Return of the Street Fighter (1974)
Ein Film von Shigehiro Ozawa
Bewertung: 5.5 von 10 Punkten = Unterer Durchschnitt!
Satsujin Ken 2
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Sonny Chiba (Takuma "Terry" Tsurugi), Yoko Ichiji (Pin Boke), Masashi Ishibashi (Tateki Shikenbaru), Claude Gagnon (Don Costello), Hiroshi Tanaka (Isamu Otaguro), Masafumi Suzuki (Kendo Masaoka), Naoki Shima (Shichiro Yamagami), Michiyo Bando, Uzura Brown, Marina Elbirth (Mafia Assassin), Seizo Fukumoto, Hal Gold (Rio Grandol), Keisuke Handa (Takutoshi), George Illican (Arabian Champion), Masatako Iwao (Masuda), Ryuji Katagiri, Takuzo Kawatani, Masagoro Koizumi (Fujimura), Ryuji Komine (Yao Yuan-De), Xun Mei-Ling (Tateishi), Kaoru Nakajima (Kazuko Masaoka), Kaun New (Rangoon Instructor), Kuniaki Nukui (Kato), Michimaro Otabe (Shinsei Manager), Kazuyuki
Saito (Kuroda), Shunji Sasaki (Police Clerk), Yoshiki Yamada (Fujisaka), Shingo Yamashiro
(Man in Sauna), Katsuya Yamashita (Imura), George Yirikan (Hitman)
Drehbuch: Koji Takada, Hajime Koiwa
Kamera: Sadaji Yoshida
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 88 Minuten, Color (Eastmancolor)
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Satsujin Ken 2
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Sonny Chiba (Takuma "Terry" Tsurugi), Yoko Ichiji (Pin Boke), Masashi Ishibashi (Tateki Shikenbaru), Claude Gagnon (Don Costello), Hiroshi Tanaka (Isamu Otaguro), Masafumi Suzuki (Kendo Masaoka), Naoki Shima (Shichiro Yamagami), Michiyo Bando, Uzura Brown, Marina Elbirth (Mafia Assassin), Seizo Fukumoto, Hal Gold (Rio Grandol), Keisuke Handa (Takutoshi), George Illican (Arabian Champion), Masatako Iwao (Masuda), Ryuji Katagiri, Takuzo Kawatani, Masagoro Koizumi (Fujimura), Ryuji Komine (Yao Yuan-De), Xun Mei-Ling (Tateishi), Kaoru Nakajima (Kazuko Masaoka), Kaun New (Rangoon Instructor), Kuniaki Nukui (Kato), Michimaro Otabe (Shinsei Manager), Kazuyuki
Saito (Kuroda), Shunji Sasaki (Police Clerk), Yoshiki Yamada (Fujisaka), Shingo Yamashiro
(Man in Sauna), Katsuya Yamashita (Imura), George Yirikan (Hitman)
Drehbuch: Koji Takada, Hajime Koiwa
Kamera: Sadaji Yoshida
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 88 Minuten, Color (Eastmancolor)
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Mit The
Street Fighter gelang dem Schauspieler Sonny Chiba 1974 der internationale Durchbruch
und ein großer finanzieller Erfolg. Seine exzessive Brutalität und sein
markantes Schauspiel als amoralischer Antiheld brachten ihm Kultstatus und Fans
auf der ganzen Welt ein. Einer davon zum Beispiel Quentin Tarantino, der Sonny Chiba für die Rolle des
Schwertschmiedes Hattori Hanzo in "Kill Bill" besetzte. Nach diesem großen Erfolg
war es nur selbstverständlich, dass eine Fortsetzung her musste. Schließlich bietet
sich die Geschichte um einen überharten Söldner perfekt für eine potentielle
Endlosreihe an, und auch das Ende des ersten Teils baute bereits gezielt
Erwartungen auf eine solche auf.
Und so entstand noch im selben Jahr "The Return of the Street Fighter". Eigentlich ein sicheres Unterfangen, den Film gelingen zu lassen. Einfach mehr vom Selben, also noch mehr Sonny Chiba, noch mehr Action und noch mehr Blut. In diesem Bereich gibt es dann auch viel zu sehen, doch inhaltlich scheint er mehr als dürftig. Denn Regisseur Shigehiro Ozawa will es einfach nicht gelingen, eine lineare und schlüssige Geschichte zu erzählen.
Story:
Takuma "Terry" Tsurugi (Sonny Chiba) hat seinen letzten Auftrag überlebt und bietet auch weiterhin seine überaus nützlichen Dienste als Söldner an. Zusammen mit seinem neuen Sidekick, diesmal ein schräges Mädchen mit Namen Pin Boke (Yôko Ichiji), erledigt er Aufträge für den Mafiaboss Otaguro (Hiroshi Tanaka). Als er jedoch den Auftrag bekommt, seinen alten Freund, den Karatemeister Masaoka (Masafumi Suzuki) umzubringen, weigert er ich und gerät erneut ins Fadenkreuz der Mafia. Zudem hat auch sein Erzfeind Junjuo (Masashi Ishibashi) den letzten Zusammenprall der Beiden überlebt und will nun wieder Rache.
Kritik:
Schon im ersten Teil war die Story des Films keiner seiner Stärken, doch hier treibt es Shigehiro Ozawa in Sachen unausgegorener Storyerzählung auf die Spitze. Das fängt damit an, dass Ozawa uns tatsächlich noch einmal eine zum ersten Teil fast identische Story erzählt. Terry hat einen neuen Sidekick, er weigert sich einen Auftrag auszuführen und wird deshalb von der Mafia gejagt, während sich ein Erzfeind an ihm rächen will. Das ist inhaltlich exakt der gleiche Plot wie im Vorgänger!
Dazu kommt noch, dass Ozawa einen recht großen Teil des Films mit Rückblenden zukleistert. Und zwar mit keinen Neugedrehten, sondern indem er Szenen aus dem ersten Teil wiederverwendet und in voller Länge abspielt. Die einzige Änderung ist, dass jetzt über jeder der alten Szenen ein Blaufilter liegt. Erinnert ihr euch an eine der coolsten Szenen im ersten Teil? Die, in der der lädierte Takuma Tsurugi eine Rückblende von seinem erschossenen Vater hat und danach wieder aufsteht und weiter kämpft? Diese Rückblende wird in einer anderen Situation, aber in einem völlig gleichen (!) Kontext wiederverwendet, sogar mit gleichem Musikeinsatz und das alles wieder in voller Länge. Doch neben diesen etwas unverschämten Rückblenden gibt es noch viel mehr Füllmaterial.
So wird fast die gesamte erste halbe Stunde mit diversen Trainingsszenen in einem Karate-Dojo zugebracht. Das mag visuell ganz nett sein, wird nach einer Zeit aber furchtbar repetitiv und hat absolut keinen Sinn für die Story. Diese ist jetzt eh nur noch ein Aneinanderreihen von Kämpfen. Und hier trumpft Shigehiro Ozawa wieder auf. Die Fights zwischen Sonny Chiba und seinen Gegnern mögen nicht ganz die Rohheit des Vorgängers besitzen, doch sie sind ebenso brutal und gut choreographiert. Große Bekanntheit hat eine Szene erreicht, in welcher Sonny Chiba seinem Gegner mit einem gezielten Tritt gegen den Hinterkopf, die Augen aus dem Schädel springen lässt. Eine ikonographische Szene, welche als stilbildend für diese Art von Film steht.
Solche Szenen gibt es viele und sie machen auf einer trashigen Ebene viel Spaß,was auch an den schauspielerischen Leistungen im Film liegt. Sonny Chiba steht natürlich im Zentrum und seine tierartige Mimik und sein agressives Verhalten sind weiterhin Gold wert, auch wenn seiner Rolle inzwischen ein wenig die Frische fehlt. Neben ihm scheinen die anderen Darsteller etwas zu verblassen, vor allem weil sie in ihren Rollen konsequent unterfordert sind. Trotzdem gelingt es einigen, aus ihren kleinen Parts erstaunlich viel heraus zu holen.
Gerade Masashi Ishibashi spürt man die Härte des Schicksals seiner Rolle des Junjous richtig an, was dazu führt, dass er eigentlich viel sympathischer als der grobschlächtige Terry Surugi erscheint. Auch Masafumi Suzuki als Meister Masaoka bringt viel Sympathie in seine Rolle mit ein. So ist "Return of the Street Fighter" nur teilweise sehenswert wegen seiner Kampfszenen, und natürlich wegen Sonny Chiba in seiner Paraderolle als überharter Söldner mit ausgeprägtem Killer-Instinkt. Fans können zugreifen, allen anderen würde ich erst einmal den originalen The Street Fighter ans Herz legen, bevor sie sich diesen Nachfolger zu Gemüte führen wollen.
Fazit:
"Return of the Street Fighter" ist ein Film, dessen unausgegorene Storyerzählung desaströse Ausmaße annimmt, so, dass er eigentlich nur als eine Aneinanderreihung von Kampfszenen zu betrachten ist. Aber diese überzeugen wieder, dank kultigen Szenen, dank einem exzessiven Sonny Chiba und auch dank ihrer schieren Anzahl und bereiten dem geneigten Fan auf einer trashigen Ebene viel Spaß. Mehr als 5.5 Punkte ist der Film wohl nicht wert, im beachtlichen Oeuvre des härtesten Martial-Arts-Stars Japans stellt er aber auch nur unteren Durchschnitt dar.
5.5 von 10 Punkten = Unterer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 31. 12. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 08. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Und so entstand noch im selben Jahr "The Return of the Street Fighter". Eigentlich ein sicheres Unterfangen, den Film gelingen zu lassen. Einfach mehr vom Selben, also noch mehr Sonny Chiba, noch mehr Action und noch mehr Blut. In diesem Bereich gibt es dann auch viel zu sehen, doch inhaltlich scheint er mehr als dürftig. Denn Regisseur Shigehiro Ozawa will es einfach nicht gelingen, eine lineare und schlüssige Geschichte zu erzählen.
Story:
Takuma "Terry" Tsurugi (Sonny Chiba) hat seinen letzten Auftrag überlebt und bietet auch weiterhin seine überaus nützlichen Dienste als Söldner an. Zusammen mit seinem neuen Sidekick, diesmal ein schräges Mädchen mit Namen Pin Boke (Yôko Ichiji), erledigt er Aufträge für den Mafiaboss Otaguro (Hiroshi Tanaka). Als er jedoch den Auftrag bekommt, seinen alten Freund, den Karatemeister Masaoka (Masafumi Suzuki) umzubringen, weigert er ich und gerät erneut ins Fadenkreuz der Mafia. Zudem hat auch sein Erzfeind Junjuo (Masashi Ishibashi) den letzten Zusammenprall der Beiden überlebt und will nun wieder Rache.
Kritik:
Schon im ersten Teil war die Story des Films keiner seiner Stärken, doch hier treibt es Shigehiro Ozawa in Sachen unausgegorener Storyerzählung auf die Spitze. Das fängt damit an, dass Ozawa uns tatsächlich noch einmal eine zum ersten Teil fast identische Story erzählt. Terry hat einen neuen Sidekick, er weigert sich einen Auftrag auszuführen und wird deshalb von der Mafia gejagt, während sich ein Erzfeind an ihm rächen will. Das ist inhaltlich exakt der gleiche Plot wie im Vorgänger!
Dazu kommt noch, dass Ozawa einen recht großen Teil des Films mit Rückblenden zukleistert. Und zwar mit keinen Neugedrehten, sondern indem er Szenen aus dem ersten Teil wiederverwendet und in voller Länge abspielt. Die einzige Änderung ist, dass jetzt über jeder der alten Szenen ein Blaufilter liegt. Erinnert ihr euch an eine der coolsten Szenen im ersten Teil? Die, in der der lädierte Takuma Tsurugi eine Rückblende von seinem erschossenen Vater hat und danach wieder aufsteht und weiter kämpft? Diese Rückblende wird in einer anderen Situation, aber in einem völlig gleichen (!) Kontext wiederverwendet, sogar mit gleichem Musikeinsatz und das alles wieder in voller Länge. Doch neben diesen etwas unverschämten Rückblenden gibt es noch viel mehr Füllmaterial.
So wird fast die gesamte erste halbe Stunde mit diversen Trainingsszenen in einem Karate-Dojo zugebracht. Das mag visuell ganz nett sein, wird nach einer Zeit aber furchtbar repetitiv und hat absolut keinen Sinn für die Story. Diese ist jetzt eh nur noch ein Aneinanderreihen von Kämpfen. Und hier trumpft Shigehiro Ozawa wieder auf. Die Fights zwischen Sonny Chiba und seinen Gegnern mögen nicht ganz die Rohheit des Vorgängers besitzen, doch sie sind ebenso brutal und gut choreographiert. Große Bekanntheit hat eine Szene erreicht, in welcher Sonny Chiba seinem Gegner mit einem gezielten Tritt gegen den Hinterkopf, die Augen aus dem Schädel springen lässt. Eine ikonographische Szene, welche als stilbildend für diese Art von Film steht.
Solche Szenen gibt es viele und sie machen auf einer trashigen Ebene viel Spaß,was auch an den schauspielerischen Leistungen im Film liegt. Sonny Chiba steht natürlich im Zentrum und seine tierartige Mimik und sein agressives Verhalten sind weiterhin Gold wert, auch wenn seiner Rolle inzwischen ein wenig die Frische fehlt. Neben ihm scheinen die anderen Darsteller etwas zu verblassen, vor allem weil sie in ihren Rollen konsequent unterfordert sind. Trotzdem gelingt es einigen, aus ihren kleinen Parts erstaunlich viel heraus zu holen.
Gerade Masashi Ishibashi spürt man die Härte des Schicksals seiner Rolle des Junjous richtig an, was dazu führt, dass er eigentlich viel sympathischer als der grobschlächtige Terry Surugi erscheint. Auch Masafumi Suzuki als Meister Masaoka bringt viel Sympathie in seine Rolle mit ein. So ist "Return of the Street Fighter" nur teilweise sehenswert wegen seiner Kampfszenen, und natürlich wegen Sonny Chiba in seiner Paraderolle als überharter Söldner mit ausgeprägtem Killer-Instinkt. Fans können zugreifen, allen anderen würde ich erst einmal den originalen The Street Fighter ans Herz legen, bevor sie sich diesen Nachfolger zu Gemüte führen wollen.
Fazit:
"Return of the Street Fighter" ist ein Film, dessen unausgegorene Storyerzählung desaströse Ausmaße annimmt, so, dass er eigentlich nur als eine Aneinanderreihung von Kampfszenen zu betrachten ist. Aber diese überzeugen wieder, dank kultigen Szenen, dank einem exzessiven Sonny Chiba und auch dank ihrer schieren Anzahl und bereiten dem geneigten Fan auf einer trashigen Ebene viel Spaß. Mehr als 5.5 Punkte ist der Film wohl nicht wert, im beachtlichen Oeuvre des härtesten Martial-Arts-Stars Japans stellt er aber auch nur unteren Durchschnitt dar.
5.5 von 10 Punkten = Unterer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 31. 12. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 08. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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