The Tale of Zatoichi Continues (1962)
Ein Film von Kazuo Mori
Bewertung: 7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Zatoichi monogatari
Genre: Jidai-geki, Yakuza-Eiga, Chambara, Matabi-Eiga
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Shintaro Katsu (Zatoichi), Tomisaburo Wakayama (Nagisa no Yoshiro), Yaeko Mizutani (Setsu), Masayo Banri (Tane), Yutaka Nakamura (Kagami no Sanzo), Sonosuke Sawamura (Seki no Kanbei), Shosaku Sugiyama (Tamigoro), Tamiemon Arashi (Kai Yoshida), Yoshito Yamaji (Yahei), Eijiro Yanagi (Sukegoro), Fujio Harumoto (Lord Kuroda of Echizen), Koichi Mizuhara (Kanzo), Saburo Date (Mirosuke), Shintaro Nanjo (Samon Shiraishi), Shozo Nanbu (Gouemon Kashiya)
Drehbuch: Minoru Inuzuka (Kurzgeschichte: Kan Shimosawa)
Kamera: Shozo Honda
Musik: Ichiro Saito
B/W, Daiei Studios, 72 Minuten
Dies ist die (stark) überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Zatoichi monogatari
Genre: Jidai-geki, Yakuza-Eiga, Chambara, Matabi-Eiga
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Shintaro Katsu (Zatoichi), Tomisaburo Wakayama (Nagisa no Yoshiro), Yaeko Mizutani (Setsu), Masayo Banri (Tane), Yutaka Nakamura (Kagami no Sanzo), Sonosuke Sawamura (Seki no Kanbei), Shosaku Sugiyama (Tamigoro), Tamiemon Arashi (Kai Yoshida), Yoshito Yamaji (Yahei), Eijiro Yanagi (Sukegoro), Fujio Harumoto (Lord Kuroda of Echizen), Koichi Mizuhara (Kanzo), Saburo Date (Mirosuke), Shintaro Nanjo (Samon Shiraishi), Shozo Nanbu (Gouemon Kashiya)
Drehbuch: Minoru Inuzuka (Kurzgeschichte: Kan Shimosawa)
Kamera: Shozo Honda
Musik: Ichiro Saito
B/W, Daiei Studios, 72 Minuten
Dies ist die (stark) überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Nachdem großen Erfolg des ersten Zatoichi-Film musste schnellstmöglich eine Fortsetzung her, um aus der neu entdeckten Figur Zatoichi eine ertragsreiche Geldquelle machen zu können. In dem Bestreben den nächsten Film sehenswert zu machen, heuerte man so Tomisaburo Wakayama in der Rolle von Zatoichis Bruder Yoshiro an. Das Wakayama auch in der Realität Shintaro Katsus Bruder war, rief ein beträchtliches Medienecho in der japanischen Presse hervor und verhalf dem Film zu einem großen finanziellen Erfolg.
Dieser zweite Teil der Zatoichi-Reihe markiert somit nicht nur den Auftak zu der erfolgreichsten Jidai-geki-Reihe aller Zeiten, sondern auch den Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit der beiden Brüder, in deren Verlauf Shintaro Katsu sogar die Lone Wolf and Cub-Reihe produzieren sollte, welche Tomisaburo Wakayama in der Rolle des Scharfrichters Itto Ogami zu Weltruhm und Kultstatus verhelfen sollte.
Story:
Ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teils kehrt Zatoichi (Shintaro Katsu) in das Dörfchen Iioka zurück, um dort im Tempel für den von ihm getöteten Ronin Hirate Miki zu beten. Doch dabei sind ihm die Häscher eines ranghohen Lords auf den Fersen, welchen Zatoichi zuvor massiert hatte und dabei seine geistige Behinderung entdeckte. Um diese peinliche Enthüllung zu verdecken heuern die Samurai den Yakuza-Boss Kanbei (Sonosuke Sawamura) an, um Zatoichi für immer zum Schweigen zu bringen. Um es noch schlimmer zu machen, befindet sich zu selben Zeit auch Zatoichis eigener Bruder Yoshiro (Tomisaburo Wakayama) im Dorf und trachtet Ichi nach dem Leben. Im Streit um eine Frau hatte Zatoichi den eigenen Bruder einst zum Krüppel geschlagen.
Kritik:
Wie im ersten Film setzt auch The Tale of Zatoichi Continues auf die Beziehung Zatoichis und eines mysteriösen Samurais, diesmal in der Form von Zatoichis Bruder Yoshiro. Ihre Beziehung wirkt glaubhaft und natürlich, wobei dies eigentlich selbstverständlich sein sollte, die beiden waren schließlich auch im echten Leben Brüder. Der ältere Bruder Tomisaburo Wakyama befindet sich hier auf der Höhe seiner athletischen und schauspielerischen Fähigkeiten Während er in den Lone Wolf and Cub-Filmen schon deutliches Übergewicht gezeigt hatte und im späteren Verlauf seiner Karriere sichtlich gealtert erscheint, ist er hier in perfekter Form.
Die Schwertkünste des professionellen Kampfsportlers sind enorm und seine Performance als desillusionierter Ronin gehört zu seinen besten Leistungen. Seine Figur offenbart zudem einen düsteren Zug im Charakter von Zatoichi, der schon in der letzten Szene des vorherigen Films angedeutet wurde. Der einarmige Yoshiro ist das Produkt des rachsüchtigen und emotionalen Charakterzugs Zatoichis, der Ungerechtigkeit gnadenlos bestraft. Ein Charakterzug, welcher später noch ein paar Mal in Erscheinung treten sollte. Wenn der Film hingegen nicht von der Beziehung der beiden Brüder handelt, dann flacht er merklich ab.
Schön ist, dass die Geschehnisse und einige Charaktere des ersten Teil aufgegriffen werden, ein Gedächtnis, welches nicht vielen japanischen Filmreihen vergönnt ist, doch The Tale of Zatoichi Contines wirkt oft wie ein Schnellschuss, der möglichst rasch auf den Erfolg des ersten Teils aufbauen wollte. Die Folge ist ein sprunghaftes Drehbuch, in welchem ein zentraler roter Faden fehlt. Der Plot um die Prostituierte Setsu, die Zatoichi in einem Gasthaus trifft, wird nach dem ersten Teil des Films einfach fallen gelassen und nicht wieder aufgenommen und auch Tane, Zatoichis Liebe aus dem ersten Film, wird nur dürftig in den Film eingebaut.
Noch schlimmer wiegt dasselbe Problem im Fall des behinderten Lords. Seine Figur würde genug Raum für eine spannende Geschichte bieten, doch auch er wird nur kurz am Anfang des Films gezeigt und dann nie wieder erwähnt. Letztendlich dient er nur als Aufhänger, um Zatoichi mit ein paar Standard-Yakuza-Gegnern zu versorgen. Mit nur 72 Minuten Laufzeit und einer erhöhten Anzahl an Actionszenen versucht Kazuo Mori diesem Manko beizukommen, doch es gelingt ihm nur teilweise. Abseits der Yoshiro-Geschichte fehlt ein spannender Anatgonist und eine fesselnde Handlung, weshalb der Mittelteil des Films etwas zu stark vor sich hin dümpelt. Dafür ist das Finale wieder toll.
So können wir die erste Massenkampfszene der Filmreihe bewundern, in welcher Zatoichi gleich gegen dutzende Gegner kämpft. Hier kann dann auch der Kampfsportler Shintaro Katsu zeigen, was er drauf hat. Innerhalb von Sekundenbruchteilen zieht er sein Schwert und sein nächster Gegner liegt auch schon im Gras. Die Kampfchoreographie ist flüssig und Zatoichis Art sein Schwert verkehrt herum zu halten (also mit der Klinge nach unten) macht seinen Kampfstil legendär. Er geht in eine gebeugte Position und lauscht geduldig auf die Bewegungen seiner Gegner, wenn sie dann angreifen kontert er blitzschnell mit einem tödlichen Schlag. Sein Kampfstil ist somit ein Mix aus Schnelligkeit und Überraschung und gehört zu den unvergesslichsten Elementen der Zatoichi-Reihe.
Ein blinder Schwertkämpfer mag einigen Leuten sicherlich absurd erscheinen, doch sollte es wirklich einen blinden Schwertmeister geben, er würde wohl wie Zatoichi kämpfen. Insgesamt mag The Tale of Zatoichi Continues nicht die Standards des hervorragenden ersten Teils erreichen, doch er ist ein weiterer elementarer Schritt in der Entwicklung der vielleicht besten Filmreihe Japans und damit sicherlich ein "sehr sehenswerter" Film.
Fazit:
The Tale of Zatoichi Continues krankt an seinem unausgereiften Handlung, welche viele Handlungsstränge nur unbefriedigend auflöst, doch dies mach er durch seine exzellenten Kampfszenen, einer kurzen Laufzeit und dem tollen Zusammenspiel von Tomisaburo Wakayama und Shintaro Katsu wieder wett.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 04. 08. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 16. 02. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Dieser zweite Teil der Zatoichi-Reihe markiert somit nicht nur den Auftak zu der erfolgreichsten Jidai-geki-Reihe aller Zeiten, sondern auch den Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit der beiden Brüder, in deren Verlauf Shintaro Katsu sogar die Lone Wolf and Cub-Reihe produzieren sollte, welche Tomisaburo Wakayama in der Rolle des Scharfrichters Itto Ogami zu Weltruhm und Kultstatus verhelfen sollte.
Story:
Ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teils kehrt Zatoichi (Shintaro Katsu) in das Dörfchen Iioka zurück, um dort im Tempel für den von ihm getöteten Ronin Hirate Miki zu beten. Doch dabei sind ihm die Häscher eines ranghohen Lords auf den Fersen, welchen Zatoichi zuvor massiert hatte und dabei seine geistige Behinderung entdeckte. Um diese peinliche Enthüllung zu verdecken heuern die Samurai den Yakuza-Boss Kanbei (Sonosuke Sawamura) an, um Zatoichi für immer zum Schweigen zu bringen. Um es noch schlimmer zu machen, befindet sich zu selben Zeit auch Zatoichis eigener Bruder Yoshiro (Tomisaburo Wakayama) im Dorf und trachtet Ichi nach dem Leben. Im Streit um eine Frau hatte Zatoichi den eigenen Bruder einst zum Krüppel geschlagen.
Kritik:
Wie im ersten Film setzt auch The Tale of Zatoichi Continues auf die Beziehung Zatoichis und eines mysteriösen Samurais, diesmal in der Form von Zatoichis Bruder Yoshiro. Ihre Beziehung wirkt glaubhaft und natürlich, wobei dies eigentlich selbstverständlich sein sollte, die beiden waren schließlich auch im echten Leben Brüder. Der ältere Bruder Tomisaburo Wakyama befindet sich hier auf der Höhe seiner athletischen und schauspielerischen Fähigkeiten Während er in den Lone Wolf and Cub-Filmen schon deutliches Übergewicht gezeigt hatte und im späteren Verlauf seiner Karriere sichtlich gealtert erscheint, ist er hier in perfekter Form.
Die Schwertkünste des professionellen Kampfsportlers sind enorm und seine Performance als desillusionierter Ronin gehört zu seinen besten Leistungen. Seine Figur offenbart zudem einen düsteren Zug im Charakter von Zatoichi, der schon in der letzten Szene des vorherigen Films angedeutet wurde. Der einarmige Yoshiro ist das Produkt des rachsüchtigen und emotionalen Charakterzugs Zatoichis, der Ungerechtigkeit gnadenlos bestraft. Ein Charakterzug, welcher später noch ein paar Mal in Erscheinung treten sollte. Wenn der Film hingegen nicht von der Beziehung der beiden Brüder handelt, dann flacht er merklich ab.
Schön ist, dass die Geschehnisse und einige Charaktere des ersten Teil aufgegriffen werden, ein Gedächtnis, welches nicht vielen japanischen Filmreihen vergönnt ist, doch The Tale of Zatoichi Contines wirkt oft wie ein Schnellschuss, der möglichst rasch auf den Erfolg des ersten Teils aufbauen wollte. Die Folge ist ein sprunghaftes Drehbuch, in welchem ein zentraler roter Faden fehlt. Der Plot um die Prostituierte Setsu, die Zatoichi in einem Gasthaus trifft, wird nach dem ersten Teil des Films einfach fallen gelassen und nicht wieder aufgenommen und auch Tane, Zatoichis Liebe aus dem ersten Film, wird nur dürftig in den Film eingebaut.
Noch schlimmer wiegt dasselbe Problem im Fall des behinderten Lords. Seine Figur würde genug Raum für eine spannende Geschichte bieten, doch auch er wird nur kurz am Anfang des Films gezeigt und dann nie wieder erwähnt. Letztendlich dient er nur als Aufhänger, um Zatoichi mit ein paar Standard-Yakuza-Gegnern zu versorgen. Mit nur 72 Minuten Laufzeit und einer erhöhten Anzahl an Actionszenen versucht Kazuo Mori diesem Manko beizukommen, doch es gelingt ihm nur teilweise. Abseits der Yoshiro-Geschichte fehlt ein spannender Anatgonist und eine fesselnde Handlung, weshalb der Mittelteil des Films etwas zu stark vor sich hin dümpelt. Dafür ist das Finale wieder toll.
So können wir die erste Massenkampfszene der Filmreihe bewundern, in welcher Zatoichi gleich gegen dutzende Gegner kämpft. Hier kann dann auch der Kampfsportler Shintaro Katsu zeigen, was er drauf hat. Innerhalb von Sekundenbruchteilen zieht er sein Schwert und sein nächster Gegner liegt auch schon im Gras. Die Kampfchoreographie ist flüssig und Zatoichis Art sein Schwert verkehrt herum zu halten (also mit der Klinge nach unten) macht seinen Kampfstil legendär. Er geht in eine gebeugte Position und lauscht geduldig auf die Bewegungen seiner Gegner, wenn sie dann angreifen kontert er blitzschnell mit einem tödlichen Schlag. Sein Kampfstil ist somit ein Mix aus Schnelligkeit und Überraschung und gehört zu den unvergesslichsten Elementen der Zatoichi-Reihe.
Ein blinder Schwertkämpfer mag einigen Leuten sicherlich absurd erscheinen, doch sollte es wirklich einen blinden Schwertmeister geben, er würde wohl wie Zatoichi kämpfen. Insgesamt mag The Tale of Zatoichi Continues nicht die Standards des hervorragenden ersten Teils erreichen, doch er ist ein weiterer elementarer Schritt in der Entwicklung der vielleicht besten Filmreihe Japans und damit sicherlich ein "sehr sehenswerter" Film.
Fazit:
The Tale of Zatoichi Continues krankt an seinem unausgereiften Handlung, welche viele Handlungsstränge nur unbefriedigend auflöst, doch dies mach er durch seine exzellenten Kampfszenen, einer kurzen Laufzeit und dem tollen Zusammenspiel von Tomisaburo Wakayama und Shintaro Katsu wieder wett.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 04. 08. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 16. 02. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
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