Abashiri Prison Continued (1965)
Ein Film von Teruo Ishii
Bewertung: 5 von 10 Punkten = Schwach!
Zoku Abashiri Bangaichi
Genre: Yakuza-Eiga, Ninkyo-Film, Gefängnisfilm
Regie: Teruo Ishii
Darsteller: Ken Takakura (Shinichi Tachibana), Joji Ai (Otsuki), Kanjuro Arashi (Oyabun Onitora), Toru Abe (Yoda), Kunie Tanaka, Hideo Murota (Chohon), Ichiro Nakatani (Yoshimoto), Yoko Mihara (Michiko), Michiko Saga (Yumi), Shiro Osaka (Husband), Kenji Ushio
Drehbuch: Teruo Ishii (Buch: Hajime Ito)
Kamera: Yoshikazu Yamasawa
Musik: Masao Yagi
Toei Company, 87 Minuten, Color
Zoku Abashiri Bangaichi
Genre: Yakuza-Eiga, Ninkyo-Film, Gefängnisfilm
Regie: Teruo Ishii
Darsteller: Ken Takakura (Shinichi Tachibana), Joji Ai (Otsuki), Kanjuro Arashi (Oyabun Onitora), Toru Abe (Yoda), Kunie Tanaka, Hideo Murota (Chohon), Ichiro Nakatani (Yoshimoto), Yoko Mihara (Michiko), Michiko Saga (Yumi), Shiro Osaka (Husband), Kenji Ushio
Drehbuch: Teruo Ishii (Buch: Hajime Ito)
Kamera: Yoshikazu Yamasawa
Musik: Masao Yagi
Toei Company, 87 Minuten, Color
Auch wenn die Abashiri-Prison-Reihe einen gigantischen Erfolg für den Regisseur Teruo Ishii darstellte und ihn in den Rang eines wichtigen Vertragsregisseur für die Toei-Studios beförderte, war die Realisierung der Folgefilme der Reihe ein wahrhaft traumatisches Erlebnis für den Regisseur.
Nach dem großen Erfolg des ersten Films wurde der Regisseur förmlich gezwungen in rasendendem Tempo einen Abashiri-Prison-Film nach dem anderen zu drehen. Allein 1965 inszenierte er vier Filme der Reihe, 1966 weitere 3 Filme und 1967 umfasste die Reihe sagenhafte 10 Filme - alle inszeniert von Teruo Ishii.
Ishii brachte diese Anstrengung an den Rand eines Burn-Outs, aber noch schlimmer beschreibt er die Monotonie und Langweile, die es nach sich zog, dass ganze Jahr nur "Abashiri, Abashiri, Abashiri" von seinen raffgierigen Arbeitgebern, der Toei Company zu hören. (The Yakuza Movie Book, Mark Schilling, p. 66-67).
Ishii zieht Fazit, indem er den ersten Teil als seinen Lieblingsfilm der Reihe bezeichnet und zugibt, die anderen einfach nur "herausgehauen zu haben". So kann man sich dann auch die niedere Qualität dieses zweiten Teils der Reihe erklären, denn tatsächlich stellt er nicht mehr und nicht weniger als schnell abgedrehte Fließbandarbeit dar.
Story:
Aus dem Gefängnis freigelassen will Shinichi Tachibana (Ken Takakura) zusammen mit seinem Sidekick Otsuki (Joji Ai) mit dem Schiff in die nächstgelegene Stadt fahren, um dort als Anwärter der örtlichen Yakuza zu arbeiten. Auf der Überfahrt trifft er die Taschendiebin Yumi (Michiko Saga), welche sich seiner kleinen Truppe anschließt. Auf dem Festland angekommen erfährt Tachibana bald schon von einigen gestohlenen Diamanten, welche in den Algen-Bällchen einer Nonne versteckt waren, die sich zusammen mit unserem Trio auf dem Schiff befand. Durch Zufall stahl Otsuki eines dieser Bällchen, wodurch die Gruppe sich jetzt im besitz einiger überaus wertvoller Steinchen befindet. Doch schon werden sie von den wütenden Räubern der Diamanten gejagt, deren Anführer sich ausgerechnet als Tachibanas ehemaliger Zellengenoße Yoda (Toru Abe) erweist.
Kritik:
Abashiri Prison Continued ist weder ein Gefängnisfilm, noch ein Ninkyo-Film und hat auch sonst kaum Verbindungen zum Vorgänger. Von der eisigen Region Hokkaidos verschiebt sich die Handlung in die klimatisch ausgewogenen Hafenstadt Hakodate und anstelle eines schwarz/weiß-Looks wurde in Farbe gedreht, wodurch diese Fortsetzung der visuellen Einzigartigkeit des Vorgängers beraubt wurde.
Wir folgen einem dürftig zusammengeschusterten Plot um gestohlene Diamanten, welcher sich bei genauer Betrachtung aber nur als Vorwand erweist, um den Umstand zu verdecken, dass offensichtlich keine Ideen für eine Fortsetzung vorhanden waren.
Ein Großteil der Laufzeit besteht aus komödiantischen Einlagen und sonstigen Lückenfühlern um vermeintlich amüsante Subplot, ohne dabei aber irgendeinen roten Faden oder Fokus zu entwickeln. Auf dem Schiff, welches Tachibana zu Anfang besteigt, werden wir in schneller Abfolge einem guten dutzend an Charakteren vorgestellt, von denen anschließend nur noch die Hälfte irgendeine Rolle im restlichen Film spielt.
Der Rest der Laufzeit wird meist von beliebig wirkenden Subplots dominiert, die mehr schlecht als recht mit dem Diamanten-Plot verbunden sind und die Handlung erweist sich als überraschend zahm und betont sorglos im Ton. Erst in den letzten 20 Minuten gerät überhaupt jemand in ernsthafte Gefahr, davor dümpelt der Film meist einfach vor sich in und hält sich mit besagten Comedy-Nummern um wenig komische Gag auf (Ken Takakura verkauft Unterhosen...HA HA!).
Man muss Ishii einen gewissen Sinn für Stil zuerkennen. Der Jazz-Soundtrack von Masao Yagi verleiht dem Film etwas Frische, die Anzüge seiner Yakuza sind stylisch und der Film ist nie wirklich langweilig, aber bei einem derartig dürftigen Plot ist das Werk eindeutig als reine Fließbandarbeit zu identifizieren, die ohne viel Mühe und Leidenschaft abgedreht wurde.
Auch das Finale schafft es nicht, sein eigentlich vielversprechendes Setting auf dem japanischen Feuer-Festival (ein wesentlich besseres Finale auf einem ähnlichen Festival kann zum Beispiel in The Wolves bewundert werden) auszunutzen und verkommt schnell zum tumpen Fauskampf zwischen Tachibana und dem Bösewicht Yoda in einem Schlammloch.
Einzig und allein die Darsteller verleihen Abashiri Prison Continued etwas Würde, so ist Kanjuro Arashi Auftritt im Film erneut sehenswert und Ken Takakura ist weiterhin ein charismatischer Lead, auch wenn er mit dieser Rolle nicht weiter entfernt von seinern stoischen und ehrenhaften Yakuza-Rollen sein könnte.
Letzterem ist es wohl zu verdanken, dass auch Abashiri Prison Continued ein solider Kassenerfolg wurde und Teruo Ishii in der Folge in eine dreijähriges Martyrium der Monotonie und Überarbeitung gestürzt wurde.
Fazit:
Abashiri Prison Continued ist ein reine Fließbandprodukt, welches auf dem Erfolg des Vorgängers abkassieren wollte, aber dabei deutlich weniger Mühe und Enthusiasmus in die Fortsetzung investierte. Ein "schwacher" Film, welcher allenfalls von seinen soliden Darstellern und Ishiis Sinn für Style nicht völlig unerträglich wird.
5 von 10 Punkten = Schwach!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 25. 05. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Nach dem großen Erfolg des ersten Films wurde der Regisseur förmlich gezwungen in rasendendem Tempo einen Abashiri-Prison-Film nach dem anderen zu drehen. Allein 1965 inszenierte er vier Filme der Reihe, 1966 weitere 3 Filme und 1967 umfasste die Reihe sagenhafte 10 Filme - alle inszeniert von Teruo Ishii.
Ishii brachte diese Anstrengung an den Rand eines Burn-Outs, aber noch schlimmer beschreibt er die Monotonie und Langweile, die es nach sich zog, dass ganze Jahr nur "Abashiri, Abashiri, Abashiri" von seinen raffgierigen Arbeitgebern, der Toei Company zu hören. (The Yakuza Movie Book, Mark Schilling, p. 66-67).
Ishii zieht Fazit, indem er den ersten Teil als seinen Lieblingsfilm der Reihe bezeichnet und zugibt, die anderen einfach nur "herausgehauen zu haben". So kann man sich dann auch die niedere Qualität dieses zweiten Teils der Reihe erklären, denn tatsächlich stellt er nicht mehr und nicht weniger als schnell abgedrehte Fließbandarbeit dar.
Story:
Aus dem Gefängnis freigelassen will Shinichi Tachibana (Ken Takakura) zusammen mit seinem Sidekick Otsuki (Joji Ai) mit dem Schiff in die nächstgelegene Stadt fahren, um dort als Anwärter der örtlichen Yakuza zu arbeiten. Auf der Überfahrt trifft er die Taschendiebin Yumi (Michiko Saga), welche sich seiner kleinen Truppe anschließt. Auf dem Festland angekommen erfährt Tachibana bald schon von einigen gestohlenen Diamanten, welche in den Algen-Bällchen einer Nonne versteckt waren, die sich zusammen mit unserem Trio auf dem Schiff befand. Durch Zufall stahl Otsuki eines dieser Bällchen, wodurch die Gruppe sich jetzt im besitz einiger überaus wertvoller Steinchen befindet. Doch schon werden sie von den wütenden Räubern der Diamanten gejagt, deren Anführer sich ausgerechnet als Tachibanas ehemaliger Zellengenoße Yoda (Toru Abe) erweist.
Kritik:
Abashiri Prison Continued ist weder ein Gefängnisfilm, noch ein Ninkyo-Film und hat auch sonst kaum Verbindungen zum Vorgänger. Von der eisigen Region Hokkaidos verschiebt sich die Handlung in die klimatisch ausgewogenen Hafenstadt Hakodate und anstelle eines schwarz/weiß-Looks wurde in Farbe gedreht, wodurch diese Fortsetzung der visuellen Einzigartigkeit des Vorgängers beraubt wurde.
Wir folgen einem dürftig zusammengeschusterten Plot um gestohlene Diamanten, welcher sich bei genauer Betrachtung aber nur als Vorwand erweist, um den Umstand zu verdecken, dass offensichtlich keine Ideen für eine Fortsetzung vorhanden waren.
Ein Großteil der Laufzeit besteht aus komödiantischen Einlagen und sonstigen Lückenfühlern um vermeintlich amüsante Subplot, ohne dabei aber irgendeinen roten Faden oder Fokus zu entwickeln. Auf dem Schiff, welches Tachibana zu Anfang besteigt, werden wir in schneller Abfolge einem guten dutzend an Charakteren vorgestellt, von denen anschließend nur noch die Hälfte irgendeine Rolle im restlichen Film spielt.
Der Rest der Laufzeit wird meist von beliebig wirkenden Subplots dominiert, die mehr schlecht als recht mit dem Diamanten-Plot verbunden sind und die Handlung erweist sich als überraschend zahm und betont sorglos im Ton. Erst in den letzten 20 Minuten gerät überhaupt jemand in ernsthafte Gefahr, davor dümpelt der Film meist einfach vor sich in und hält sich mit besagten Comedy-Nummern um wenig komische Gag auf (Ken Takakura verkauft Unterhosen...HA HA!).
Man muss Ishii einen gewissen Sinn für Stil zuerkennen. Der Jazz-Soundtrack von Masao Yagi verleiht dem Film etwas Frische, die Anzüge seiner Yakuza sind stylisch und der Film ist nie wirklich langweilig, aber bei einem derartig dürftigen Plot ist das Werk eindeutig als reine Fließbandarbeit zu identifizieren, die ohne viel Mühe und Leidenschaft abgedreht wurde.
Auch das Finale schafft es nicht, sein eigentlich vielversprechendes Setting auf dem japanischen Feuer-Festival (ein wesentlich besseres Finale auf einem ähnlichen Festival kann zum Beispiel in The Wolves bewundert werden) auszunutzen und verkommt schnell zum tumpen Fauskampf zwischen Tachibana und dem Bösewicht Yoda in einem Schlammloch.
Einzig und allein die Darsteller verleihen Abashiri Prison Continued etwas Würde, so ist Kanjuro Arashi Auftritt im Film erneut sehenswert und Ken Takakura ist weiterhin ein charismatischer Lead, auch wenn er mit dieser Rolle nicht weiter entfernt von seinern stoischen und ehrenhaften Yakuza-Rollen sein könnte.
Letzterem ist es wohl zu verdanken, dass auch Abashiri Prison Continued ein solider Kassenerfolg wurde und Teruo Ishii in der Folge in eine dreijähriges Martyrium der Monotonie und Überarbeitung gestürzt wurde.
Fazit:
Abashiri Prison Continued ist ein reine Fließbandprodukt, welches auf dem Erfolg des Vorgängers abkassieren wollte, aber dabei deutlich weniger Mühe und Enthusiasmus in die Fortsetzung investierte. Ein "schwacher" Film, welcher allenfalls von seinen soliden Darstellern und Ishiis Sinn für Style nicht völlig unerträglich wird.
5 von 10 Punkten = Schwach!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 25. 05. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
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