Shinobi no mono 7 - Shin Kirigakure Saizo
Ein Film von Kazuo Mori
Bewertung: 7 von 10 Punkten = Sehenswert!
Shinobi no mono: shin kirigakure Saizo
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Shiho Fujimura (Akane),
Yuko Kusunoki (Yayoi), Takahiro Tamura (Daijuro Fuma), Asao Uchida, Ryutaro Gomi, Eitaro Ozawa, Takamura Sasaki, Jotaro Senba
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Hiroshi Imai
Musik: Ichiro Saito
Japan 1966, Daiei Studios, 86 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Shinobi no mono: shin kirigakure Saizo
Genre: Jidai-geki, Chambara
Regie: Kazuo Mori
Darsteller: Raizo Ichikawa (Goemon Ishikawa), Shiho Fujimura (Akane),
Yuko Kusunoki (Yayoi), Takahiro Tamura (Daijuro Fuma), Asao Uchida, Ryutaro Gomi, Eitaro Ozawa, Takamura Sasaki, Jotaro Senba
Drehbuch: Hajime Taikawa (Buch: Tomoyoshi Murayama)
Kamera: Hiroshi Imai
Musik: Ichiro Saito
Japan 1966, Daiei Studios, 86 Minuten
Dies ist die überarbeitete Fassung einer Kritik, die zuerst bei Zelluloid.de erschien.
Im siebten und vorletzten (offiziellen) Teil der visionären
und wahrscheinlich ersten Filmreihe über Ninja überhaupt, übernimmt erneut der
Daiei-Vertragsregisseur Kazuo
Mori die Regie. Mori schuf bereits mit dem dritten Teil der Reihe den schwächsten und mit dem sechsten Teil einen der
besten Filme der Reihe.
Die Qualität des sechsten Teils bestand vor allem in seinem exzellenten Drehbuch und seinen spannenden Charakteren. Doch auch wenn der Film offen endete, bekommt Mori leider nicht die Chance, seine Geschichte zu Ende zu erzählen. Denn obwohl der Regisseur diesmal beibehalten wurde, wurde die Handlung des letzten Film einmal mehr verworfen und grundlegend verändert.
Wieder bleibt von der ursprünglichen Story der letzten Filme nur die historisch akkurate Hintergründe und der thematischen Schwerpunkt um die Ninja übrig. Doch hier kommt es noch schlimmer, denn anstelle einer neuen Ninjageschichte, die irgendwann zwischen 1575 und 1651 im japanischen Mittelalter spielt, bekommen wir knallhart eine Neuerzählung der Ereignisse aus Shinobi no mono: Zoku kirigakure Saizo serviert.
Dies führt anfangs zu großer Verwirrung, aber insgesamt durchaus zu einem soliden Teil der Reihe mit kleinen Pulp-Elementen.
Story:
Im Jahre 1616 sind die Träume des Feldherren Ieyasu Tokugawa endlich wahrgeworden. Mit seinem Sohn Hidetada als Shogun in der Residenz von Edo, regiert er ganz Japan. Er selbst lebt jedoch in seiner Burg in Sunpu, wo er, inzwischen schwer erkrankt, die Kontrolle über sein Reich zu behalten versucht. Denn die letzten Überlebenden Iga-Ninja des Sanada-Clans, und besonders der Ninja Saizo Kirigakure (Raizo Ichikawa) leisten ihm weiterhin aus dem Untergrund erbitterten Widerstand. Mit der Hilfe von Yayoi (Yuko Kusunoki), einer rachsüchtigen Bediensteten, der mit Ieyasu Tokugawa vertrauten Prinzessin Sen, schaffen sie es immer wieder, dem Feldherren gefährlich nahe zu kommen. Um sie endlich zu vernichten, heuert Ieyasu den verfeindeten Ninja-Stamm der Fuma unter der Führung des skruppellosen Daijiro Fuma (Takahiro Tamura) an. Und tatsächlich scheinen die Fuma-Ninjas ihren Widersachern immer einen Schritt voraus zu sein und bringen sie an den Rand der Vernichtung. Auf der Suche nach der Ursache für die Übermacht des Gegners, vermuten die Sanada-Ninjas einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Die Wahl fällt auf die hübsche Kunoichi Akane (Shiho Fujimura), welche am Hof von Tokugawa als Spionin für die Sanada-Ninjas tätig ist. Doch diese beteuert ihre Schuld vehement.
Kritik:
Nachdem Saizo Kirigakure im sechsten Teil verstorben war, ist er im siebten nun wieder der Held. Ausgerechnet ihn habe ich immer als den langweiligsten und schemenhaftesten der verschieden Ninjafiguren, welche Raizo Ichikawa im Laufe der Filmreihe verkörperte, empfunden.
Doch scheinbar gefiel der Charakter dem japanischen Publikum und so entschieden die Verantwortlichen, ihn wieder zur Hauptfigur des Films zu machen. Für mich ist das bedauerlich, da der vorherige Film so viele spannende Charaktere bot und zudem noch viel Raum für eine Fortsetzung seiner Geschichte bot.
Doch "Shinobi no mono 7" ist nicht einmal eine Fortführung der geschichtlichen Ereignisse, sondern springt zurück in das Jahr 1516, dem Todesjahr des Herrschers Tokugawa Ieyasu. Immerhin erzählt der Film nicht die gleiche Geschichte wie der fünfte, im selben Jahr spielende Teil, sondern hat einen anderen Ausgangspunkt.
Der Plot ist diesmal vergleichsweise simpel und leicht zu verstehen und behandelt größtenteils den Kampf der Iga-Ninja gegen die Fuma-Ninja. Die Letzteren bringen dabei auch ein wenig Pulp-Appeal in den Film hinein, da ihre Fähigkeiten wenig realistisch und teilweise sogar phantastisch anmuten. Trotzdem sind es recht coole und einigermaßen originell anmutende Fähigkeiten und so sorgt ihr Einsatz im Kampf für viel Spaß und weiterhin tolle Actionszenen.
Neben einigen spannenden Schleichmissionen der Ninja in fremde Häuser, welche bestückt sind mit raffinierten Fallen, ist vor allem das Finale anzuführen. Saizo muss sich hier in einem ungleichen Showdown, gleich gegen Dutzende Gegner behaupten, in welchem Darsteller Raizo Ichikawa eine fitnesstechnisch beeindruckende Leistung bringt.
Anders bei der Darstellung des Charakters von Saizo. Auch in diesem Film finde ich seine Figur wieder etwas vage und blass. Sein Spiel ist kein Vergleich zu den Leistungen, welche er mit der Verkörperung der beiden anderen Ninja (Saisuke Kirigakure und Goemon Ichikawa) in den letzten Filmen erbrachte. Und dies sorgt auch für einige kleine Durchhänger im Mittelteil, da kein Charakter sonderlich involviert.
Weiterhin zeigen alle Schauspieler solide Leistungen, aber niemand ist wirklich hervorstechend. Am ehesten überzeugt Shiho Fujimura in ihrer Paraderolle als tragische und verletzliche Frauenfigur, aber auch Takahiro Tamura gibt einen recht ansprechenden Bösewicht ab und Yuko Kusunoki spürt man den Hass ihrer Figur Yayoi richtig an.
Der an sich simple Plot wird diesmal durch einige kleine Subplots aufgewertet. So wird beispielsweise auch das Leben Tokugawas mit seiner Krankheit beleuchtet. Überhaupt ist es schön zu sehen, wie wenig die gesamte Filmreihe interessiert zu sein scheint, ihre Oberbösewichte (mit Ausnahme von Nobunaga Oda) zu dämonisieren.
Wie gewohnt ist auch die Technik weiterhin hochwertig. Ichiro Saitos Filmmusik ist effektiv und Hiroshi Imai filmt wieder alles fokussiert und sauber. Auch Kazuo Mori inszeniert alles ansprechend und routiniert. Mit "Shinobi no mono 7" dreht er einen soliden Film, welcher diesmal weder einen der schlechtesten, noch einen der besten Teile der Reihe darstellt, sondern irgendwo in der Mitte anzusiedeln ist.
Fazit:
"Shinobi no mono 7: shin kirigakure Saizo" ist ein technisch und schauspielerisch grundsolider siebter Teil der Shinobi no mono-Reihe, der durch einige tolle Actionszenen und einen verständlicheren Plot kleine Durchhänger und einen etwas blassen Hauptcharakter wett macht und Ninjafans weiterhin recht "sehenswerte" Unterhaltung bieten kann.
7 von 10 Punkten = Sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 30. 04. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
Die Qualität des sechsten Teils bestand vor allem in seinem exzellenten Drehbuch und seinen spannenden Charakteren. Doch auch wenn der Film offen endete, bekommt Mori leider nicht die Chance, seine Geschichte zu Ende zu erzählen. Denn obwohl der Regisseur diesmal beibehalten wurde, wurde die Handlung des letzten Film einmal mehr verworfen und grundlegend verändert.
Wieder bleibt von der ursprünglichen Story der letzten Filme nur die historisch akkurate Hintergründe und der thematischen Schwerpunkt um die Ninja übrig. Doch hier kommt es noch schlimmer, denn anstelle einer neuen Ninjageschichte, die irgendwann zwischen 1575 und 1651 im japanischen Mittelalter spielt, bekommen wir knallhart eine Neuerzählung der Ereignisse aus Shinobi no mono: Zoku kirigakure Saizo serviert.
Dies führt anfangs zu großer Verwirrung, aber insgesamt durchaus zu einem soliden Teil der Reihe mit kleinen Pulp-Elementen.
Story:
Im Jahre 1616 sind die Träume des Feldherren Ieyasu Tokugawa endlich wahrgeworden. Mit seinem Sohn Hidetada als Shogun in der Residenz von Edo, regiert er ganz Japan. Er selbst lebt jedoch in seiner Burg in Sunpu, wo er, inzwischen schwer erkrankt, die Kontrolle über sein Reich zu behalten versucht. Denn die letzten Überlebenden Iga-Ninja des Sanada-Clans, und besonders der Ninja Saizo Kirigakure (Raizo Ichikawa) leisten ihm weiterhin aus dem Untergrund erbitterten Widerstand. Mit der Hilfe von Yayoi (Yuko Kusunoki), einer rachsüchtigen Bediensteten, der mit Ieyasu Tokugawa vertrauten Prinzessin Sen, schaffen sie es immer wieder, dem Feldherren gefährlich nahe zu kommen. Um sie endlich zu vernichten, heuert Ieyasu den verfeindeten Ninja-Stamm der Fuma unter der Führung des skruppellosen Daijiro Fuma (Takahiro Tamura) an. Und tatsächlich scheinen die Fuma-Ninjas ihren Widersachern immer einen Schritt voraus zu sein und bringen sie an den Rand der Vernichtung. Auf der Suche nach der Ursache für die Übermacht des Gegners, vermuten die Sanada-Ninjas einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Die Wahl fällt auf die hübsche Kunoichi Akane (Shiho Fujimura), welche am Hof von Tokugawa als Spionin für die Sanada-Ninjas tätig ist. Doch diese beteuert ihre Schuld vehement.
Kritik:
Nachdem Saizo Kirigakure im sechsten Teil verstorben war, ist er im siebten nun wieder der Held. Ausgerechnet ihn habe ich immer als den langweiligsten und schemenhaftesten der verschieden Ninjafiguren, welche Raizo Ichikawa im Laufe der Filmreihe verkörperte, empfunden.
Doch scheinbar gefiel der Charakter dem japanischen Publikum und so entschieden die Verantwortlichen, ihn wieder zur Hauptfigur des Films zu machen. Für mich ist das bedauerlich, da der vorherige Film so viele spannende Charaktere bot und zudem noch viel Raum für eine Fortsetzung seiner Geschichte bot.
Doch "Shinobi no mono 7" ist nicht einmal eine Fortführung der geschichtlichen Ereignisse, sondern springt zurück in das Jahr 1516, dem Todesjahr des Herrschers Tokugawa Ieyasu. Immerhin erzählt der Film nicht die gleiche Geschichte wie der fünfte, im selben Jahr spielende Teil, sondern hat einen anderen Ausgangspunkt.
Der Plot ist diesmal vergleichsweise simpel und leicht zu verstehen und behandelt größtenteils den Kampf der Iga-Ninja gegen die Fuma-Ninja. Die Letzteren bringen dabei auch ein wenig Pulp-Appeal in den Film hinein, da ihre Fähigkeiten wenig realistisch und teilweise sogar phantastisch anmuten. Trotzdem sind es recht coole und einigermaßen originell anmutende Fähigkeiten und so sorgt ihr Einsatz im Kampf für viel Spaß und weiterhin tolle Actionszenen.
Neben einigen spannenden Schleichmissionen der Ninja in fremde Häuser, welche bestückt sind mit raffinierten Fallen, ist vor allem das Finale anzuführen. Saizo muss sich hier in einem ungleichen Showdown, gleich gegen Dutzende Gegner behaupten, in welchem Darsteller Raizo Ichikawa eine fitnesstechnisch beeindruckende Leistung bringt.
Anders bei der Darstellung des Charakters von Saizo. Auch in diesem Film finde ich seine Figur wieder etwas vage und blass. Sein Spiel ist kein Vergleich zu den Leistungen, welche er mit der Verkörperung der beiden anderen Ninja (Saisuke Kirigakure und Goemon Ichikawa) in den letzten Filmen erbrachte. Und dies sorgt auch für einige kleine Durchhänger im Mittelteil, da kein Charakter sonderlich involviert.
Weiterhin zeigen alle Schauspieler solide Leistungen, aber niemand ist wirklich hervorstechend. Am ehesten überzeugt Shiho Fujimura in ihrer Paraderolle als tragische und verletzliche Frauenfigur, aber auch Takahiro Tamura gibt einen recht ansprechenden Bösewicht ab und Yuko Kusunoki spürt man den Hass ihrer Figur Yayoi richtig an.
Der an sich simple Plot wird diesmal durch einige kleine Subplots aufgewertet. So wird beispielsweise auch das Leben Tokugawas mit seiner Krankheit beleuchtet. Überhaupt ist es schön zu sehen, wie wenig die gesamte Filmreihe interessiert zu sein scheint, ihre Oberbösewichte (mit Ausnahme von Nobunaga Oda) zu dämonisieren.
Wie gewohnt ist auch die Technik weiterhin hochwertig. Ichiro Saitos Filmmusik ist effektiv und Hiroshi Imai filmt wieder alles fokussiert und sauber. Auch Kazuo Mori inszeniert alles ansprechend und routiniert. Mit "Shinobi no mono 7" dreht er einen soliden Film, welcher diesmal weder einen der schlechtesten, noch einen der besten Teile der Reihe darstellt, sondern irgendwo in der Mitte anzusiedeln ist.
Fazit:
"Shinobi no mono 7: shin kirigakure Saizo" ist ein technisch und schauspielerisch grundsolider siebter Teil der Shinobi no mono-Reihe, der durch einige tolle Actionszenen und einen verständlicheren Plot kleine Durchhänger und einen etwas blassen Hauptcharakter wett macht und Ninjafans weiterhin recht "sehenswerte" Unterhaltung bieten kann.
7 von 10 Punkten = Sehenswert!
Erstveröffentlichung auf "zelluloid.de" am 30. 04. 2012
Zweitveröffentlichung auf "nippon-kino.net" am 01. 11. 2012
Geschrieben von Pablo Knote
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