Shinobi no mono 2: Vengeance
Ein Film von Satsuo Yamamoto
Bewertung: 7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Zoku shinobi no mono
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Satsuo Yamamoto
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Shiho Fujimura (Maki),
Tomisaburo Wakayama (Nobunaga Oda), Saburo Date (Hattori Hanzo),
Mikiko Tsubouchi (Tamame), So Yamamura (Akechi Mitsuhide),
Eijiro Tono (Toyotomi Hideyoshi) , Shigeru Amachi
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Senkichiro Takeda
Musik: Michiaki Watanabe
Daiei Studios, 93 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Zoku shinobi no mono
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Satsuo Yamamoto
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Shiho Fujimura (Maki),
Tomisaburo Wakayama (Nobunaga Oda), Saburo Date (Hattori Hanzo),
Mikiko Tsubouchi (Tamame), So Yamamura (Akechi Mitsuhide),
Eijiro Tono (Toyotomi Hideyoshi) , Shigeru Amachi
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Senkichiro Takeda
Musik: Michiaki Watanabe
Daiei Studios, 93 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Mit "Shinobi no Mono" erschuf der Regisseur Satsuo Yamamoto wohl einen der ersten kleinen Meilensteine im später unzählige Male verwursteten Genre des Ninjafilms. Einige Jahre vor dem großen Ninjaboom im Hongkong- und Hollywoodkino versuchte er dem Zuschauer einen realistischen und unverklärten Blick auf jene geheimnisvolle Kriegerkaste zu gewähren und zudem einen historisch größtenteils akkuraten Einblick in jene Epoche der "streitenden Reiche" (Sengoku-Zeit) zu geben.
Der Film wurde eine großer Erfolg und trat eine wahre Welle an japanischen Ninjafilmen los, unter anderem sieben weitere offizielle Fortsetzungen zu "Shinobi no Mono". Dieser zweite Teil der Reihe ist allerdings auch schon der Letzte von Satsuo Yamamoto inszenierte "Shinobi no mono"-Film und das ist schade.
Schließlich schafft er es hier doch die hochwertige Qualität des ersten Teils sogar noch etwas zu übertreffen und inszeniert, wenn auch kein Meisterwerk, so zumindest einen düsteren und atmosphärisch dichten Film, völlig ohne jemals die Fähigkeiten und Bräuche der Ninjas zu verklären oder sie gar zu mystifizieren.
Story:
1581, im neunten Jahr des Kaisers Tensho: In seinem Bestreben ganz Japan zu beherrschen, schafft es der skrupellose General Nobunaga Oda (Tomisaburo Wakayama) die Iga-Provinz zu erobern und den einst mächtigen Clan der Ninja von Iga zu vernichten. Der einzige Überlebende ist der hochtalentierte Ninja Goemon Ishikawa (Raizo Ichikawa), welcher jedoch schon seit langem ein friedliches Leben mit seiner Frau Maki (Shiho Fujimura) und seinem geliebten neugeborenen Sohn führt. Doch dieser Friede sollte nicht lange währen. Als die Soldaten des Generals sein Haus überfallen und kaltblütig das Baby der Beiden umbringen, sinnt der innerlich schwer getroffene Goemon auf Rache. Mit der Hilfe einer Kunoichi, einem weiblichen Ninja namens Tamame (Mikiko Tsubouchi), gelangt er in das Schloss Azuchi, wo er sich scheinbar bereitwillig in die Dienste Akechi Mitsuhides, einem engen Vertrauten Nobunagas (So Yamamura), stellt. Doch in Wahrheit plant er den Samurai gegen seinen Verbündeten aufzuhetzen.
Kritik:
Satsuo Yamamoto hat beim Inszenieren von "Shinobi no mono 2: Vengeance" gleich zu Beginn einen entscheidenden Vorteil: Die Charaktere sind im ersten Film bereits vorgestellt und die Motive erläutert, also kann er sich gleich ganz auf seine Story konzentrieren, seinen Stil verfeinern und seine Figuren weiter ausbauen. In der Folge erzählt er eine noch düsterere und brutalere Geschichte mit einem kleinen Schuss Nihilismus.
Allein der Anfang, in dem Goemons Baby einfach so gemeuchelt wird, ist erstaunlich hart und sorgt zudem für ein klassisches Handlungsmotiv: Rache. Sicher kein neuartiges Handlungsgerüst, doch ein weiterhin grundsolider Aufhänger für eine finstere, spannende und stringentere Story, welche zudem erneut einige sehenswerte und recht epische Massenszenen, in Form von Schlachten bietet. Dass die Geschichte funktioniert, liegt natürlich auch wieder an den famosen Akteuren, welche ihre Charaktere jederzeit hundertprozentig glaubhaft und sehenswert herüberbringen.
Raizo Ichikawas einst fröhlicher Charakter des Ninjas Goemon bekommt durch den Tod seines Sohnes und seine aufkommenden Rachegelüste eine zusätzliche ambivalente Note und wirkt so deutlich interessanter und tragischer. Auch Tomisaburo Wakayama als katzenliebendes Ekel Nobunaga Oda ist abermals wundervoll, seine Figur diente übrigens als eine Inspiration für den James-Bond-Charakter Blofeld, wie die weiße Katze auf seinem Arm schon vermuten lässt.
Ebenfalls überzeugend ist auch Goemons Film-Ehefrau Maki, sympathisch gespielt von Shiho Fujimura, aber auch Saburo Date als undurchsichtiger Ninja Hattori Hanzo. Als sehenswerter Neuzugang kommt diesmal Ozu- und Mizoguchi-Stammschauspieler So Yamamura hinzu.
Ein durchwegs überaus hochwertiger Cast, welcher zusammen mit der eleganten Bildführung des Kameramanns Senkichiro Takeda, der sehr atmosphärischen Filmmusik von Michiaki Watanabe und zuletzt besonders auch den toll choreographierten und realistischen Kampfszenen den Film entscheidend veredelt. Die Figuren, welche die Schauspieler im Film verkörpern, sind beinahe alle reale Persönlichkeiten aus der Geschichte Japans, ebenso wird die Hintergrundgeschichte weitgehendst historisch akkurat wiedergegeben.
Hier verbergen sich allerdings auch ein paar Schwachpunkte. So werden die historischen Zusammenhänge und Figuren meist nur angeschnitten und nicht genauer erklärt, weshalb vom durchschnittlichen westlichen Zuschauer wohl ein wenig Vorwissen über japanische Geschichte oder zumindest ein gesteigertes Konzentrationsvermögen, um alles richtig einordnen zu können, erfordert werden.
Auch hat der Film gleich zwei Enden, welche dem Filmrhythmus nicht gut tun. Nach dem eigentlichen Showdown ist der Spannungsbogen nämlich naturgemäß im Keller und braucht erst einige Zeit bis er sich in den folgenden 20 Minuten wieder stabilisiert. Doch dies sind keine allzu schwerwiegenden Kritikpunkte, weshalb der zweite Teil der Reihe sicherlich ein erneut "sehr sehenswertes" Filmvergnügen darstellt, welches im Vergleich zum ersten Teil sogar noch etwas erhöht ist.
Fazit:
"Shinobi no mono 2" ist ein manchmal etwas holpriger erzählter und mit seiner inhaltlichen Komplexität für westliche Zuschauer ohne Vorwissen wohl etwas verwirrender, aber insgesamt sehr sehenswerter und düster inszenierter, edel gefilmter und mit einem überaus hochwertigem Cast ausgestatteter Film, welcher sicherlich weiterhin ein Must-See für alle Ninjafans darstellt.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 03. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Der Film wurde eine großer Erfolg und trat eine wahre Welle an japanischen Ninjafilmen los, unter anderem sieben weitere offizielle Fortsetzungen zu "Shinobi no Mono". Dieser zweite Teil der Reihe ist allerdings auch schon der Letzte von Satsuo Yamamoto inszenierte "Shinobi no mono"-Film und das ist schade.
Schließlich schafft er es hier doch die hochwertige Qualität des ersten Teils sogar noch etwas zu übertreffen und inszeniert, wenn auch kein Meisterwerk, so zumindest einen düsteren und atmosphärisch dichten Film, völlig ohne jemals die Fähigkeiten und Bräuche der Ninjas zu verklären oder sie gar zu mystifizieren.
Story:
1581, im neunten Jahr des Kaisers Tensho: In seinem Bestreben ganz Japan zu beherrschen, schafft es der skrupellose General Nobunaga Oda (Tomisaburo Wakayama) die Iga-Provinz zu erobern und den einst mächtigen Clan der Ninja von Iga zu vernichten. Der einzige Überlebende ist der hochtalentierte Ninja Goemon Ishikawa (Raizo Ichikawa), welcher jedoch schon seit langem ein friedliches Leben mit seiner Frau Maki (Shiho Fujimura) und seinem geliebten neugeborenen Sohn führt. Doch dieser Friede sollte nicht lange währen. Als die Soldaten des Generals sein Haus überfallen und kaltblütig das Baby der Beiden umbringen, sinnt der innerlich schwer getroffene Goemon auf Rache. Mit der Hilfe einer Kunoichi, einem weiblichen Ninja namens Tamame (Mikiko Tsubouchi), gelangt er in das Schloss Azuchi, wo er sich scheinbar bereitwillig in die Dienste Akechi Mitsuhides, einem engen Vertrauten Nobunagas (So Yamamura), stellt. Doch in Wahrheit plant er den Samurai gegen seinen Verbündeten aufzuhetzen.
Kritik:
Satsuo Yamamoto hat beim Inszenieren von "Shinobi no mono 2: Vengeance" gleich zu Beginn einen entscheidenden Vorteil: Die Charaktere sind im ersten Film bereits vorgestellt und die Motive erläutert, also kann er sich gleich ganz auf seine Story konzentrieren, seinen Stil verfeinern und seine Figuren weiter ausbauen. In der Folge erzählt er eine noch düsterere und brutalere Geschichte mit einem kleinen Schuss Nihilismus.
Allein der Anfang, in dem Goemons Baby einfach so gemeuchelt wird, ist erstaunlich hart und sorgt zudem für ein klassisches Handlungsmotiv: Rache. Sicher kein neuartiges Handlungsgerüst, doch ein weiterhin grundsolider Aufhänger für eine finstere, spannende und stringentere Story, welche zudem erneut einige sehenswerte und recht epische Massenszenen, in Form von Schlachten bietet. Dass die Geschichte funktioniert, liegt natürlich auch wieder an den famosen Akteuren, welche ihre Charaktere jederzeit hundertprozentig glaubhaft und sehenswert herüberbringen.
Raizo Ichikawas einst fröhlicher Charakter des Ninjas Goemon bekommt durch den Tod seines Sohnes und seine aufkommenden Rachegelüste eine zusätzliche ambivalente Note und wirkt so deutlich interessanter und tragischer. Auch Tomisaburo Wakayama als katzenliebendes Ekel Nobunaga Oda ist abermals wundervoll, seine Figur diente übrigens als eine Inspiration für den James-Bond-Charakter Blofeld, wie die weiße Katze auf seinem Arm schon vermuten lässt.
Ebenfalls überzeugend ist auch Goemons Film-Ehefrau Maki, sympathisch gespielt von Shiho Fujimura, aber auch Saburo Date als undurchsichtiger Ninja Hattori Hanzo. Als sehenswerter Neuzugang kommt diesmal Ozu- und Mizoguchi-Stammschauspieler So Yamamura hinzu.
Ein durchwegs überaus hochwertiger Cast, welcher zusammen mit der eleganten Bildführung des Kameramanns Senkichiro Takeda, der sehr atmosphärischen Filmmusik von Michiaki Watanabe und zuletzt besonders auch den toll choreographierten und realistischen Kampfszenen den Film entscheidend veredelt. Die Figuren, welche die Schauspieler im Film verkörpern, sind beinahe alle reale Persönlichkeiten aus der Geschichte Japans, ebenso wird die Hintergrundgeschichte weitgehendst historisch akkurat wiedergegeben.
Hier verbergen sich allerdings auch ein paar Schwachpunkte. So werden die historischen Zusammenhänge und Figuren meist nur angeschnitten und nicht genauer erklärt, weshalb vom durchschnittlichen westlichen Zuschauer wohl ein wenig Vorwissen über japanische Geschichte oder zumindest ein gesteigertes Konzentrationsvermögen, um alles richtig einordnen zu können, erfordert werden.
Auch hat der Film gleich zwei Enden, welche dem Filmrhythmus nicht gut tun. Nach dem eigentlichen Showdown ist der Spannungsbogen nämlich naturgemäß im Keller und braucht erst einige Zeit bis er sich in den folgenden 20 Minuten wieder stabilisiert. Doch dies sind keine allzu schwerwiegenden Kritikpunkte, weshalb der zweite Teil der Reihe sicherlich ein erneut "sehr sehenswertes" Filmvergnügen darstellt, welches im Vergleich zum ersten Teil sogar noch etwas erhöht ist.
Fazit:
"Shinobi no mono 2" ist ein manchmal etwas holpriger erzählter und mit seiner inhaltlichen Komplexität für westliche Zuschauer ohne Vorwissen wohl etwas verwirrender, aber insgesamt sehr sehenswerter und düster inszenierter, edel gefilmter und mit einem überaus hochwertigem Cast ausgestatteter Film, welcher sicherlich weiterhin ein Must-See für alle Ninjafans darstellt.
7.5 von 10 Punkten = Sehr sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 03. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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