Schauspieler
Junko Fuji (1945)

Japans größter weiblicher Actionstar aller Zeiten und eine Ikone in den Yakuza-Filmen der Toei Company.
Als Tochter des einflussreichen Ninkyo-Film-Produzenten Koji Shundo kam Junko Fuji schon in frühen Jahren in Kontakt mit dem Filmgeschäft und lernte als großer Fan der weiblichen Theatertruppe "Takarazuka" singen, tanzen und schauspielern an einer Schauspielschule für Kinder in Osaka.
Als Tochter des einflussreichen Ninkyo-Film-Produzenten Koji Shundo kam Junko Fuji schon in frühen Jahren in Kontakt mit dem Filmgeschäft und lernte als großer Fan der weiblichen Theatertruppe "Takarazuka" singen, tanzen und schauspielern an einer Schauspielschule für Kinder in Osaka.
Mit 17 Jahren begann sie in der örtlichen Fernsehsendung "Hai Hai Mahine" als Cover-Girl aufzutreten und erregte bei einem Besuch der Kyoto Studios der Toei Company die Aufmerksamkeit von Ninkyo-Film-Veteran Masahiro Makino.
Er lud sie schließlich ein, in einem seiner Filme mit zu spielen, was ihr Vater, einer der wichtigsten Produzenten der Studios, nach einigen Zweifeln schließlich erlaubte, nachdem er sah, dass es Fujis tiefster Wunsch war, eine Karriere im Show-Geschäft zu beginnen. |
Nach kleinen Rollen in den Ninkyo-Filmen von Makino, Sadaji Yoshida und sogar einem Ausflug ins Genre des Historienfilms mit Cruel Tales of the Shogunate`s Downfall konnte sich Fuji Mitte der 1960er Jahre als größter weiblicher Star im Ninkyo-Film etablieren.
Hierzu muss gesagt werden, dass das Frauenbild in dem extrem männerorientierten Ninkyo-Filmen mit ihren einsamen, durch die Lande ziehenden Yakuza-Helden und Glücksspielern nie ein besonders schmeichelhaftes war und die Rollenvielfalt für Darstellerinnen überaus begrenzt erschien.
In ihren Anfangsjahren als frischgebackener Star verkörperte Fuji die bemitleidenswerte Geliebte der großen Ninkyo-Film-Stars Koji Tsuruta und Ken Takakura, die vergeblich versucht, das Herz ihrer männlichen Liebhaber zu gewinnen und dabei stets zwischen Hysterie und Naivität pendelt.
Letztendlich bleibt der Geliebten im Ninkyo-Film aber die Liebe ihres männlichen Heroen stets verwehrt, da sie in der Regel das ninjo, also die "menschlichen Gefühle", welche den männlichen Helden davon abhalten seine Verpflichtungen ("giri") zu erfüllen, symbolisiert.
Im Glücksfall kann sie eine Umarmung abstauben, bevor ihr Geliebter zusammen mit seinen männlichen Yakuza-Brüdern für den eigenen Clan in den Tod geht, doch niemals ist ihr ein Kuss vergönnt, geschweige denn irgend ein sexueller Kontakt.
Als beispielhaft für diese Station in Fujis Karriere kann etwa die Brutal Tales of Chivalry-Reihe gelten, in der ihr angebeteter Ken Takakura sich stets für seinen männlichen Kollegen entscheidet, um mit ihm den gegnerischen Clan auszulöschen und dabei Fujis Charakter einfach im Stich lässt.
In diesem Umfeld ist es wahrlich schwer für eine weibliche Darstellerin, ihr Schauspieltalent sprießen zu lassen, und so waren die ersten Rollen von Fuji oftmals wenig interessante Parts als unterwentwickelte Geliebte und verschmähtes Frauenzimmer.
Doch Fuji schaffte es, ihren negativ behafteten Rollen durch ihre Eleganz und Anmut etwas Würde zu verleihen und hob sich schon allein durch ihre Schönheit und bezaubernde Präsenz von allen anderen Darstellerinnen des Genres ab.
Alles änderte sich Ende der 1960er Jahre, als Junko Fuji die Hauptrolle in der Red Peony Gambler-Reihe, welche von ihrem Onkel Norifumi Suzuki exklusiv für sie geskriptet worden war, erhielt und von nun an als wandernder weiblicher Oyabun ("Yakuza-Boss") und passionierte Glücksspielerin Oryu tapfer mit dem Schwert gegen ihre männlichen Widersacher zu Felde ziehen durfte.
Vor ihr gab es schon andere weibliche Stars wie Kyoko Enami oder Junko Miyashita, die sich als weibliche Action-Heldinnen etablieren konnten, doch keiner Frau war zuvor ein derart großer Erfolg beschieden gewesen wie Fuji.
Ihre männlichen Fans liebten ihre tödliche Anmut und ihre ehrenvolle Verkörperung der Ninkyo-Ideale und sorgten für einen stetigen Erfolg ihrer Filme an den Kinokassen.
Doch es war nicht nur die tapfere Kämpferin, die mit Schwert und Pistole im gegnerischen Lager aufräumt, die Junko Fuji verkörperte, auch die Rolle einer zwitschernden und bezaubernden Geisha, die ihre Gegner mit ihrer Aufrichtigkeit und Grazie besiegt, brachte ihr in Filmen wie Samurai Geisha oder Flint Geisha eine gigantische Horde an Fans ein.
Durch ihre Weiblichkeit fügte sie dem Stereotyp des stoischen Ninkyo-Helden eine kraftvolle Note hinzu, da sie sich als ebenso kampfstarke Heldin mit einer ebenso edlen Ausstrahlung und heroischen Präsenz beweisen konnte, wie ihre männlichen Kollegen.
Zu wahrer Größe fand sie aber in den Filmen von Ninkyo-Film-Meister Tai Kato, der sie mit seiner natürlichen Sensibilität für Frauen in seinen Filmen der Red Peony Gambler-Reihe noch heroischer und kraftvoller inszenierte, als alle anderen seiner Kollegen. Nicht umsonst ist Junko Fujis persönlicher Favorit unter ihren Filmen auch von Tai Kato: Blood of Revenge (1965).
Am Anfang waren es aber noch immer ihre männlichen Co-Stars Tsuruta und Takakura, die ihr im Notfall zur Seite standen und ihr aus der Patsche halfen, doch mit der Zeit überflügelte sie ihre männlichen Kollegen und stellte sie mit ihrem unerreichten Star-Ruhm in den Schatten.
Doch im Jahr 1972 beendete sie überraschend ihre Karriere, um den Kabuki-Schauspieler Onoe Kikugorō VII zu heiraten und sich auf die Erziehung ihrer Tochter, der späteren Schauspielerin Shinobu Terajima (geb. 1972), zu konzentrieren. Ihr Abtreten war ein großer Verlust für die Toei Company, von dem sich auch der Ninkyo-Film niemals erholte.
Die Toei Company ließ es sich trotzdem nicht nehmen, einen letzten, aufwendig produzierten Abschiedsfilm mit ihr in der Hauptrolle zu drehen. Das Ergebnis war The Red Cherry Blossom Family, ein nostalgisch und altmodisch unter der Regie von ihrem Entdecker Masahiro Makino inszenierter Film, der selbst kleinste Rollen mit all den großen Ninkyo-Filmdarstellern besetzte, welche Junko Fuji einst halfen, ein großer Star zu werden.
Viele Kritiker gingen soweit, das Ende des Ninkyo-Films nach ihrem Ruhestand zu proklamieren und tatsächlich, noch im selben Jahr begannen die Filme der beiden verbliebenen Ninkyo-Film-Ikonen Tsuruta und Takakura an den Kinokassen zu schwächeln und schon im Folgejahr wurden fast keine Ninkyo-Filme mehr produziert.
Im Jahr 1989 gelang ihr ein erfolgreiches Comeback in der Fernsehserie "Shijou no Tabibituo", wodurch ihr eine bis heute andauernde erfolgreiche Film- und Fernsehkarriere ermöglicht wurde, in deren Verlauf sie zahlreiche Preise für ihre Darstellungen erhalten konnte.
Wie vielleicht schon bemerkt, ist Junko Fuji meine Lieblingsdarstellerin im Ninkyo-Film. Ihre Schönheit, ihre anmutigen und kraftvollen Präsenz und ihrer Leistung, als Frau die Berühmtheit all ihrer männlichen Kollegen in einem ursprünglich streng männerorientierten Genre zu übertreffen, macht sie zur wahrlich größten Ikone des Ninkyo-Films.
Stellt euch nur einmal vor, dass Sally Yeh aus John Woos machohaften "Heroic Bloodshed"-Filmen dem großen Star des Genres Chow Yun-Fat plötzlich seine zwei Pistolen aus der Hand reißen würde und ihrerseits die Gegnermassen niederschießen würde, dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was Junko Fuji im Ninkyo-Film vollbracht hat und dann wisst ihr, wieso ich sie so großartig finde.
Hierzu muss gesagt werden, dass das Frauenbild in dem extrem männerorientierten Ninkyo-Filmen mit ihren einsamen, durch die Lande ziehenden Yakuza-Helden und Glücksspielern nie ein besonders schmeichelhaftes war und die Rollenvielfalt für Darstellerinnen überaus begrenzt erschien.
In ihren Anfangsjahren als frischgebackener Star verkörperte Fuji die bemitleidenswerte Geliebte der großen Ninkyo-Film-Stars Koji Tsuruta und Ken Takakura, die vergeblich versucht, das Herz ihrer männlichen Liebhaber zu gewinnen und dabei stets zwischen Hysterie und Naivität pendelt.
Letztendlich bleibt der Geliebten im Ninkyo-Film aber die Liebe ihres männlichen Heroen stets verwehrt, da sie in der Regel das ninjo, also die "menschlichen Gefühle", welche den männlichen Helden davon abhalten seine Verpflichtungen ("giri") zu erfüllen, symbolisiert.
Im Glücksfall kann sie eine Umarmung abstauben, bevor ihr Geliebter zusammen mit seinen männlichen Yakuza-Brüdern für den eigenen Clan in den Tod geht, doch niemals ist ihr ein Kuss vergönnt, geschweige denn irgend ein sexueller Kontakt.
Als beispielhaft für diese Station in Fujis Karriere kann etwa die Brutal Tales of Chivalry-Reihe gelten, in der ihr angebeteter Ken Takakura sich stets für seinen männlichen Kollegen entscheidet, um mit ihm den gegnerischen Clan auszulöschen und dabei Fujis Charakter einfach im Stich lässt.
In diesem Umfeld ist es wahrlich schwer für eine weibliche Darstellerin, ihr Schauspieltalent sprießen zu lassen, und so waren die ersten Rollen von Fuji oftmals wenig interessante Parts als unterwentwickelte Geliebte und verschmähtes Frauenzimmer.
Doch Fuji schaffte es, ihren negativ behafteten Rollen durch ihre Eleganz und Anmut etwas Würde zu verleihen und hob sich schon allein durch ihre Schönheit und bezaubernde Präsenz von allen anderen Darstellerinnen des Genres ab.
Alles änderte sich Ende der 1960er Jahre, als Junko Fuji die Hauptrolle in der Red Peony Gambler-Reihe, welche von ihrem Onkel Norifumi Suzuki exklusiv für sie geskriptet worden war, erhielt und von nun an als wandernder weiblicher Oyabun ("Yakuza-Boss") und passionierte Glücksspielerin Oryu tapfer mit dem Schwert gegen ihre männlichen Widersacher zu Felde ziehen durfte.
Vor ihr gab es schon andere weibliche Stars wie Kyoko Enami oder Junko Miyashita, die sich als weibliche Action-Heldinnen etablieren konnten, doch keiner Frau war zuvor ein derart großer Erfolg beschieden gewesen wie Fuji.
Ihre männlichen Fans liebten ihre tödliche Anmut und ihre ehrenvolle Verkörperung der Ninkyo-Ideale und sorgten für einen stetigen Erfolg ihrer Filme an den Kinokassen.
Doch es war nicht nur die tapfere Kämpferin, die mit Schwert und Pistole im gegnerischen Lager aufräumt, die Junko Fuji verkörperte, auch die Rolle einer zwitschernden und bezaubernden Geisha, die ihre Gegner mit ihrer Aufrichtigkeit und Grazie besiegt, brachte ihr in Filmen wie Samurai Geisha oder Flint Geisha eine gigantische Horde an Fans ein.
Durch ihre Weiblichkeit fügte sie dem Stereotyp des stoischen Ninkyo-Helden eine kraftvolle Note hinzu, da sie sich als ebenso kampfstarke Heldin mit einer ebenso edlen Ausstrahlung und heroischen Präsenz beweisen konnte, wie ihre männlichen Kollegen.
Zu wahrer Größe fand sie aber in den Filmen von Ninkyo-Film-Meister Tai Kato, der sie mit seiner natürlichen Sensibilität für Frauen in seinen Filmen der Red Peony Gambler-Reihe noch heroischer und kraftvoller inszenierte, als alle anderen seiner Kollegen. Nicht umsonst ist Junko Fujis persönlicher Favorit unter ihren Filmen auch von Tai Kato: Blood of Revenge (1965).
Am Anfang waren es aber noch immer ihre männlichen Co-Stars Tsuruta und Takakura, die ihr im Notfall zur Seite standen und ihr aus der Patsche halfen, doch mit der Zeit überflügelte sie ihre männlichen Kollegen und stellte sie mit ihrem unerreichten Star-Ruhm in den Schatten.
Doch im Jahr 1972 beendete sie überraschend ihre Karriere, um den Kabuki-Schauspieler Onoe Kikugorō VII zu heiraten und sich auf die Erziehung ihrer Tochter, der späteren Schauspielerin Shinobu Terajima (geb. 1972), zu konzentrieren. Ihr Abtreten war ein großer Verlust für die Toei Company, von dem sich auch der Ninkyo-Film niemals erholte.
Die Toei Company ließ es sich trotzdem nicht nehmen, einen letzten, aufwendig produzierten Abschiedsfilm mit ihr in der Hauptrolle zu drehen. Das Ergebnis war The Red Cherry Blossom Family, ein nostalgisch und altmodisch unter der Regie von ihrem Entdecker Masahiro Makino inszenierter Film, der selbst kleinste Rollen mit all den großen Ninkyo-Filmdarstellern besetzte, welche Junko Fuji einst halfen, ein großer Star zu werden.
Viele Kritiker gingen soweit, das Ende des Ninkyo-Films nach ihrem Ruhestand zu proklamieren und tatsächlich, noch im selben Jahr begannen die Filme der beiden verbliebenen Ninkyo-Film-Ikonen Tsuruta und Takakura an den Kinokassen zu schwächeln und schon im Folgejahr wurden fast keine Ninkyo-Filme mehr produziert.
Im Jahr 1989 gelang ihr ein erfolgreiches Comeback in der Fernsehserie "Shijou no Tabibituo", wodurch ihr eine bis heute andauernde erfolgreiche Film- und Fernsehkarriere ermöglicht wurde, in deren Verlauf sie zahlreiche Preise für ihre Darstellungen erhalten konnte.
Wie vielleicht schon bemerkt, ist Junko Fuji meine Lieblingsdarstellerin im Ninkyo-Film. Ihre Schönheit, ihre anmutigen und kraftvollen Präsenz und ihrer Leistung, als Frau die Berühmtheit all ihrer männlichen Kollegen in einem ursprünglich streng männerorientierten Genre zu übertreffen, macht sie zur wahrlich größten Ikone des Ninkyo-Films.
Stellt euch nur einmal vor, dass Sally Yeh aus John Woos machohaften "Heroic Bloodshed"-Filmen dem großen Star des Genres Chow Yun-Fat plötzlich seine zwei Pistolen aus der Hand reißen würde und ihrerseits die Gegnermassen niederschießen würde, dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was Junko Fuji im Ninkyo-Film vollbracht hat und dann wisst ihr, wieso ich sie so großartig finde.
Filme:
Cruel Story of the Shogunate's Downfall (1964): 8.5 von 10 Punkten
Three Yakuza (1965): 8.5 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 3: The Lone Wolf (1966): 6.5 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 4: Blood Stained Tattoo (1967): 6.5 von 10 Punkten
Red Peony Gambler (1968): 7.5 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 2: Gambler's Obligation (1968): 7.5 von 10 Punkten
Samurai Geisha (1969): 7 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 5 (1969): 7 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 3: Flower Cards Match (1969): 8 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 4 (1969): 6.5 von 10 Punkten
Flint Geisha (1970): 8 von 10 Punkten
The Red Cherry Blossom Family (1972): 7.5 von 10 Punkten
Three Yakuza (1965): 8.5 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 3: The Lone Wolf (1966): 6.5 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 4: Blood Stained Tattoo (1967): 6.5 von 10 Punkten
Red Peony Gambler (1968): 7.5 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 2: Gambler's Obligation (1968): 7.5 von 10 Punkten
Samurai Geisha (1969): 7 von 10 Punkten
Brutal Tales of Chivalry 5 (1969): 7 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 3: Flower Cards Match (1969): 8 von 10 Punkten
Red Peony Gambler 4 (1969): 6.5 von 10 Punkten
Flint Geisha (1970): 8 von 10 Punkten
The Red Cherry Blossom Family (1972): 7.5 von 10 Punkten
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