, erscheint merkwürdig, doch auch sonst ist das Verhalten vieler Charaktere eher der Not geschuldet, schnell zusammengeflickte Sub-Plots zum Ende zu bringen, als großartig Sinn zu ergeben.
Mit einer höheren Dosis an nackter Haut und Gewalt versucht der Film diesem Missstand zu kontern, so kommen wir in den Genuss einer etwas forcierten Soft-Core-Sexszene zwischen Ichibei und der schönen Omon und auch sonst werden deutlich mehr Körperteile abgehackt und mehr Blutfontänen spritzen aus den Körpern der Getöteten, als in den Vorgängern. Doch auch in diesem Bereich ist der Film zweitklassig, weit weniger blutig etwa als die zur selben Zeit produzierte "Lone Wolf and Cub"-Reihe.
So bleibt am Ende der schwächste Film der Bounty Hunter-Trilogie, der nur durch seinen weiterhin soliden Cast, diesmal unter Anderen mit dem ehemaligen Chambara-Star Shigeru Amachi, und die wie immer eindrucksvolle Präsenz Tomisaburo Wakayamas, der besonders im erneut düsteren Finale, trotz seiner flachen Rolle, eine denkwürdige Performance leistet, manchmal aus der Routine ausbricht.
Fazit:
Bounty Hunter 3: Eight Men to Kill ist der routinierte Abschluss der Bounty Hunter-Trilogie, der versucht, seiner mageren Handlung und stereotypen Charaktere mit einer erhöhten Dosis an Sex und Gewalt beizukommen, jedoch auch hier vergleichsweise eher unterdurchschnittliche Unterhaltung bietet. Wegen Wakayamas immer sehenswerter Performance immerhin noch unterhaltsame Chambara-Kost in technisch solider Machart.
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 13. 03. 2014
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
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