The Street Fighter (1974)
Ein Film von Shigehiro Ozawa

Bewertung: 7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Gekitotsu! Satsujin ken
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Sonny Chiba (Takuma "Terry" Tsurugi), Goichi Yamada (Rakuda Zhang),
Yutaka Nakajima (Sarai Chuayut), Tony Cetera (Abdul Jadot), Masafumi Suzuki (Kendo Masaoka), Masashi Ishibashi (Tateki Shikenbaru), Akira Shioji (Liang Dong-Yi), Osman Yusuf (Kingstone), Bin Amatsu (Môrôkô), Jiro Chiba (Gijum Shikenbaru), Tatsuo Endo (Bayan), Masataka Iwao (Mutaguchi's Thug A), Seizo Fukumoto (Mutaguchi's Thug B), Tsutomu Harada (Wrestler), Jun'ichi Haruta, Osamu Kaneda, Minken Karasawa (Prison Warden), Ryuji Katagiri (Hanada), Nobuo Kawai (Tetsunosuke Tsuchida), Chico Roland (Bondo)
Takuzo Kawatani (Oshima), Chiyoko Kazama (Yang Ji-Chun), Satoshi Kurihara, Takashi
Noguchi (Yokoyama), Hitoshi Omae (Musukari), Etsuko Shihomi (Nachi Shikenbaru), Kojiro
Shirakawa (Inspector Chen), Shiro Sumitomo (Onaga), Rin'ichi Yamamoto (Kowloon
Dinsau), Shunji Sasaki, Ken Kazama (Senkaku Kan), Fumio Watanabe (Renzo Mutaguchi)
Drehbuch: Koji Takada, Motohiro Torii
Kamera: Kenji Tsukagoshi
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 91 Minuten, Color (Eastmancolor)
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Gekitotsu! Satsujin ken
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Shigehiro Ozawa
Darsteller: Sonny Chiba (Takuma "Terry" Tsurugi), Goichi Yamada (Rakuda Zhang),
Yutaka Nakajima (Sarai Chuayut), Tony Cetera (Abdul Jadot), Masafumi Suzuki (Kendo Masaoka), Masashi Ishibashi (Tateki Shikenbaru), Akira Shioji (Liang Dong-Yi), Osman Yusuf (Kingstone), Bin Amatsu (Môrôkô), Jiro Chiba (Gijum Shikenbaru), Tatsuo Endo (Bayan), Masataka Iwao (Mutaguchi's Thug A), Seizo Fukumoto (Mutaguchi's Thug B), Tsutomu Harada (Wrestler), Jun'ichi Haruta, Osamu Kaneda, Minken Karasawa (Prison Warden), Ryuji Katagiri (Hanada), Nobuo Kawai (Tetsunosuke Tsuchida), Chico Roland (Bondo)
Takuzo Kawatani (Oshima), Chiyoko Kazama (Yang Ji-Chun), Satoshi Kurihara, Takashi
Noguchi (Yokoyama), Hitoshi Omae (Musukari), Etsuko Shihomi (Nachi Shikenbaru), Kojiro
Shirakawa (Inspector Chen), Shiro Sumitomo (Onaga), Rin'ichi Yamamoto (Kowloon
Dinsau), Shunji Sasaki, Ken Kazama (Senkaku Kan), Fumio Watanabe (Renzo Mutaguchi)
Drehbuch: Koji Takada, Motohiro Torii
Kamera: Kenji Tsukagoshi
Musik: Toshiaki Tsushima
Toei Company, 91 Minuten, Color (Eastmancolor)
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Sonny Chiba
ist dem deutschen Zuschauer wohl am ehesten bekannt durch seine Rolle als
Schwertschmied Hattori Hanzo in "Kill Bill". Doch der Schauspieler etablierte sich in den
1970er Jahren als bekanntester und erfolgreichster Darsteller für Action- und
Karatefilme in Japan überhaupt. Seine bemerkenswerten Kampfsportfähigkeiten und
sein markantes Spiel machten ihn zu einem der Lieblingsdarsteller in den
Yakuzafilmen des Kinji
Fukasaku und mit seinen Karatefilmen zu einem direkten Konkurrenten des
chinesischen Pendant Bruce Lee.
Der hier besprochene "The Street Fighter" markiert dabei seinen Durchbruch und den Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe, die danach noch mehrere Spinoffs und eine Fernsehserie nach sich zog. Eine Filmreihe, die längst Kultstatus erreicht hat. Nicht nur weil "The Street Fighter" der erste Film in den USA war, der ein X-Rating allein für seine Gewalt bekam, sondern auch, weil ein gewisser Quentin Tarantino ein großer Fan eben dieser Filmreihe ist und er sie gleich zweimal in seinen Filmen "Pulp Fiction" und "True Romance" zitierte.
Story:
Takuma "Terry" Tsurugi (Sonny Chiba), ein kompromissloser Söldner, wird angeheuert, den Häftling Junjou (Masashi Ishibashi) zu befreien. Ihm gelingt das mit Bravour, allerdings können die Auftragsgeber, eine Vertraute des Häftlings und ihr Bruder, nicht zahlen, weshalb Terry den Bruder tötet und seine Freundin (Etsuko Shihomi) in die Sexsklaverei verkauft. Der befreite Junjou schwört Rache auf Terry. Dieser wird unterdessen von Gangster Mataguchi (Fumio Watanabe) beauftragt, Sarai (Yutaka Nakjima) , die Tochter und Alleinerbin eines verstorbenen Ölmagnaten, zu kidnappen. Doch er weigert sich, da er erkennt, dass die Gangster zu einer Hong-Kong-Yakuza Gruppe gehören und gerät damit auf die Abschussliste der Gang. Gemeinsam mit dem Onkel von Sarai, einem Karatemeister, beginnt er einen gnadenlosen Rachefeldzug.
Kritik:
Die Geschichte an sich macht wirklich nicht die Stärke des Films aus. Sie ist denkbar simpel und trotz ihrer Einfachheit, holprig erzählt und mit dutzenden von Logikfehlern versetzt. Willkürlich tauchen Figuren auf und verschwinden wieder und ebenso willkürlich wirken die Kämpfe Sonny Chibas gegen seine vielen Wiedersacher. Erzähltechnisch bietet der Film nicht viel, doch solch einen Film schaut man sich mitnichten wegen seiner durchdachten Story an, vielmehr wegen seiner brutalen Kämpfe und natürlich seinem ikonographischen Hauptdarsteller.
Chuck Norris wird oft als der härteste Martial-Arts-Star bezeichnet. Es kursieren hunderte Witze, die seinen angeblichen Badass-Charakter unterstreichen und ihm so diesen fehlerhaften Ruf verliehen. Dabei gebührt dieser Ruf doch ganz klar Sonny Chiba. Chuck Norris hat ein paar schlechte Propagandafilme gemacht, aber Sonny Chiba ist der härteste Kerl der frühen 1970er Jahre. Er ist nicht halb so haarig wie Chuck Norris, aber dennoch ein Tier. Er spielt in "The Street Fighter" alles andere als einen guten Helden, sondern einen vulgären, animalischen und hemmungslos sadistischen Unmenschen, der jede Frau gleich mal mit einem Zungenkuss begrüßt und seine Gegner nicht nur besiegt, sondern brutal niedermetzelt. ls Terry Surugi gibt er schauspielerisch wie kämpferisch eine legendäre Performance ab.
Sein Karate mag nicht halb so schnell und nur halb so präzise wie das Kung Fu von Bruce Lee sein, seineKampfchoreographie ist auch nicht so flüssig und in ihrem Ablauf etwas plumper, als die der Hongkong-Regisseure. Doch diese Mängel macht er mit seiner schieren Härte weg. Terry Surugi bricht Arme und Wirbelsäulen, sticht Augen aus, zermalmt Schädel und reißt einem Vergewaltiger sogar die Hoden heraus. Dies alles mit einer großen Freude, begleitet von unzähligen geradezu grotesken Overacting-Gesichtsausdrücken und lautstarken Geräuschen, in Form von Zischen und Fauchen und der typischen Karate-Atmungs-Routine, die er geradezu ins Absurde steigert.
Dies macht Sonny Chiba schließlich zur Definition des Wortes "Badass", zum personifizierten "Motherfucker". Er macht "The Street Fighter" fast im Alleingang zum Kult, mit noch ein wenig Hilfe des Regisseurs. Shigehiro Ozawa mag vielleicht Probleme haben, eine kohärente Geschichte erzählen zu können, doch er weiß, wie man einen Film cool inszeniert. Angefangen bei dem perfekten Einsatz der furiosen Elektromusik, zu den stimmigen und ungewöhnlichen Kamerawinkeln und Perspektiven bis zum gekonnten Schnitt trägt seine Regie in einem nicht zu unterschätzenden Maße zum kultigen Feeling des Films bei.
So ist "The Street Fighter" trotz seiner plumpen Charaktere und seiner simplen Geschichte zu Recht ein absoluter Kultfilm und Must-See für jeden Fan von Kampfsportfilmen. Er erfüllt alle Kriterien, die einen Kultfilm ausmachen und bringt dem Zuschauer einen Heidenspaß an primitiver Unterhaltung. Dies vor allem Dank des definitiv härtesten Antihelden der 1970er Jahre.
Fazit:
"The Street Fighter" ist ein Film, der nicht wegen seiner Geschichte, seiner Charaktere oder Menschenfreundlichkeit überzeugt, wohl aber wegen seines kompromisslosen Exploitationfeelings. Getragen von seinem genialen Hauptdarsteller und seiner geradezu grotesken Brutalität, macht der Film einen primitiven, aber auch einen sehr großen Spaß für ein ensprechend aufgeschlossenes Publikum.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 26. 12. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 08. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Der hier besprochene "The Street Fighter" markiert dabei seinen Durchbruch und den Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe, die danach noch mehrere Spinoffs und eine Fernsehserie nach sich zog. Eine Filmreihe, die längst Kultstatus erreicht hat. Nicht nur weil "The Street Fighter" der erste Film in den USA war, der ein X-Rating allein für seine Gewalt bekam, sondern auch, weil ein gewisser Quentin Tarantino ein großer Fan eben dieser Filmreihe ist und er sie gleich zweimal in seinen Filmen "Pulp Fiction" und "True Romance" zitierte.
Story:
Takuma "Terry" Tsurugi (Sonny Chiba), ein kompromissloser Söldner, wird angeheuert, den Häftling Junjou (Masashi Ishibashi) zu befreien. Ihm gelingt das mit Bravour, allerdings können die Auftragsgeber, eine Vertraute des Häftlings und ihr Bruder, nicht zahlen, weshalb Terry den Bruder tötet und seine Freundin (Etsuko Shihomi) in die Sexsklaverei verkauft. Der befreite Junjou schwört Rache auf Terry. Dieser wird unterdessen von Gangster Mataguchi (Fumio Watanabe) beauftragt, Sarai (Yutaka Nakjima) , die Tochter und Alleinerbin eines verstorbenen Ölmagnaten, zu kidnappen. Doch er weigert sich, da er erkennt, dass die Gangster zu einer Hong-Kong-Yakuza Gruppe gehören und gerät damit auf die Abschussliste der Gang. Gemeinsam mit dem Onkel von Sarai, einem Karatemeister, beginnt er einen gnadenlosen Rachefeldzug.
Kritik:
Die Geschichte an sich macht wirklich nicht die Stärke des Films aus. Sie ist denkbar simpel und trotz ihrer Einfachheit, holprig erzählt und mit dutzenden von Logikfehlern versetzt. Willkürlich tauchen Figuren auf und verschwinden wieder und ebenso willkürlich wirken die Kämpfe Sonny Chibas gegen seine vielen Wiedersacher. Erzähltechnisch bietet der Film nicht viel, doch solch einen Film schaut man sich mitnichten wegen seiner durchdachten Story an, vielmehr wegen seiner brutalen Kämpfe und natürlich seinem ikonographischen Hauptdarsteller.
Chuck Norris wird oft als der härteste Martial-Arts-Star bezeichnet. Es kursieren hunderte Witze, die seinen angeblichen Badass-Charakter unterstreichen und ihm so diesen fehlerhaften Ruf verliehen. Dabei gebührt dieser Ruf doch ganz klar Sonny Chiba. Chuck Norris hat ein paar schlechte Propagandafilme gemacht, aber Sonny Chiba ist der härteste Kerl der frühen 1970er Jahre. Er ist nicht halb so haarig wie Chuck Norris, aber dennoch ein Tier. Er spielt in "The Street Fighter" alles andere als einen guten Helden, sondern einen vulgären, animalischen und hemmungslos sadistischen Unmenschen, der jede Frau gleich mal mit einem Zungenkuss begrüßt und seine Gegner nicht nur besiegt, sondern brutal niedermetzelt. ls Terry Surugi gibt er schauspielerisch wie kämpferisch eine legendäre Performance ab.
Sein Karate mag nicht halb so schnell und nur halb so präzise wie das Kung Fu von Bruce Lee sein, seineKampfchoreographie ist auch nicht so flüssig und in ihrem Ablauf etwas plumper, als die der Hongkong-Regisseure. Doch diese Mängel macht er mit seiner schieren Härte weg. Terry Surugi bricht Arme und Wirbelsäulen, sticht Augen aus, zermalmt Schädel und reißt einem Vergewaltiger sogar die Hoden heraus. Dies alles mit einer großen Freude, begleitet von unzähligen geradezu grotesken Overacting-Gesichtsausdrücken und lautstarken Geräuschen, in Form von Zischen und Fauchen und der typischen Karate-Atmungs-Routine, die er geradezu ins Absurde steigert.
Dies macht Sonny Chiba schließlich zur Definition des Wortes "Badass", zum personifizierten "Motherfucker". Er macht "The Street Fighter" fast im Alleingang zum Kult, mit noch ein wenig Hilfe des Regisseurs. Shigehiro Ozawa mag vielleicht Probleme haben, eine kohärente Geschichte erzählen zu können, doch er weiß, wie man einen Film cool inszeniert. Angefangen bei dem perfekten Einsatz der furiosen Elektromusik, zu den stimmigen und ungewöhnlichen Kamerawinkeln und Perspektiven bis zum gekonnten Schnitt trägt seine Regie in einem nicht zu unterschätzenden Maße zum kultigen Feeling des Films bei.
So ist "The Street Fighter" trotz seiner plumpen Charaktere und seiner simplen Geschichte zu Recht ein absoluter Kultfilm und Must-See für jeden Fan von Kampfsportfilmen. Er erfüllt alle Kriterien, die einen Kultfilm ausmachen und bringt dem Zuschauer einen Heidenspaß an primitiver Unterhaltung. Dies vor allem Dank des definitiv härtesten Antihelden der 1970er Jahre.
Fazit:
"The Street Fighter" ist ein Film, der nicht wegen seiner Geschichte, seiner Charaktere oder Menschenfreundlichkeit überzeugt, wohl aber wegen seines kompromisslosen Exploitationfeelings. Getragen von seinem genialen Hauptdarsteller und seiner geradezu grotesken Brutalität, macht der Film einen primitiven, aber auch einen sehr großen Spaß für ein ensprechend aufgeschlossenes Publikum.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 26. 12. 2011
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 08. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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