Brutal Tales of Chivalry 4 (1967)
Ein Film von Masahiro Makino
Bewertung : 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Shôwa zankyô-to: Chizome no Karajishi
Genre: Yakuza eiga , Ninkyo-eiga
Regie: Masahiro Makino
Cast: Ken Takakura (Hidejiro Hanada), Ryo Ikebe (Jukichi Kazama), Junko Fuji (Fumiyo Kazama), Yoshi Kato (Tsutamasa), Chikako Miyagi (Ohisa), Katsuhiko Kobayashi (Akio), Michitaro Mizushima (Shoten No Goro), Fumitake Omura (Pestora), Shingo Yamashiro ( Isshōmasu no Otokichi ), Harumi Sone (Katsuben) Ryo Suga (Nisenzushi), Masahiko Tsugawa (Obozutake), Masazumi Abe (Junikai), Sachiko Kuwabara (Emi), Noriko Maki (Someji), Reiko Ogi (Hanayakko) Nijiko Kiyokawa (Otsuta), Nobuo Kaneko (Kosaku Takamizawa), Seizaburo Kawazu (Gozo Akutsu ), Bin Amatsu (Mikkabotoke), Tomotaka
Ueda (Okuta), Hajime Kubo (Iwasaki), Nobuo Yana (Autojiko), Keiichi Kitagawa(Zenigame)
Akinari Sato (Dotehachi), Akikane Sawa (Iwagen), Masakatsu Ogihara (Yoshida), Yukikazu
Arafune (Ono), Sakae Shima (Tsutakane), Hisashi Kubo (TsutakoshI) Tadashi Naito
(Kakuzo), Tokyo Kozuka (Marugo) Masahachi Uchikoshi (Yanegen)Tetsunari Kigawa
(Clerk), Kosaku Okano (Kimura), Koji Takishima (Chief of Coolies), Koichi Yamada (Chief
of Coolies), Tadashi Shimizu (Doctor)
Drehbuch: Norifumi Suzuki, Motohiro Torii
Kamera: Ichiro Hoshijima
Musik: Shunsuke Kikuchi
Color, Toei Company, 90 minutes
Shôwa zankyô-to: Chizome no Karajishi
Genre: Yakuza eiga , Ninkyo-eiga
Regie: Masahiro Makino
Cast: Ken Takakura (Hidejiro Hanada), Ryo Ikebe (Jukichi Kazama), Junko Fuji (Fumiyo Kazama), Yoshi Kato (Tsutamasa), Chikako Miyagi (Ohisa), Katsuhiko Kobayashi (Akio), Michitaro Mizushima (Shoten No Goro), Fumitake Omura (Pestora), Shingo Yamashiro ( Isshōmasu no Otokichi ), Harumi Sone (Katsuben) Ryo Suga (Nisenzushi), Masahiko Tsugawa (Obozutake), Masazumi Abe (Junikai), Sachiko Kuwabara (Emi), Noriko Maki (Someji), Reiko Ogi (Hanayakko) Nijiko Kiyokawa (Otsuta), Nobuo Kaneko (Kosaku Takamizawa), Seizaburo Kawazu (Gozo Akutsu ), Bin Amatsu (Mikkabotoke), Tomotaka
Ueda (Okuta), Hajime Kubo (Iwasaki), Nobuo Yana (Autojiko), Keiichi Kitagawa(Zenigame)
Akinari Sato (Dotehachi), Akikane Sawa (Iwagen), Masakatsu Ogihara (Yoshida), Yukikazu
Arafune (Ono), Sakae Shima (Tsutakane), Hisashi Kubo (TsutakoshI) Tadashi Naito
(Kakuzo), Tokyo Kozuka (Marugo) Masahachi Uchikoshi (Yanegen)Tetsunari Kigawa
(Clerk), Kosaku Okano (Kimura), Koji Takishima (Chief of Coolies), Koichi Yamada (Chief
of Coolies), Tadashi Shimizu (Doctor)
Drehbuch: Norifumi Suzuki, Motohiro Torii
Kamera: Ichiro Hoshijima
Musik: Shunsuke Kikuchi
Color, Toei Company, 90 minutes
Ninkyo-Filme mögen ihre klaren Vorteile haben, doch das Genre ist insgesamt eines der generischsten Auswüchse der japanischen Filmindustrie. Die Brutal Tales of Chivalry-Reihe ist dafür eines der besten Beispiele, schließlich wird dort absolut jedes Handlungsmotiv des Vorgängers für den nächsten Film einfach recycelt. Andere Filmreihen, wie die Zatoichi-Reihe, ähneln sich in ihrem Handlungsaufbau untereinander ebenfalls sehr stark, aber variieren ihre Themen derart geschickt, dass sie immer sehenswert bleiben, hat man jedoch einen Brutal Tales of Chivalry-Film gesehen, dann kennt man alle.
Die Besetzung, die Stereotypen und sogar die Namen der Hauptfiguren bleiben die gleichen, obwohl jeder Film in der Reihe eigentlich den Anspruch hat, eine völlig eigenständige Geschichte zu erzählen, ohne Verbindung zum letzten Teil. Kein Wunder, dass die Serie nach diesem vierten Teil eine fast zweijährigen Pause einlegte: Warum die Inhalte der monotonen Brutal Tales of Chivalry-Reihe vertiefen, wenn die Öffentlichkeit die Wahl zwischen dutzenden inhaltlich identischen Ninkyo-Filmen mit Superstar Ken Takakura hatte?
Story:
Asakusa, Anfang der Showa-Ära: Die Bau-Firma des Tobimasa Clans soll in diesem Jahr die Organisation der einflussreichen Tokyo Expo. im Städtchen Ueno übernehmen, aber der Oyabun des aufstrebenden Akutsu-Clans zeigt sich unzufrieden mit der Wahl und versucht den Tobimasa-Clan zur Übergabe des Projekts an seinen eigenen Clan zu zwingen. Mit brutalen Mitteln rückt er dem Clan zu Leibe, und als plötzlich dessen alter Oyabun Tobimasa (Yoshi Kato) stirbt, scheint die Realisierung des Projekts unmöglich. Nur noch der Manager des Akutsu-Clans Jukichi Kazama (Ryo Ikebe) versucht die Tobimasa-Familie zu unterstützen, aber auch kommt gegen den machtgierigen Akutsu (Seizaburo Kawazu) nicht an. Glücklicherweise kommt zur gleichen Zeit Hidejiro Hanada (Ken Takakura), das ehrenvollste Mitglied des Tobimasa Clans, aus dem Militärdienst zurück und wird schließlich zum neuen Oberhaupt des Clans ernannt. Zusammen mit seinen Clan-Brüdern und der Geisha Someji (Noriko Maki) stellt er sich den Akutsu-Yakuza zum Kampf.
Kritik:
Vielen Liebhabern des Genres gilt Masahiro Makino als der "König" des Ninkyo-Films, umso überraschender, dass Makinos erster Eintrag in die Brutal Tales of Chivalry-Reihe kaum stilistische Eigenheiten besitzt und inhaltlich dünner als die anderen Filme ist. Während die restlichen Filme versuchten die immergleiche Handlung der Filme mit zahlreichen Nebenhandlungen und giri/ninjo-Konflikten aufzulockern, reduziert Makino die Geschichte des vierten Teils fast ausschließlich auf den klassischen Kampf der ehrenhaften Yakuza gegen die bösen ökonomischen Yakuza, die hier solche Sätze wie "The free market is dog eat dog" ausspucken.
Von den giri/ninjo-Konflikten der vorangegangenen Teile bleibt einzig der typische von Ryo Ikebe übrig, der sich als Mitglied der wirtschaftlichen Yakuza (dieses Mal der Akutsu-Clan) gegen seine eigene Yakuza-Familie und für die Familie von Ken Takakura entscheidet. Und selbst diese im Kanon der Reihe zwingende Handlung bleibt relativ flach, da Ken Takakuras und Ryo Ikebes Charaktere nicht mehr als der gemeinsame Hass auf den Akutsu-Clan und die Liebe von Ikebes Filsmchwester (erneut Junko Fuji) zu Ken Takakura verbindet. Wieder ist Junko Fujis Filmfigur wenig mehr als ein naiver "ninjo-Charakter", ohne Verständnis für den Ehrenkode der Yakuza, aber dieses Mal wird sie noch von einer anderen Frau, de Geisha Someji, unterstützt Natürlich erlangen beide Frauen am Ende nicht die Liebe von Ken Takakuras Hidejiro Hanada, der sich mehr zu Ryo Ikebe Charakter hingezogen fühlt.
Dieses insgesamt gestraffte Drehbuch ist den beiden erfahrenen Drehbuchautoren zu verdanken, schließlich schrieb Norifumi Suzuki mit der Red Peony Gambler-Reihe eine der besten Ninkyo-Filmreihen überhaupt. Letztendlich mag die Handlung gestrafft und der Film unterhaltsam sein, aber originell ist er weiterhin kein bisschen. Er bietet nur 1:1 die gleiche Handlung wie in den Vorgängern, was durch die Zentrierung auf die essentiellen Themen der Reihe diesmal noch offensichtlicher wird. Nein, was dem Film solide Qualitäten verleiht ist die Regie Masahiro Makinos und die guten Schauspieler.
Der erste Teil des Films ist viel humorvoller und leichtherziger als die Anfangsphasen der anderen Filme, sodass uns die Figuren des Films ans Herz wachsen und wir ihnen den Erfolg bei der Realisierung ihres Projekts herbeiwünschen. Im Rahmen der typischen Stereotypen des Ninkyo-Films holen die Schauspieler so viel aus ihren Charakteren heraus wie möglich. Zu Beginn kann Yoshi Kato als liebenswerter Oyabun des Tobimasa-Clans viele Sympathiepunkte einheimsen, und später sind es hauptsächlich profilierte Yakuza-Darsteller wie Nijiko Kiyokawa, Masahiko Tsugawa als Stotterer Take oder Shingo Yamashiro die den Film unterhaltsam gestalten. Letzterer sorgt schließlich dafür, dass das Geschehen doch noch düsterere Züge annimmt, indem er seinen eigenen Clan für die Liebe zu einer Frau verrät. Auch die Bösewichte werden von Seizaburo Kawazu als Oyabun des Akutsu-Clan solide vertreten und durch die Präsenz des immer wunderbaren Bin Amatsu verfeinert.
Bei den wirtschaftlichen Yakuza fällt diesmal auf, dass sie nicht völlig unreflektierte Bösewichte sind. Sie sind bereit sich für die Anerkennung ihres Clans und die Erwirtschaftung von mehr Profit dreckig zu machen, also vor allem kapitalistische Realisten, welche die geheiligten Ideale der traditionellen Yakuza verspotten. Gelegentlich möchte man ihnen sogar zustimmen, etwa wenn die ehrenvollen Yakuza ihren archaischen Ehrenkodex mal wieder über das Leben eines Menschen stellen, aber natürlich sind es letztendlich Ken Takakura und Ryo Ikebe, denen wir im finalen Showdown zujubeln, der erneut routiniert choreographiert, aber unterhaltsam ist. Eben genau wie der Rest des Films auch, der Ninkyo-Fan genau das bieten wird, was sie erwarten, wenn auch nicht mehr...
Fazit:
Brutal Tales of Chivalry 4: Blood Stained Tattoo ist ein weiterer solider Eintrag in die Reihe. Unterhaltsam inszeniert und mit gestrafftem Inhalt, aber alles andere als originell. Nicht mehr als "Oberer Durchschnitt" im Kanon des Genres, aber für Fans sicher keine Enttäuschung.
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 22. 02. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Die Besetzung, die Stereotypen und sogar die Namen der Hauptfiguren bleiben die gleichen, obwohl jeder Film in der Reihe eigentlich den Anspruch hat, eine völlig eigenständige Geschichte zu erzählen, ohne Verbindung zum letzten Teil. Kein Wunder, dass die Serie nach diesem vierten Teil eine fast zweijährigen Pause einlegte: Warum die Inhalte der monotonen Brutal Tales of Chivalry-Reihe vertiefen, wenn die Öffentlichkeit die Wahl zwischen dutzenden inhaltlich identischen Ninkyo-Filmen mit Superstar Ken Takakura hatte?
Story:
Asakusa, Anfang der Showa-Ära: Die Bau-Firma des Tobimasa Clans soll in diesem Jahr die Organisation der einflussreichen Tokyo Expo. im Städtchen Ueno übernehmen, aber der Oyabun des aufstrebenden Akutsu-Clans zeigt sich unzufrieden mit der Wahl und versucht den Tobimasa-Clan zur Übergabe des Projekts an seinen eigenen Clan zu zwingen. Mit brutalen Mitteln rückt er dem Clan zu Leibe, und als plötzlich dessen alter Oyabun Tobimasa (Yoshi Kato) stirbt, scheint die Realisierung des Projekts unmöglich. Nur noch der Manager des Akutsu-Clans Jukichi Kazama (Ryo Ikebe) versucht die Tobimasa-Familie zu unterstützen, aber auch kommt gegen den machtgierigen Akutsu (Seizaburo Kawazu) nicht an. Glücklicherweise kommt zur gleichen Zeit Hidejiro Hanada (Ken Takakura), das ehrenvollste Mitglied des Tobimasa Clans, aus dem Militärdienst zurück und wird schließlich zum neuen Oberhaupt des Clans ernannt. Zusammen mit seinen Clan-Brüdern und der Geisha Someji (Noriko Maki) stellt er sich den Akutsu-Yakuza zum Kampf.
Kritik:
Vielen Liebhabern des Genres gilt Masahiro Makino als der "König" des Ninkyo-Films, umso überraschender, dass Makinos erster Eintrag in die Brutal Tales of Chivalry-Reihe kaum stilistische Eigenheiten besitzt und inhaltlich dünner als die anderen Filme ist. Während die restlichen Filme versuchten die immergleiche Handlung der Filme mit zahlreichen Nebenhandlungen und giri/ninjo-Konflikten aufzulockern, reduziert Makino die Geschichte des vierten Teils fast ausschließlich auf den klassischen Kampf der ehrenhaften Yakuza gegen die bösen ökonomischen Yakuza, die hier solche Sätze wie "The free market is dog eat dog" ausspucken.
Von den giri/ninjo-Konflikten der vorangegangenen Teile bleibt einzig der typische von Ryo Ikebe übrig, der sich als Mitglied der wirtschaftlichen Yakuza (dieses Mal der Akutsu-Clan) gegen seine eigene Yakuza-Familie und für die Familie von Ken Takakura entscheidet. Und selbst diese im Kanon der Reihe zwingende Handlung bleibt relativ flach, da Ken Takakuras und Ryo Ikebes Charaktere nicht mehr als der gemeinsame Hass auf den Akutsu-Clan und die Liebe von Ikebes Filsmchwester (erneut Junko Fuji) zu Ken Takakura verbindet. Wieder ist Junko Fujis Filmfigur wenig mehr als ein naiver "ninjo-Charakter", ohne Verständnis für den Ehrenkode der Yakuza, aber dieses Mal wird sie noch von einer anderen Frau, de Geisha Someji, unterstützt Natürlich erlangen beide Frauen am Ende nicht die Liebe von Ken Takakuras Hidejiro Hanada, der sich mehr zu Ryo Ikebe Charakter hingezogen fühlt.
Dieses insgesamt gestraffte Drehbuch ist den beiden erfahrenen Drehbuchautoren zu verdanken, schließlich schrieb Norifumi Suzuki mit der Red Peony Gambler-Reihe eine der besten Ninkyo-Filmreihen überhaupt. Letztendlich mag die Handlung gestrafft und der Film unterhaltsam sein, aber originell ist er weiterhin kein bisschen. Er bietet nur 1:1 die gleiche Handlung wie in den Vorgängern, was durch die Zentrierung auf die essentiellen Themen der Reihe diesmal noch offensichtlicher wird. Nein, was dem Film solide Qualitäten verleiht ist die Regie Masahiro Makinos und die guten Schauspieler.
Der erste Teil des Films ist viel humorvoller und leichtherziger als die Anfangsphasen der anderen Filme, sodass uns die Figuren des Films ans Herz wachsen und wir ihnen den Erfolg bei der Realisierung ihres Projekts herbeiwünschen. Im Rahmen der typischen Stereotypen des Ninkyo-Films holen die Schauspieler so viel aus ihren Charakteren heraus wie möglich. Zu Beginn kann Yoshi Kato als liebenswerter Oyabun des Tobimasa-Clans viele Sympathiepunkte einheimsen, und später sind es hauptsächlich profilierte Yakuza-Darsteller wie Nijiko Kiyokawa, Masahiko Tsugawa als Stotterer Take oder Shingo Yamashiro die den Film unterhaltsam gestalten. Letzterer sorgt schließlich dafür, dass das Geschehen doch noch düsterere Züge annimmt, indem er seinen eigenen Clan für die Liebe zu einer Frau verrät. Auch die Bösewichte werden von Seizaburo Kawazu als Oyabun des Akutsu-Clan solide vertreten und durch die Präsenz des immer wunderbaren Bin Amatsu verfeinert.
Bei den wirtschaftlichen Yakuza fällt diesmal auf, dass sie nicht völlig unreflektierte Bösewichte sind. Sie sind bereit sich für die Anerkennung ihres Clans und die Erwirtschaftung von mehr Profit dreckig zu machen, also vor allem kapitalistische Realisten, welche die geheiligten Ideale der traditionellen Yakuza verspotten. Gelegentlich möchte man ihnen sogar zustimmen, etwa wenn die ehrenvollen Yakuza ihren archaischen Ehrenkodex mal wieder über das Leben eines Menschen stellen, aber natürlich sind es letztendlich Ken Takakura und Ryo Ikebe, denen wir im finalen Showdown zujubeln, der erneut routiniert choreographiert, aber unterhaltsam ist. Eben genau wie der Rest des Films auch, der Ninkyo-Fan genau das bieten wird, was sie erwarten, wenn auch nicht mehr...
Fazit:
Brutal Tales of Chivalry 4: Blood Stained Tattoo ist ein weiterer solider Eintrag in die Reihe. Unterhaltsam inszeniert und mit gestrafftem Inhalt, aber alles andere als originell. Nicht mehr als "Oberer Durchschnitt" im Kanon des Genres, aber für Fans sicher keine Enttäuschung.
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 22. 02. 2013
Geschrieben von Pablo Knote
Screenshots (spiegeln die Qualität der DVD wieder):
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