Dragon Princess (1976)
Ein Film von Yutaka Kohira
Bewertung: 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Hissatsu onna Kenshi
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Yutaka Kohira
Darsteller: Etsuko Shihomi (Yumi Higaki), Sonny Chiba (Kazuma Higaki), Yasuaki Kurata (Masahiko Okizaki), Jiro Chiba (Jiro Chinen), Bin Amatsu (Hironobu Nikaido),
Masashi Ishibashi (Shiroge Oni), Tatsuya Kameyami (Baba), Shunsuke Kariya (Yokoi), Yoshi Kato (Kakuzen), Genji Kawai (Robert Okizaki), Hosei Komatsu (Eisaku Ohba),
Yusuke Nagumo (Mashiko), Ryojiro Nishimoto (Nagashima), Kyoko Okada (Mrs Chinen), Takeshi Omaeda (Yasuda), Go Otsuka (Li Tie-Gen), Kazuyuki Saito (Tabuchi), Gajiro Sato (Takataro), Kyoichi Sato (Inukai), Koji Sawada (Miyoshi), Gozo Soma (Oishi), Chu Takatsuki
(Kuroe), Toyoko Takechi (Ojo), Akira Oizumi (Gensuke)
Drehbuch: Hiro Matsuda
Kamera: Hanjiro Nakada
Musik: Shunsuke Kikuchi
Toei Company, 81 Minuten, Color
Hissatsu onna Kenshi
Genre: Exploitation, Karatefilm
Regie: Yutaka Kohira
Darsteller: Etsuko Shihomi (Yumi Higaki), Sonny Chiba (Kazuma Higaki), Yasuaki Kurata (Masahiko Okizaki), Jiro Chiba (Jiro Chinen), Bin Amatsu (Hironobu Nikaido),
Masashi Ishibashi (Shiroge Oni), Tatsuya Kameyami (Baba), Shunsuke Kariya (Yokoi), Yoshi Kato (Kakuzen), Genji Kawai (Robert Okizaki), Hosei Komatsu (Eisaku Ohba),
Yusuke Nagumo (Mashiko), Ryojiro Nishimoto (Nagashima), Kyoko Okada (Mrs Chinen), Takeshi Omaeda (Yasuda), Go Otsuka (Li Tie-Gen), Kazuyuki Saito (Tabuchi), Gajiro Sato (Takataro), Kyoichi Sato (Inukai), Koji Sawada (Miyoshi), Gozo Soma (Oishi), Chu Takatsuki
(Kuroe), Toyoko Takechi (Ojo), Akira Oizumi (Gensuke)
Drehbuch: Hiro Matsuda
Kamera: Hanjiro Nakada
Musik: Shunsuke Kikuchi
Toei Company, 81 Minuten, Color
Mit der Ankunft des Exploitation-Kinos im Japan der 1970er Jahre blühte auch der Markt an japanischen Action-Heldinnen auf. Nicht mehr nur starke Männer durften die Leinwände der Kinos beherrschen, sondern auch kampferprobte Frauen wie Miki Sugimoto oder Reiko Ike räumten brutal mit ihren männlichen Widersachern auf. Doch der Preis dafür war oft genug die Würde der weiblichen Protagonistinnen. Zwar blieben ihnen die Torturen der italienischen und amerikanischen Schauspielerinnen im Exploitation-Bereich meist erspart, doch bevor die Frauen Rache an ihren männlichen Peinigern verüben durften, mussten sie erst jede Menge an sexueller Erniedrigungen, samt Folter- und Nacktszenen ertragen.
Wenigen Darstellerinnen wie Junko Fuji oder Meiko Kaji gelang es, sich in diesem Milieu als emanzipatorische und selbstbewusste Frauen zu behaupten, denen zumindest die Nacktszenen erspart blieben. Auch Etsuko Shihomi war eine dieser Frauen. In ihren Karatefilmen konnte sie eine starke Heldin sein, ohne ihren Körper ausbeuten zu müssen, um die männlichen Zuschauer zu befriedigen. Der Preis, den sie wiederum zahlen musste, war die budgetbedingte mittelmäßige Qualität ihrer Filme, welche keineswegs mit den inszenatorisch und künstlerisch oft bemerkenswerten kontroversen Filmen von Norifumi Suzuki oder Noburo Tanaka zu vergleichen ist. Ein gutes Beispiel bietet dafür dieser unterhaltsame, aber höchst durchschnittliche Karatefilm mit Shihomis Förderer Sonny Chiba in einer Nebenrolle.
Story:
Der Karatemeister Kazuma Higeki (Sonny Chiba) macht sich gemeinsam mit seiner kleinen Tochter Yumi (Etsuko Shihomi) auf den Weg zu einem verlassenen Tempel, wo er der Herausforderung des gegnerischen Meisters Hironobu Nikaido (Bin Amatsu) Folge leisten will. Dort angekommen wird er jedoch von dem hinterlistigen Nikaido in einen Hinterhalt gelockt und von seinen Gefolgsleuten verkrüppelt. Nun liegt es an seiner Tochter, die Ehre des Vaters wiederherzustellen und so reist sie nach vielen Jahren entbehrungsreichen Trainings zu ihrem Großvater Kakuzen (Yoshi Kato), der einen Tempel in der Nähe von Nikaidos Hauptquartier leitet. Doch Nikaido ist inzwischen zu einem mächtigen Karatelehrer mit eigener Schule geworden und versucht mit Hilfe seiner vielen gefährlichen Schergen die junge Frau an der Erfüllung ihrer Rache zu hindern...
Kritik:
Wer sich diesen Film wegen Martial-Arts-Star Sonny Chiba anschauen will, der wird zweifellos enttäuscht werden. Er spielt nur einen kurzen Part im Film als Yumis Vater, der von den Lakaien des Bösewichts verstümmelt wird und seine Tochter in den ersten Filmminuten trainiert, bevor er dann auch schnell stirbt und Yumi seine Rache übernehmen muss. Wer diese Enttäuschung jedoch überwindet, der wird mit Etsuko Shihomi einen soliden Chiba-Ersatz erhalten. Ihre Schauspielfähigkeiten sind nach ihren ersten Auftritten in den Sister Street Fighter-Filmen deutlich gewachsen und ihr Charisma macht sie jederzeit zu einem sympathischen Lead. Auch ihre Kampfsportfähigkeiten sind bemerkenswert und weisen sie als talentierte Martial-Arts-Kämpferin aus.
Allerdings leiden die Kampfszenen in diesem Film etwas unter der fahrigen Kameraführung, welche mit schnellen Vor- und Zurück-Zooms Rasanz erzeugen will, aber meist nur die Kampfchoreographie verwässert. Im Endkampf verbirgt sie zudem nur unzureichend, dass der Bösewicht-Darsteller Bin Amatsu über kaum Kampfsporterfahrung verfügt. Ansonsten gibt sich Sister Street Fighter aber immer kurzweilig, dank einer ordentlichen Regie und Etsukos Shihomis Talent. Regisseur Yutaka Kohira, ein wenig bekannter Handwerker im Kanon der Toei-Vertrags-Regisseure, gibt den Bildern des Films dank einiger Filter (wobei der penetrante Braunton etwas anstrengt) und hübscher Sets (wie etwa der Tempel zu Anfang des Films) eine visuelle Komponente, die ihn ein wenig von den durchschnittlichen Karate-Kloppern hervorhebt und erzählt die Geschichte stringent und mit genügend Melodrama, um immer amüsante Unterhaltung zu bieten.
Die Story ist in ihrer Simplizität und mit ihren klischeehaften Charakteren natürlich trotzdem kaum vieler Worte wert, aber sie besteht immerhin nicht nur aus einer einzigen Logiklücke, wie etwa Sister Street Fighter oder Viva Chiba! The Bodyguard. Sogar der alte Twist um den Rächenden, dessen eigenes Leben zugunsten der Rache zu kurz gekommen ist, wie wir ihn allerdings auch aus dutzenden anderen Rächerfilmen kennen, wird integriert. Das ist sicherlich Lob auf kleinem Niveau, aber im Rahmen vieler unterdurchschnittlicher Karatefilme stellt „Dragon Princess“ zumindest gehobene Standards dar.
Auch wegen des soliden Cast aus typischen Gesichtern wie Bin Amatsu, Jiro Chiba oder Masashi Ishibashi (diesmal als blinder Schwertkämpfer, der Erinnerungen an Amatsus Part in The Street Fighter weckt), aber auch weniger üblichen Gesichtern wie Schauspiel-Veteran Yoshi Kato und Hong Kong-Star Yasuaki Kurata.
Fans von Karatefilmen können also getrost zugreifen, sofern sie sich mit dem kurzen Part von Sonny Chiba begnügen können, während alle anderen Sonny Chiba-Fans lieber doch noch einmal The Street Fighter schauen, auch wenn Etsuko Shihomi dort nur einen kleinen Part als in die Sexsklaverei verkauftes Mädchen spielt.Unrühmliche frühere Zeiten, kurz bevor Etsuko Shihomi Japans größter weiblicher Martial-Arts-Star werden sollte.
Fazit:
„Dragon Princess“ ist ein solides und unterhaltsames Etsuko Shihomi-Vehikel mit genügend Kurzweil und routinierter Regie, um langfristig unterhalten zu können. Sicher kein „The Street Fighter“, aber spaßige Unterhaltung mit einer tollen Heldin.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 15. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Wenigen Darstellerinnen wie Junko Fuji oder Meiko Kaji gelang es, sich in diesem Milieu als emanzipatorische und selbstbewusste Frauen zu behaupten, denen zumindest die Nacktszenen erspart blieben. Auch Etsuko Shihomi war eine dieser Frauen. In ihren Karatefilmen konnte sie eine starke Heldin sein, ohne ihren Körper ausbeuten zu müssen, um die männlichen Zuschauer zu befriedigen. Der Preis, den sie wiederum zahlen musste, war die budgetbedingte mittelmäßige Qualität ihrer Filme, welche keineswegs mit den inszenatorisch und künstlerisch oft bemerkenswerten kontroversen Filmen von Norifumi Suzuki oder Noburo Tanaka zu vergleichen ist. Ein gutes Beispiel bietet dafür dieser unterhaltsame, aber höchst durchschnittliche Karatefilm mit Shihomis Förderer Sonny Chiba in einer Nebenrolle.
Story:
Der Karatemeister Kazuma Higeki (Sonny Chiba) macht sich gemeinsam mit seiner kleinen Tochter Yumi (Etsuko Shihomi) auf den Weg zu einem verlassenen Tempel, wo er der Herausforderung des gegnerischen Meisters Hironobu Nikaido (Bin Amatsu) Folge leisten will. Dort angekommen wird er jedoch von dem hinterlistigen Nikaido in einen Hinterhalt gelockt und von seinen Gefolgsleuten verkrüppelt. Nun liegt es an seiner Tochter, die Ehre des Vaters wiederherzustellen und so reist sie nach vielen Jahren entbehrungsreichen Trainings zu ihrem Großvater Kakuzen (Yoshi Kato), der einen Tempel in der Nähe von Nikaidos Hauptquartier leitet. Doch Nikaido ist inzwischen zu einem mächtigen Karatelehrer mit eigener Schule geworden und versucht mit Hilfe seiner vielen gefährlichen Schergen die junge Frau an der Erfüllung ihrer Rache zu hindern...
Kritik:
Wer sich diesen Film wegen Martial-Arts-Star Sonny Chiba anschauen will, der wird zweifellos enttäuscht werden. Er spielt nur einen kurzen Part im Film als Yumis Vater, der von den Lakaien des Bösewichts verstümmelt wird und seine Tochter in den ersten Filmminuten trainiert, bevor er dann auch schnell stirbt und Yumi seine Rache übernehmen muss. Wer diese Enttäuschung jedoch überwindet, der wird mit Etsuko Shihomi einen soliden Chiba-Ersatz erhalten. Ihre Schauspielfähigkeiten sind nach ihren ersten Auftritten in den Sister Street Fighter-Filmen deutlich gewachsen und ihr Charisma macht sie jederzeit zu einem sympathischen Lead. Auch ihre Kampfsportfähigkeiten sind bemerkenswert und weisen sie als talentierte Martial-Arts-Kämpferin aus.
Allerdings leiden die Kampfszenen in diesem Film etwas unter der fahrigen Kameraführung, welche mit schnellen Vor- und Zurück-Zooms Rasanz erzeugen will, aber meist nur die Kampfchoreographie verwässert. Im Endkampf verbirgt sie zudem nur unzureichend, dass der Bösewicht-Darsteller Bin Amatsu über kaum Kampfsporterfahrung verfügt. Ansonsten gibt sich Sister Street Fighter aber immer kurzweilig, dank einer ordentlichen Regie und Etsukos Shihomis Talent. Regisseur Yutaka Kohira, ein wenig bekannter Handwerker im Kanon der Toei-Vertrags-Regisseure, gibt den Bildern des Films dank einiger Filter (wobei der penetrante Braunton etwas anstrengt) und hübscher Sets (wie etwa der Tempel zu Anfang des Films) eine visuelle Komponente, die ihn ein wenig von den durchschnittlichen Karate-Kloppern hervorhebt und erzählt die Geschichte stringent und mit genügend Melodrama, um immer amüsante Unterhaltung zu bieten.
Die Story ist in ihrer Simplizität und mit ihren klischeehaften Charakteren natürlich trotzdem kaum vieler Worte wert, aber sie besteht immerhin nicht nur aus einer einzigen Logiklücke, wie etwa Sister Street Fighter oder Viva Chiba! The Bodyguard. Sogar der alte Twist um den Rächenden, dessen eigenes Leben zugunsten der Rache zu kurz gekommen ist, wie wir ihn allerdings auch aus dutzenden anderen Rächerfilmen kennen, wird integriert. Das ist sicherlich Lob auf kleinem Niveau, aber im Rahmen vieler unterdurchschnittlicher Karatefilme stellt „Dragon Princess“ zumindest gehobene Standards dar.
Auch wegen des soliden Cast aus typischen Gesichtern wie Bin Amatsu, Jiro Chiba oder Masashi Ishibashi (diesmal als blinder Schwertkämpfer, der Erinnerungen an Amatsus Part in The Street Fighter weckt), aber auch weniger üblichen Gesichtern wie Schauspiel-Veteran Yoshi Kato und Hong Kong-Star Yasuaki Kurata.
Fans von Karatefilmen können also getrost zugreifen, sofern sie sich mit dem kurzen Part von Sonny Chiba begnügen können, während alle anderen Sonny Chiba-Fans lieber doch noch einmal The Street Fighter schauen, auch wenn Etsuko Shihomi dort nur einen kleinen Part als in die Sexsklaverei verkauftes Mädchen spielt.Unrühmliche frühere Zeiten, kurz bevor Etsuko Shihomi Japans größter weiblicher Martial-Arts-Star werden sollte.
Fazit:
„Dragon Princess“ ist ein solides und unterhaltsames Etsuko Shihomi-Vehikel mit genügend Kurzweil und routinierter Regie, um langfristig unterhalten zu können. Sicher kein „The Street Fighter“, aber spaßige Unterhaltung mit einer tollen Heldin.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 15. 12. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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