Shinobi no mono 3: Resurrection
Ein Film von Kazuo Mori

Bewertung: 6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt
Shin shinobi no mono
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Eijiro Tono (Toyotomi Hideyoshi),
Ayao Wakao (Yodigimi), Saburo Date (Hattori Hanzo), Masao Mishima (Tokugawa Ieyasu), Junichiro Narita (Hidetsugu Toyotomi), Yoshiro Kitahara (Mitsunari Ishida),
Chikako Hosokawa
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Hiroshi Imai
Musik: Michiaki Watanabe
Daiei Studios, 86 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Shin shinobi no mono
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Eijiro Tono (Toyotomi Hideyoshi),
Ayao Wakao (Yodigimi), Saburo Date (Hattori Hanzo), Masao Mishima (Tokugawa Ieyasu), Junichiro Narita (Hidetsugu Toyotomi), Yoshiro Kitahara (Mitsunari Ishida),
Chikako Hosokawa
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Hiroshi Imai
Musik: Michiaki Watanabe
Daiei Studios, 86 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
"Shinobi no Mono 3: Resurrection" ist der dritte Teil der erfolgreichen und visionären Ninjafilmreihe Shinobi no Mono und der erste Teil, welcher nicht mehr vom kommunistischen Regisseur Satsuo Yamamoto inszeniert ist. An seine Stelle tritt der grundsolide Studioregisseur Kazuo Mori, im Westen am ehesten bekannt für die Filme, die er für die Zatoichi-Reihe drehte.
Mit "Shinobi no Mono 3: Resurrection" trat er das einflussreiche Erbe zweier Vorgänger an, welche die Darstellung der Ninjas in den folgenden Jahrzehnten erheblich beeinflusste und einen ersten großen Boom auf jene geheimnisvollen Krieger, wenn auch vorerst nur in Japan, auslöste.
Der Regisseur ist sicherlich nicht die schlechteste Wahl für eine solche FiFdie folgelmreihe, doch der Film in seiner Gesamtheit zeigt einmal mehr, dass nicht der versierteste Regisseur, nicht der beste Cast, und nicht die profiliertesten Komponisten und Kameraleute einen Film vollends gelingen lassen können, wenn das zugrundeliegende Drehbuch schlichtweg unzureichend ist.
Story:
Durch ein Körperdouble entgeht Goemon Ichikawa (Raizo Ichikawa) dem drohenden Tod durch siedendes Wasser und macht sich von nun an mit Hilfe eines Vertrauten in der Stadt als Dieb einen Namen. Doch vorrangig sinnt er weiterhin auf Rache an dem großen Feldherren Toyotomi Hideyoshi (Eijiro Tono), welcher einst Goemons Frau und Kind meuchelte. Hideyoshi jedoch hat derzeit ganz andere Probleme. Der Feldherr, der später als einer der großen Einiger Japans in die Geschichte eingehen sollte, versucht mit aller Kraft, ganz Japan zu erobern und sich nebenbei auch noch Korea einzuverleiben, wobei er auf die Hilfe des aufstrebenden Fürsten Tokugawa Ieyasu (Masao Mishima) setzt. Zudem versucht er seinen, mit seiner Geliebten Yodogimi (Ayako Wakao) gezeugten, unehelichen Sohn Hideyori als seinen Thronfolger zu etablieren und stößt dabei auf Widerstand von seinem ersten, ehelich gezeugten Sohn Hidetsugu (Junichiro Narita).
Kritik:
Die echte, historisch Figur des Ninja Ishikawa Goemon wurde 1594 in Kyoto mithilfe brühendem Wassers hingerichtet. Im Film wird das Überleben Goemons ein wenig ungalant, aber zufriedenstellend mit dem Tod eines Doppelgängers gerechtfertigt. Der echte Goemon harrt derweil in einem Tempel aus, wo er auf Rache and dem Mörder seiner Familie sinnt.
Es ist bemerkenswert wie Raizo Ichikawa seinen Charakter über alle drei Teile hinweg immer weiter entwickelt hat. Er wird langsam zum Gesicht der Serie und diese fängt an, durch ihn zu leben. War er im ersten Teil noch ambitioniert und begeistert von seinem Leben als Ninja, im zweiten Teil dann zweifelnd und rachsüchtig, so ist er jetzt im dritten Teil ein desillusionierter und verbitterter Mann, welcher sein hartes Leben als Ninja verdammt.
Immerhin verfügt er über so überdurchschnittliche Fähigkeiten, dass er sogar seinen einstigen Mentor Hattori Hanzo (Saburo Date) übertrifft. Gerade weil sein Charakter so toll ist, erscheint es umso trauriger, dass er nur eine solch passive Rolle im Film übernimmt.
Schon in den ersten Teilen wurden große Teile der Laufzeit mit dem genauen Aufarbeiten von historischen Geschehnissen in der Sengoku-Zeit zugebracht, doch hier droht der geschichtliche Teil des Film, den, welcher eine eigene Geschichte erzählt, zu verdrängen.
Mit der Entscheidung, Goemon Ishikawa entgegen seinem historischen Schicksal überleben zu lassen, haben sich die Filmemacher förmlich selbst einen Stock zwischen die Beine geworfen, denn nun können sie ihre Hauptfigur nicht mehr aktiv an der Geschichte teilnehmen lassen, ohne die realen geschichtlichen Ereignisse gravierend zu verändern.
Und dies scheint nicht im Sinne der zuständigen Filmemacher. Die Folge ist eben jene passive Figur Ichikawas und die generelle Verbannung der Ninjas im Film in den Hintergrund, hinter die politischen Ränkespiele des Fürsten Toyotomi Hideyoshi, gespielt von Eijiro Tono. Während Tomisaburo Wakayama als Nobunaga Oda noch einen dämonischen und überdrehten Bösewicht abgab, spielt er seinen Toyotomi Hideyoshi viel dezenter und natürlicher, was ihn fast noch bedrohlicher macht.
Auch die politischen Ränkespiele sind an sich recht interessant, auch wenn sie eher wie Füllmaterial wirken, um fehlende Ideen für diesen dritten Teil auszugleichen. Wahrscheinlich war tatsächlich einfach zu wenig Material vorhanden um diesen dritten Teil zu realisieren, weshalb man eben einfach die historische Aufarbeitung in den Vordergrund stellte.
Doch der Film wäre kein Produkt seiner damals sehr erfolgreichen Produktionsfirma Daiei, wenn er nicht wenigstens solide Kost bieten würde. So ist der Film weiterhin edel gefilmt, diesmal von Hiroshi Imai und Michiaki Watanabes Soundtrack trägt abermals entscheidend zur Atmosphäre des Films bei. Auch Kazuo Moris Inszenierung ist sauber und schnörkellos, der einzige richtige Kampf im Film ist weiterhin toll choreographiert und führt auch neue Techniken vor, anstelle die alten einfach zu wiederholen und der Cast besteht weiterhin aus erstklassigen Schauspielern.
Besonders Ayako Wakao, die spätere Muse des legendären Regisseurs Yasuzo Masumura ist bezaubernd in ihrer Rolle als Yodo-Hime. In ihren kurzen Momenten im Film macht sie dem Zuschauer sehr genau verständlich, wieso Fürst Hideyoshi Ieyasu sie seiner Frau vorzieht.
Es bleibt ein Film, welcher wohl im oberen Durchschnitt anzusiedeln ist, aber das nächste Mal würde ich mir in Anbetracht meiner Kritikpunkte doch etwas mehr Fiktion und vor allem viel mehr Einbezug jener Menschen, um die es ja eigentlich gehen soll, wünschen, nämlich der Ninjas.
Fazit:
"Shinobi no mono 3: Resurrection" scheint weniger interessiert uns einfach eine spannende Geschichte über das Leben der Ninjas zu erzählen, als eine historisch akkurate Erzählung zu bleiben. Die Folge ist eine etwas zu passive Rolle der Ninjas und zuviel politische Ränkespiele. Dass der Film trotzdem keineswegs schlecht ist, liegt an der weiterhin hochwertigen Machart, einem sehenswerten Cast und Kazuo Moris sauberer Regie.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 03. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Mit "Shinobi no Mono 3: Resurrection" trat er das einflussreiche Erbe zweier Vorgänger an, welche die Darstellung der Ninjas in den folgenden Jahrzehnten erheblich beeinflusste und einen ersten großen Boom auf jene geheimnisvollen Krieger, wenn auch vorerst nur in Japan, auslöste.
Der Regisseur ist sicherlich nicht die schlechteste Wahl für eine solche FiFdie folgelmreihe, doch der Film in seiner Gesamtheit zeigt einmal mehr, dass nicht der versierteste Regisseur, nicht der beste Cast, und nicht die profiliertesten Komponisten und Kameraleute einen Film vollends gelingen lassen können, wenn das zugrundeliegende Drehbuch schlichtweg unzureichend ist.
Story:
Durch ein Körperdouble entgeht Goemon Ichikawa (Raizo Ichikawa) dem drohenden Tod durch siedendes Wasser und macht sich von nun an mit Hilfe eines Vertrauten in der Stadt als Dieb einen Namen. Doch vorrangig sinnt er weiterhin auf Rache an dem großen Feldherren Toyotomi Hideyoshi (Eijiro Tono), welcher einst Goemons Frau und Kind meuchelte. Hideyoshi jedoch hat derzeit ganz andere Probleme. Der Feldherr, der später als einer der großen Einiger Japans in die Geschichte eingehen sollte, versucht mit aller Kraft, ganz Japan zu erobern und sich nebenbei auch noch Korea einzuverleiben, wobei er auf die Hilfe des aufstrebenden Fürsten Tokugawa Ieyasu (Masao Mishima) setzt. Zudem versucht er seinen, mit seiner Geliebten Yodogimi (Ayako Wakao) gezeugten, unehelichen Sohn Hideyori als seinen Thronfolger zu etablieren und stößt dabei auf Widerstand von seinem ersten, ehelich gezeugten Sohn Hidetsugu (Junichiro Narita).
Kritik:
Die echte, historisch Figur des Ninja Ishikawa Goemon wurde 1594 in Kyoto mithilfe brühendem Wassers hingerichtet. Im Film wird das Überleben Goemons ein wenig ungalant, aber zufriedenstellend mit dem Tod eines Doppelgängers gerechtfertigt. Der echte Goemon harrt derweil in einem Tempel aus, wo er auf Rache and dem Mörder seiner Familie sinnt.
Es ist bemerkenswert wie Raizo Ichikawa seinen Charakter über alle drei Teile hinweg immer weiter entwickelt hat. Er wird langsam zum Gesicht der Serie und diese fängt an, durch ihn zu leben. War er im ersten Teil noch ambitioniert und begeistert von seinem Leben als Ninja, im zweiten Teil dann zweifelnd und rachsüchtig, so ist er jetzt im dritten Teil ein desillusionierter und verbitterter Mann, welcher sein hartes Leben als Ninja verdammt.
Immerhin verfügt er über so überdurchschnittliche Fähigkeiten, dass er sogar seinen einstigen Mentor Hattori Hanzo (Saburo Date) übertrifft. Gerade weil sein Charakter so toll ist, erscheint es umso trauriger, dass er nur eine solch passive Rolle im Film übernimmt.
Schon in den ersten Teilen wurden große Teile der Laufzeit mit dem genauen Aufarbeiten von historischen Geschehnissen in der Sengoku-Zeit zugebracht, doch hier droht der geschichtliche Teil des Film, den, welcher eine eigene Geschichte erzählt, zu verdrängen.
Mit der Entscheidung, Goemon Ishikawa entgegen seinem historischen Schicksal überleben zu lassen, haben sich die Filmemacher förmlich selbst einen Stock zwischen die Beine geworfen, denn nun können sie ihre Hauptfigur nicht mehr aktiv an der Geschichte teilnehmen lassen, ohne die realen geschichtlichen Ereignisse gravierend zu verändern.
Und dies scheint nicht im Sinne der zuständigen Filmemacher. Die Folge ist eben jene passive Figur Ichikawas und die generelle Verbannung der Ninjas im Film in den Hintergrund, hinter die politischen Ränkespiele des Fürsten Toyotomi Hideyoshi, gespielt von Eijiro Tono. Während Tomisaburo Wakayama als Nobunaga Oda noch einen dämonischen und überdrehten Bösewicht abgab, spielt er seinen Toyotomi Hideyoshi viel dezenter und natürlicher, was ihn fast noch bedrohlicher macht.
Auch die politischen Ränkespiele sind an sich recht interessant, auch wenn sie eher wie Füllmaterial wirken, um fehlende Ideen für diesen dritten Teil auszugleichen. Wahrscheinlich war tatsächlich einfach zu wenig Material vorhanden um diesen dritten Teil zu realisieren, weshalb man eben einfach die historische Aufarbeitung in den Vordergrund stellte.
Doch der Film wäre kein Produkt seiner damals sehr erfolgreichen Produktionsfirma Daiei, wenn er nicht wenigstens solide Kost bieten würde. So ist der Film weiterhin edel gefilmt, diesmal von Hiroshi Imai und Michiaki Watanabes Soundtrack trägt abermals entscheidend zur Atmosphäre des Films bei. Auch Kazuo Moris Inszenierung ist sauber und schnörkellos, der einzige richtige Kampf im Film ist weiterhin toll choreographiert und führt auch neue Techniken vor, anstelle die alten einfach zu wiederholen und der Cast besteht weiterhin aus erstklassigen Schauspielern.
Besonders Ayako Wakao, die spätere Muse des legendären Regisseurs Yasuzo Masumura ist bezaubernd in ihrer Rolle als Yodo-Hime. In ihren kurzen Momenten im Film macht sie dem Zuschauer sehr genau verständlich, wieso Fürst Hideyoshi Ieyasu sie seiner Frau vorzieht.
Es bleibt ein Film, welcher wohl im oberen Durchschnitt anzusiedeln ist, aber das nächste Mal würde ich mir in Anbetracht meiner Kritikpunkte doch etwas mehr Fiktion und vor allem viel mehr Einbezug jener Menschen, um die es ja eigentlich gehen soll, wünschen, nämlich der Ninjas.
Fazit:
"Shinobi no mono 3: Resurrection" scheint weniger interessiert uns einfach eine spannende Geschichte über das Leben der Ninjas zu erzählen, als eine historisch akkurate Erzählung zu bleiben. Die Folge ist eine etwas zu passive Rolle der Ninjas und zuviel politische Ränkespiele. Dass der Film trotzdem keineswegs schlecht ist, liegt an der weiterhin hochwertigen Machart, einem sehenswerten Cast und Kazuo Moris sauberer Regie.
6.5 von 10 Punkten = Oberer Durchschnitt!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 16. 03. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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